(1) Per Auto nach My Son: Reispapierherstellung

Wir haben für einen Tag Ben als Fahrer engagiert. Pünktlich um 9.30 Uhr holt er uns vom Hotel ab, lädt unser Gepäck in seinen Geländewagen und schon geht’s los. Unser Tagesziel ist der Küstenort Hoi An, der etwa 42 Kilometer südlich von Da Nang liegt. Aber wir möchten bei dieser Gelegenheit auch die Tempelanlage My Son besuchen. Sie befindet sich 45 Kilometer südwestlich von Hoi An. Die drei Orte bilden quasi ein Dreieck.

Ben hatte im Vorfeld per WhatsApp ein paar Vorschläge unterbreitet, was man sich an einem Tag in der Umgebung von Da Nang anschauen könnte. Mit dabei war auch ein Zwischenstopp bei einem älteren Ehepaar auf dem Land, das vor allem von der Herstellung und dem Verkauf von Reispapier und -nudeln lebt.

Dort angekommen führt Ben uns zunächst auf dem Grundstück herum und erläutert uns, was die beiden an Gemüse und Früchten anbauen, beispielsweise Papaya, grüne und rote Bohnen, Drachenfrucht, Zitronengras, Erdnüsse und Limetten. Auch zwei Schweine haben sie im Stall.

Man sieht schon von Weitem die zum Auskühlen ausgelegten Reisblätter.
Der Stall gleich um die Ecke.
Drachenfrucht und Zitronengras.
Erdnüsse

Reispapier besteht aus Reismehl, Wasser (und Salz). Es ist glutenfrei und hat wenig Kalorien. Als Nahrungsmittel kennen wir es vor allem als Umhüllung von Frühlingsrollen und Reisnudeln. Die Herstellung ist einfach: Zuerst werden Reiskorn und Spelzen in einer Schälmühle voneinander getrennt („gegerbt“), dann die Reiskörner zusammen mit Wasser zu einer milchigem Flüssigkeit gemahlen. Das Reiswasser wird sodann auf einer heißen Platte verteilt und gebacken (wie eine Crêpe), mit einer Rolle abgehoben und zum Trocknen ausgebreitet. Das fertig gebackene Reispapier kann man auch gleich verzehren.

Schälmühle
Die Reismühle, der Wasser zugeführt wird.
Die Spelze wird als Brennmaterial verwendet.
So wird das Reispapier gebacken …
… so mit einer Haftrolle abgenommen.
Und so fachgerecht abgelegt 😊.
Hmm, lecker mit Sojasoße.

Nachhaltig beeindruckt haben uns auch die Wasserstandsmarkierungen an einer Wand, in regelmäßigen Abständen steht nämlich die Werkstatt unter Wasser. Das war offenbar besonders schlimm zu der Zeit der Napalmbombardements durch die Amerikaner, weil dadurch die Bäume und anderen Pflanzen zerstört wurden und das Wasser ungehindert die Siedlungen überfluten konnte.

Ein Boot muss deshalb ständig verfügbar sein.

Wieder etwas dazugelernt. Herzlichen Dank dafür, lieber Ben!

3 thoughts on “(1) Per Auto nach My Son: Reispapierherstellung

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert