Bandung als Ausgangspunkt für Touren

Unsere nächste Station, von Jakarta kommend, ist die Hauptstadt Westjavas Bandung (2,5 Millionen Einwohner).

Bandung gilt als kulturelles und kulinarisches Zentrum der Sundanesen. Touristisch interessant ist es vor allem wegen seiner vielen günstigen Klamottenläden – denn hier lassen sowohl zahlreiche internationale Modelabels wie auch indonesische Kleidermarken ihre Produkte herstellen. Architekturinteressierte erkennen im Zentrum immer mal wieder ein Gebäude mit Jugendstilelementen, zumeist in schlechtem Zustand, oder auch andere hübsche Details.

Auch andere Hinweise auf die koloniale Vergangenheit sind unübersehbar:

Für die holländische Kolonialregierung war Bandung vor allem wegen seiner Höhenlage (700 Meter ü.d.M.) interessant. Sie ließ Mitte des 19. Jahrhunderts großflächig Teeplantagen anlegen, die heute noch das Landschaftsbild bestimmen. Auch heute noch ist Bandung Ziel für Jakartas smoggeplagte Einwohner und füllt sich an den Wochenenden und zu Urlaubszeiten entsprechend.

Die nähere Umgebung von Bandung hat weitere Attraktionen zu bieten. Dabei stehen sowohl nördlich als auch südlich der Stadt Ausflüge ins umliegende Gebirge, wo es Vulkane, Kraterseen und heiße Quellen gibt, zur Wahl. Wir entschieden uns für eine geführte Tour in den Süden, weil dieser als weniger überlaufen als der Norden gilt. Ein Fahrer-Guide ist ausgesprochen ratsam, weil er nicht nur viel Wissen zu den Ausflugszielen hat, sondern sich darüber hinaus gut auskennt und den Verkehr zu meistern weiß. Wir raten dringend davon ab, sich unter diesen Bedingungen selbst ans Steuer zu setzen. Außerdem organisiert der Guide die gesamte Tour einschließlich Essenspausen, Eintritts- und Parkgebühren etc.

Wir hatten großes Glück mit unserem Guide Ficky, der uns einen ganzen Tag engagiert begleitet hat. Nachdem wir das Stadtgebiet verlassen hatten, hielt er spontan auf dem Seitenstreifen einer Schnellstraße an ausgedehnten Reisfeldern. Wir haben uns dann vor Ort die verschiedenen Phasen des Reisanbaus und der Ernte erklären lassen und auch selbst ein bisschen mit Hand angelegt.

So wird die Spreu vom Korn getrennt …

… und werden die Körner zum Trocknen auf einer Plane verteilt.

Nachdem wir die Schnellstraße in Richtung Ciwidey verlassen hatten und die Straßen allmählich enger wurden, bewegten wir uns durch eine bergig-grüne Landschaft, die hauptsächlich agrarwirtschaftlich genutzt wird. Gemüse- und Erdbeeranbau bestimmten das Bild.

Unser Ziel war der Parkplatz zum Kawah Putih, um von dort auf einen Aussichtspunkt zu wandern, von dem wir einen tollen Blick auf den türkisfarbenen Kratersee des Patiha-Vulkans hatten. Zuvor streiften wir durch die für diese Gegend typischen Teefelder.

Rancabali – Tee so weit das Auge reicht.
Oben auf dem Gipfel trafen wir auf eine Gruppe junger Niederländerinnen – Spaß beim Gruppenfoto 😊.

Den stark schwefelhaltigen Vulkansee Situ Patengan wollten wir auch aus der Nähe anschauen:

Auf der gegenüberliegenden Seite steigt ständig Rauch auf.

Nach dem schweißtreibenden Auf und Ab war uns nach etwas Entspannung zumute, und da gibt es in einer Vulkanlandschaft besondere Möglichkeiten: heiße Quellen.

Auf dem Weg dahin ging es über eine Hängebrücke und anschließend mit einer Art Korbseilbahn über eine Schlucht.

Wir hatten unsere Badesachen im Rücksack, so dass wir das herrlich warme Wasser einschließlich Schlammpackung in vollen Zügen genießen konnten.

Blick auf die Quellen von der Seilbahn aus.
Die heißen Quellen des Kawah Cibuni

Auf dem Rückweg lud uns Ficky dann noch auf einen Käse-Schoko-Pfannkuchen mit Kondensmilch ein. Lecker!

Was für ein Tag …