Barbesuch und Spaziergang durch Auckland

Unsere sechswöchige Entdeckungstour durch Neuseeland beginnt in Auckland, also auf der Nordinsel. Im Großraum dieser Wirtschaftsmetropole leben ca, 1,5 Mio. Menschen und damit 35 Prozent der neuseeländischen Bevölkerung. Schon auf der Fahrt vom Flughafen ins Zentrum spüren wir, dass hier die Taktung anders ist als in Sydney. Mehr Platz, weniger Hochhäuser, weniger Menschen, weniger Hektik. Wir sind für zwei Nächte in der Hakalodge in der Karangahape Road untergebracht. Das ist ein Backpacker-Hotel der besseren Art – hier gibt es sogar Doppelzimmer, alles sauber und an ökologischen Prinzipien ausgerichtet. Bei einem Blick in der Gemeinschaftsküche halten wir einen Moment inne – wir sind die einzigen Gäste über 30. OK … Na ja, wird schon gehen. Die Karangahape Road war früher mal Oaklands Schmuddelstraße mit Rotlichtambiente. Das ist heute nicht mehr so. Jetzt reihen viele kleine Läden mit teils exotischem Angebot aneinander, jeder zweite hat irgendwie mit Essen und Trinken zu tun. Gleich an unserem Anreisetag bleiben wir abends in einem malayischen Restaurant unweit unserer Unterkunft hängen und kommen mit zwei neuseeländischen Ehepaaren ins Gespräch. Die beiden Männer waren auch schon längere Zeit in Europa, einer schon einige Male auf dem Oktoberfest (wo auch sonst in Deutschland?). Der gemeinsame Abend klingt in einer asiatisch angehauchten Bar mit englischem Pubmobiliar aus. Zunächst hören wir live Jazz (die Begleitung am Piano kommt von einem 85-Jährigen), später legt ein ebenfalls betagter DJ auf, mitreißende Rhythmen – von den 1920er-Jahren bis in die Neuzeit. Da ist Tanzen einfach angesagt, zeitweise tanzt sogar die Bedienung hinter und AUF dem Tresen der Bar. Ein toller Abend, an dem wir viel Kiwi-Gastfreundschaft erleben.

Eigentlich stand ja nach dem Frühstück am nächsten Tag eine Stadtführung auf dem Programm. Aber da sind noch ein paar organisatorische Dinge zu erledigen. Frisches Geld ist schnell abgehoben, sogar mit der EC/Karte kein Problem. Wir benötigen jedoch zudem noch einen Adapter und eine SIM-Karte. Derlei Dinge bekommt man am besten in einem Convenience Store. Der freundliche Inhaber stellt sich als gebürtiger Kuwaiter heraus, der in seiner Jugend eine Weile in Frankfurt gelebt hat und über mehrere Auslandsstationen schließlich in Neuseeland gelandet ist. Er ist uns sogar bei Einbau und Aktivierung der SIM-Karte behilflich. Kleine Welt.

Danach haben wir beschlossen, die Stadt per pedes zu erkunden. Die Sonne scheint, manchmal weht’s ein bisschen, schönes Frühlingswetter. Von der Karangahape Road biegen wir in die Queen Street, die die Lebensader von Downtown Auckland darstellt. Ein paar interessante Gebäude, ein paar Plätze, ein Park. Ja, ganz nett. Die Queen Street endet direkt im Hafen, der nach unserer Überzeugung die attraktivste Gegend in Auckland ist. Und die Hafenstadt Auckland putzt sich heraus. Die Fähranlegestellen sind durchaus attraktiv, an den „Wharves“ sind einige hochwertige Wohnanlagen entstanden. Von hier kann man schier endlos in Richtung Westhaven Marina am Wasser entlangspazieren. Westhaven ist ein überdimensionaler Yachthafen mit Platz für ca. 2000 Boote. Man sieht nicht nur unzählige Schiffe im Wasser, sondern auch Boote, die in riesigen Hallen in Regale gestapelt „überwintern“. Wir nehmen zur Kenntnis: Für den, der gerne segelt oder in anderen Gefährten auf dem Meer unterwegs ist, ist Auckland ein sehr gute Adresse.
Unser Weg zurück zu unserer Bleibe führt uns durch den Stadtteil Ponsonby. Ein Wohngebiet mit wunderbar altmodischen-verschnörkelten Häusern, deren Besitzer durchaus Sinn für grüne Gärten haben.

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