Dunedin – Unistadt mit schottischem Flair

Dunedin ist mit ca. 120.000 Einwohnern immerhin die zweitgrößte Stadt der Südinsel – wir haben eben keine europäischen Relationen. Die Stadt liegt tief in einer Bucht, an der Otago Peninsula. Wir legen hier einen Zwischenstopp ein, weil wir uns bei einstelligen Temperaturen und immer wieder einsetzenden böigen Regenfällen einen interessanteren Tag erhoffen als unmittelbar an der Küste. Eine gute Entscheidung.

Wir gönnen uns in der Innenstadt ein „Big Breakfast“ in einem alternativ anmutenden Café, eine optimale Grundlage für die Stadterkundung. Irgendwie passt das Wetter zum großen Bruder Edinburgh. Denn Dunedin wurde nach seinem Ebenbild erschaffen. 1848 kamen die ersten schottischen Siedler hier an, um hier „ein neues Schottland“ zu gründen. Und das hieß damals „im rechten Glauben“. Die strengen Presbyterianer im Mutterland waren dieser Sekte zu lax, deshalb machte man sich zu neuen Ufern auf. Diesen Geist spürt man durchaus noch, wenn man durch die Straßen geht. Aber natürlich hat sich seit der Mitte des 19. Jahrhunderts viel Ungeplantes getan, nicht zuletzt der Goldrausch mit seiner sprungartigen Zuwanderung hat prägende Auswirkungen gehabt. Dunedin wirkt auf uns durchaus sympathisch. Die vielen Cafés, Kneipen, Läden und Museen laden zum Verweilen ein. Wir entdecken im Stadtbild nicht nur Bauten (Kirchen!) aus der Gründerzeit, sondern auch auch viel Jugendstil. Ein besonderes Schmuckstück ist der Bahnhof, der beweist, dass Nützliches schön sein kann.

Einen Besuch ist auf jeden Fall auch das Otago Settlers Museum wert. Für uns ein weiterer Beleg (s. Beitrag über das Te Papa in Wellington) dafür, dass die Neuseeländer ein Händchen für spannend aufbereitete Geschichte haben. Das Settlers Museum spannt den Bogen von den in Otago lebenden Maori über die Besiedlung durch die Schotten und weitere Europäer (Walfänger, Robbenjäger, Goldsucher …) bis zum modernen Neuseeland, das zu Beginn des 20. Jahrhunderts die höchste Automobildichte der Welt verzeichnete.

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