Von Sydney ins Grüne – die Blue Mountains als Regenwald

Auch die Bewohner von Sydney packen gerne am Wochenende ihren Rucksack und machen sich auf den Weg zum Blue Mountains National Park, der ungefähr zwei Zugstunden westlich von Sydney liegt. Dort gibt es viele Eukalyptusbäume, die bei flirrender Hitze bläulich schimmern – daher der Name. Wer die Wahl hat, fährt lieber an einem Wochentag, weil dann weniger los ist.
Für uns war der Sonntag kein Problem, weil die Wetter-App eine eher düstere Vorhersage machte und eine Regenwahrscheinlichkeit von satten 70 % prognostiziert hatte. Wenn das so weitergeht, brauchen wir dringend eine neue App :-)!
Die Blue Mountains sind ein ca. 1000 Meter hohes Plateau, das von mehreren Bächen durchzogen ist, viele schroffe Felswände und beeindruckende Wasserfälle aufweist. Touristisch ist die Region gut erschlossen. Hoch oben auf dem Felskamm reihen sich einige kleine Ortschaften (die wichtigsten sind Katoomba, Leura und Wentworth Falls) aneinander, die nicht nur die Touristen mit allem Notwendigen versorgen.

Wir hatten uns für eine Rundwanderung zu den Wentworth Falls entschieden und waren enttäuscht, dass dieser und ein weiterer Track gesperrt waren – wegen Steinschlags. Wir haben deshalb mehrere kleinere Wege und einige Aussichtspunkte miteinander kombiniert, um aus der Situation das Beste zu machen. Ganz so häufig kommt man ja nicht in diese Gegend …
Ein wenig schade war, dass das Wetter sich wenig fantasievoll zeigte und sich genau an das hielt, was die App vorhergesagt hatte. Wir gingen zunächst etwa zwei Stunden im stärker werdenden Nieselregen, dann weitere zwei Stunden in solidem Dauerregen. Dadurch sind uns leider auch die allseits gelobten tollen Aussichten auf das Tal und die Wasserfälle zum großen Teil versagt geblieben. Der Canyon hüllte sich in einen dichten Regennebel, gute Landschaftsfotos waren damit ein Ding der Unmöglichkeit. Wir sind aber unverdrossen weitermarschiert und wurden dafür letztendlich belohnt worden. Denn die Wanderwege mit ihren Kletterpartien zu einzelnen Aussichtspunkten und Wasserfällen haben bei einer solch ungewöhnlichen Wetterlage einen eigenen Charme. Wir waren mit unseren Wanderschuhen und Regenjacken auch recht gut gerüstet für diese Verhältnisse. Und eine Brotzeit hatten wir selbstverständlich ebenfalls dabei. Ein Highlight war für uns, dass wir u.a. auf den Spuren von Charles Darwin gewandelt sind, der genau hier schon einmal mit einer kleineren Expedition unterwegs war. Einer vor Ort befindlichen Infotafel ist zu entnehmen, dass Herr Darwin wohl mehr Glück mit dem Wetter hatte!

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