Borobodur und Prambanan

Die weitaus meisten Touristen kommen nach Yogyakarta, um von hier aus die beiden Weltkulturerbe-Stätten Borobudur und Prambanan zu besuchen. Das ist bei uns auch nicht anders.

Man spürt das schon beim Einchecken im Hotel. Wir sind mit dem Duta Guest House mittendrin in der Backpacker-Szene von „Yogya“, wie viele hier sagen. Restaurants und Cafés mit kulinarischen Angeboten zu vergleichsweise eher höheren Preise, in den Kneipen hört man die Musik, die überall gefällt, der Waschsalon ist gleich nebenan. Die GrabMotorräder rollen langsam die Straße hinunter, um ihre Kunden nicht zu verpassen. Man schwingt sich lässig auf den Sozius-Platz, setzt den Helm auf, den der Fahrer rüberreicht. Wichtig: Den Kinnriemen des Helms offen lassen. Denn nur so ist man cool, weil man zwar der Helmpflicht folgt, aber sie gleichzeitig als sinnlos demonstriert 🤔.

Die Touren zu den beiden Weltkulturerbe-Stätten werden auf unterschiedlichen Wegen angeboten, sowohl über Plattformen im Netz wie GetYourGuide und Tripadvisor als über Agenturen vor Ort, Hotels usw. Ähnlich wie bei Angkor Wat in Kambodscha ist das eine gut geölte Cashmaschine: Ein Kombiticket Prambanan/Borobodor mit Fahrer und Guides vor Ort kostete uns komplett mit Trinkgeldern etwa 120 Euro pro Person – damit durften wir auch den oberen Bereich des Borobodur besteigen, wo man die tollen Fotos mit den Stupas schießen kann. Etwa die Hälfte dieser Beträge ist allein für die Eintrittskarten zu veranschlagen. Unterhalb dieser Preiskategorie gibt es noch andere Varianten mit beschränkten Zugangsmöglichkeiten, Zugang nur zu einer Tempelanlage, man kann mit dem Bus oder mit einer größeren Gruppe fahren etc. Und auch noch teurere Varianten (Sonnenaufgang) sind möglich. Aber wenn man schon mal hier ist …

Und wenn man die finanzielle Seite einmal ausblendet, hat sich die Tour für uns auf jeden Fall gelohnt: Wir hatten während der langen Autofahrten mit unserem Fahrer tolle Gespräche über Gott und die Welt (eigentlich eher über seinen Kollegen Allah und die Welt), und die Guides haben uns auf qualifizierte Weise ihre Themen nähergebracht.

Die Kohle ist irgendwann verschmerzt und die Eindrücke bleiben.

Wir werden an dieser Stelle nicht versuchen, mit den detailreichen Informationen über Borobodur und Prambanan in Konkurrenz zu treten, die es bereits in unzähligen Büchern, Broschüren, Blog- und Vlog-Beiträgen gibt. Ein paar Sätze zur Einordnung sind jedoch schon erforderlich.

Also: Kinoy, unser Fahrer, im Hauptberuf Lehrkraft an einer Fachschule für Tourismus, holte uns gegen 9.00 Uhr vom Hotel ab und fuhr – abweichend von der üblichen Reihenfolge – zuerst zur hinduistischen Tempelanlage Prambanan, die 17 Kilometer nordöstlich von Yogyakarta liegt. Sie wurde 856 eingeweiht und bestand zu Hochzeiten aus 250 Gebäuden. Schon ab dem 10. Jahrhundert setzte ein allmählicher Verfall ein, und im Laufe der Jahrhunderte verursachten Erdbeben immer wieder große Schäden. Noch im 19. Jahrhundert benutzte man Prambanan quasi als Steinbruch, sowohl für den privaten Haus- als auch für den öffentlichen Straßenbau. Seit den 1970-Jahren wurde viel restauriert. Was wir heute besteigen und bewundern können, ist in erster Linie der weitgehend restaurierte Haupttempel Roro Jonggrang, der von einer Reihe kleinerer Tempel umgeben ist.

Tempelanlage Prambanan im Überblick
Prambanan aus der Ferne – in der Mitte der alle anderen überragende Haupttempel

Unser Guide in der Tempelanlage, Addy, ansteckend begeisternd, gab uns anhand der Statuen, Reliefs und sich manifestierenden Bauprinzipien eine Einführung in den Hinduismus. Klar wurde, dass hier im Grunde jeder Stein eine höhere Bedeutung hat, jede Körperstellung einer Figur symbolisch über sich hinausweist. Der Shiva-Tempel ist auf drei Ebenen angelegt:

Der zentrale Tempel von Prambanan
  1. Bhurloka – Fundament und Basis; steht für die Welt des Normalsterblichen
  2. Bhurvaloka – Mittelbau mit Treppen zu den erhöhten Eingängen ins Tempelinnere; repräsentiert die allmähliche Loslösung vom Weltlichen und dem Besitz; die Innenräume enthalten Statuen von verschiedenen Gottheiten
  3. Svarloka – oberer zentrierter Bereich: symbolisiert die göttliche Ebene und ist von einer Spitze gekrönt; die äußere Mauer ist mit 42 Reliefs aus dem Ramayana verziert
Immer gehorsame und alles abnickende und nachplappernde Papageien.
Aufsässige und rebellische Affen
Einer der Seitentempel
Auch der abschreckend wirkende Wächter im Candi Sewu-Komplex konnte die weitgehende Zerstörung nicht verhindern.

Borobodur ist eindeutig die Hauptattraktion. Er ist das größte buddhistische Monument der Welt.

Auf diesen Wegen nähert man sich der Tempelanlage von Borobodur.

Borobodur liegt 42 Kilometer nordwestlich von Yogyakarta. Der Aufstieg auf den Tempel ist auf 1.200 Personen begrenzt, und es dürfen sich zur gleichen Zeit nie mehr als 150 Personen auf dem Bauwerk aufhalten.

Borobodur wurde 750 – 840 unter der Sailendra-Dynastie gebaut, die um 850 von einem hinduistischen Regime verdrängt wurde. Wenige Jahre später wurde die Anlage durch einen Vulkanausbruch zur Hälfte verschüttet. Erst 1000 Jahre Jahre später wurde der Borobodur auf Initiative der britischen Invasoren freigelegt. Die Restaurationsbemühungen wurden von den Niederländern fortgesetzt und in den 1970er-Jahren mit UNESCO-Mitteln in Zusammenarbeit mit der indonesischen Regierung erheblich intensiviert.

Borobudur wird im Osten beginnend im Uhrzeigersinn umrundet. Er ist auf sechs Ebenen angelegt, den buddhistischen Kosmos-Vorstellungen entsprechend. Die drei zentralen Ebenen sind:

1. Khamadhatu = irdisches Dasein

2. Rupadhatu = Lösung vom Weltlichen

Im Grunde laufen die Besucher auf den unteren Ebenen ein Relief-Bilderbuch ab, das unter anderem Szenen aus dem Lebens des Siddharta (Buddha) darstellt.

Begegnung Siddhartas mit einem Kranken …
… und einem Mönch.
Spannend auch diese Abbildung eines Handelsschiffs, das in modernen Zeiten nachgebaut wurde und als Beleg für die sogenannte „Zimtroute“ diente.
Erdbebensichere Pflasterung

3. Arupadhatu = göttliche Ebene; realisiert durch drei kreisförmige Terrassen, die auf einen zentralen Stupa zulaufen. Hier blicken 72 Buddhas in unterschiedlichen symbolträchtigen Körperhaltungen durch kleinere perforierte Stupas in alle Himmelsrichtungen

Der Aufgang zur höchsten Ebene mit den 72 Stupas

Sich auf der oberen Ebene mit wenigen anderen Besuchern bewegen zu dürfen ist fantastisch. Diese strahlt eine große Ruhe und Erhabenheit aus. Diese Stupas sind wunderbare Fotoobjekte.

Bandung als Ausgangspunkt für Touren

Unsere nächste Station, von Jakarta kommend, ist die Hauptstadt Westjavas Bandung (2,5 Millionen Einwohner).

Bandung gilt als kulturelles und kulinarisches Zentrum der Sundanesen. Touristisch interessant ist es vor allem wegen seiner vielen günstigen Klamottenläden – denn hier lassen sowohl zahlreiche internationale Modelabels wie auch indonesische Kleidermarken ihre Produkte herstellen. Architekturinteressierte erkennen im Zentrum immer mal wieder ein Gebäude mit Jugendstilelementen, zumeist in schlechtem Zustand, oder auch andere hübsche Details.

Auch andere Hinweise auf die koloniale Vergangenheit sind unübersehbar:

Für die holländische Kolonialregierung war Bandung vor allem wegen seiner Höhenlage (700 Meter ü.d.M.) interessant. Sie ließ Mitte des 19. Jahrhunderts großflächig Teeplantagen anlegen, die heute noch das Landschaftsbild bestimmen. Auch heute noch ist Bandung Ziel für Jakartas smoggeplagte Einwohner und füllt sich an den Wochenenden und zu Urlaubszeiten entsprechend.

Die nähere Umgebung von Bandung hat weitere Attraktionen zu bieten. Dabei stehen sowohl nördlich als auch südlich der Stadt Ausflüge ins umliegende Gebirge, wo es Vulkane, Kraterseen und heiße Quellen gibt, zur Wahl. Wir entschieden uns für eine geführte Tour in den Süden, weil dieser als weniger überlaufen als der Norden gilt. Ein Fahrer-Guide ist ausgesprochen ratsam, weil er nicht nur viel Wissen zu den Ausflugszielen hat, sondern sich darüber hinaus gut auskennt und den Verkehr zu meistern weiß. Wir raten dringend davon ab, sich unter diesen Bedingungen selbst ans Steuer zu setzen. Außerdem organisiert der Guide die gesamte Tour einschließlich Essenspausen, Eintritts- und Parkgebühren etc.

Wir hatten großes Glück mit unserem Guide Ficky, der uns einen ganzen Tag engagiert begleitet hat. Nachdem wir das Stadtgebiet verlassen hatten, hielt er spontan auf dem Seitenstreifen einer Schnellstraße an ausgedehnten Reisfeldern. Wir haben uns dann vor Ort die verschiedenen Phasen des Reisanbaus und der Ernte erklären lassen und auch selbst ein bisschen mit Hand angelegt.

So wird die Spreu vom Korn getrennt …

… und werden die Körner zum Trocknen auf einer Plane verteilt.

Nachdem wir die Schnellstraße in Richtung Ciwidey verlassen hatten und die Straßen allmählich enger wurden, bewegten wir uns durch eine bergig-grüne Landschaft, die hauptsächlich agrarwirtschaftlich genutzt wird. Gemüse- und Erdbeeranbau bestimmten das Bild.

Unser Ziel war der Parkplatz zum Kawah Putih, um von dort auf einen Aussichtspunkt zu wandern, von dem wir einen tollen Blick auf den türkisfarbenen Kratersee des Patiha-Vulkans hatten. Zuvor streiften wir durch die für diese Gegend typischen Teefelder.

Rancabali – Tee so weit das Auge reicht.
Oben auf dem Gipfel trafen wir auf eine Gruppe junger Niederländerinnen – Spaß beim Gruppenfoto 😊.

Den stark schwefelhaltigen Vulkansee Situ Patengan wollten wir auch aus der Nähe anschauen:

Auf der gegenüberliegenden Seite steigt ständig Rauch auf.

Nach dem schweißtreibenden Auf und Ab war uns nach etwas Entspannung zumute, und da gibt es in einer Vulkanlandschaft besondere Möglichkeiten: heiße Quellen.

Auf dem Weg dahin ging es über eine Hängebrücke und anschließend mit einer Art Korbseilbahn über eine Schlucht.

Wir hatten unsere Badesachen im Rücksack, so dass wir das herrlich warme Wasser einschließlich Schlammpackung in vollen Zügen genießen konnten.

Blick auf die Quellen von der Seilbahn aus.
Die heißen Quellen des Kawah Cibuni

Auf dem Rückweg lud uns Ficky dann noch auf einen Käse-Schoko-Pfannkuchen mit Kondensmilch ein. Lecker!

Was für ein Tag …

Jakarta – Spaziergang zum Sunda Kelapa-Hafen

Wir haben meistens bei längeren Reisen einen Reiseführer aus der Reihe „Stefan Loose Travelhandbücher“ im Gepäck – so auch diesmal bei unserer Indonesienreise. Hier wird, ausgehend vom Fatahillah-Platz, ein 5-km-Spaziergang zum Sunda Kelapa-Hafen vorgeschlagen, dem wir folgen.

Zunächst laufen wir den „Großen Kanal“ (Kali Besar) entlang, der an beiden Seiten von Handeskontoren und Warenlager aus der holländischen Kolonialzeit gesäumt ist. Besonders imposant ein prächtiger weißer Hotelbau. Und dann fühlen wir uns beim Anblick der Hoenderpasarbrug (Hühnermarktbrücke) unmittelbar in die Niederlande versetzt. Die Zugbrücke ist 200 Jahre alt und leider in keinem besonders guten Zustand.

Wenige hundert Meter weiter, an der Kanalmündung, geraten wir an eine weitere Hinterlassenschaft der Holländer, einen 1839 erbauten etwas windschiefen Aussichtsturm (Menarar Syahbandar).

Ab hier werden wir auf eine Gedulds- und Durchhalteprobe gestellt: Wir müssen unmittelbar an einer stark befahrenen Straße gehen, die nur Stop-and-Go ermöglicht. Die hat zwar einen Bürgersteig, aber den beanspruchen die Motorrad- Sund Rollerfahrer für sich. Auf der Straße schiebt ein altertümlicher LKW den nächsten an. Wir bewegen uns in einer üblen Abgaswolke. Schutz vor den motorisierten Zweirädern finden wir nur an einer originellen Bushaltestelle.

Dann kommen wir an eine Schranke, und damit erklärt sich der LKW-Stau: Sie müssen alle einzeln abgefertigt werden. Wir werden durchgelassen und gehen in Richtung der Kaimauer – und können unseren Augen kaum trauen. Hier am ältesten Hafen Jakartas, Sunda Kelapa, sind unzählige Pinisi vertäut. Die traditionellen Lastensegler mit ihrem hohem Bug werden be- und entladen. Man kann sich an dem geschäftigen Treiben kaum sattsehen!

Danach ist es für uns Zeit für eine Pause. Nur wenige Gehminuten von Sunda Kelapa entfernt liegt ein großer kolonialer Backsteinbau mit viel Teak im Innern: Batavia Marina. Wir suchen uns einen schönen Platz auf der Außenterrasse, schauen auf den Yachthafen, lassen uns von einem lauen Lüftchen umwehen, genießen ein tolles Fischgericht und freuen uns an unserem schönen Leben.

Chinesenviertel Jakarta

In vielen Großstädten der Welt gehören Chinesenviertel ins Stadtbild. Jakarta macht in dieser Hinsicht keine Ausnahme. Es liegt südlich vom Kota-Bahnhof und ist beispielsweise vom Fatamahillah-Platz aus in gut zehn Minuten zu Fuß zu erreichen.

Jakartas Chinatown hat viel von seinem früheren Glanz verloren. Eine Vielzahl der Bauten wurde bei den Unruhen 1998 zerstört. Vor dem Hintergrund einer tiefgehenden Wirtschaftskrise und Versorgungsengpässen gab es gezielte Brandstiftungen und Angriffe auf Leib und Leben der ethnisch chinesischen Bürger.

Unser Rundgang beginnt am Pantjoran Tea House, vorbei an ein paar alten chinesischen Apotheken, die ausschließlich traditionelle Rezepturen und Heilmittel anbieten. Nach etwa 100 Metern biegt man links in die Il. Kemenangan ein und befindet sich auf dem Petak SembilanMarkt. Im vorderen Teil werden Obst und Gemüse, Haushaltswaren und Räucherstäbchen angeboten, gefolgt von Fisch, Fröschen und Hühnerfüßen.

Den Abschluss des Marktabschnitts bilden Stände, die Vögel verkaufen.

Uns fällt auf, dass die Menschen in diesem Viertel offensichtlich arm sind. Modernere Gerätschaften und Transportmittel fehlen weitgehend.

Sodann kommt man an den bedeutendsten chinesischen Tempelkomplex der Stadt, Jin De Yuan, 1650 errichtet, 1755 nach der Zerstörung wieder aufgebaut, 1890 restauriert. 2015 brannte der Tempel weitgehend nieder, weil sich während des Laternenfestes an einem der vielen Kerzen ein Feuer entzündete. Der Wiederaufbau scheint zu stocken, für uns ist die Anlage nur aus der Ferne zu betrachten.

Biegt man hinter Jin De Yuan rechts ab, geht man an einer katholischen Kirche (Santa Maria De Fatima) vorbei. Sie wurde von einer wohlhabenden chinesischen Familie erbaut. Kurz dahinter auf der linken Seite findet sich der Eingang zum Vihara Dharma Jaya Toasebio, ein hübscher kleiner Tempel, der durch zig Kerzen erleuchtet ist und offensichtlich gerne von den Gläubigen besucht wird.

Wir haben uns zum Abschluss unseres Chinatown-Besuchs etwas Besonderes gegönnt: einen Tee nach Originalzeremonie. Durchaus im doppelten Sinn belebend!

Pantjoran Tea House
So wird die Tasse richtig gehalten.

Jakarta – auf ins Getümmel

Nach etwa achteinhalb Stunden Flug von Dubai mit Emirates (sehr angenehm) treffen wir nachts um zehn am Flughafen ein. Das Gepäck ist gleich da, und wir haben bereits vorab ein Zweimonatsvisum beantragt. Unser Fahrer wartet schon, aber wir brauchen dann doch noch länger, weil wir zunächst online eine Zollerklärung ausfüllen müssen – ein etwas kniffeliges Unterfangen, wenn man nicht von hier ist und Indonesisch versteht. Danach erstmal ins Hotel im Zentrum, duschen und schlafen.

Die erste Aktion ist nach der Einreise in ein solches Land: Bargeld (in Indonesien wird viel bar bezahlt, so hatten wir gelesen) und (hotspotfähige) SIM-Karten für die Handys besorgen. Geld am besten über ATMs mit Kreditkarte ziehen. Anders als beispielsweise in Vietnam oder Kambodscha ist der Erwerb einer SIM-Karte in Indonesien eher aufwendig. Man muss den Reispass vorlegen, es wird ein Foto gemacht und eine Beratung durchgeführt, dann wird Cash gezahlt. Und Letzteres hatten wir noch nicht besorgt 😞. Gut Ding will gut Weil haben …

(Unsere Reisepässe werden wir in den folgenden Wochen noch oft brauchen, beispielsweise auch bei jeder Zugfahrt.)

Inzwischen können wir hemmungslos im Internet surfen und genauso hemmungslos die Millionen ausgeben! Denn 50.000 Indonesische Rupiah entsprechen ungefähr drei Euro.

Endlich Millionärin – das sind 2,5 Millionen!

Wenn man hier Geld aus dem Automaten zieht, muss man sich halb in das Gerät hineinbeugen, sonst sieht man nichts auf der Tastatur. Das Ausgabelimit liegt in Indonesien zumeist bei zwei Millionen Rupiah.

Wir sind in einem Hotel in Menteng untergebracht, das ist recht zentral, viele Botschaften drumherum. Wir machen es so, wie wir‘s meistens machen: Rucksack mit dem Nötigsten und dann mit Hilfe von Google Maps die Stadt zu Fuß erkunden. Aber, wir fühlen uns gleich an Hanoi erinnert, Fußgänger stehen in der Hackordnung der Verkehrsteilnehmer gaaaanz tief unten. Darunter gäbe es nur noch Rollstuhlfahrer, Menschen mit Kindern oder Sehbehinderte – aber das ist nur theoretisch, im Alltag kommen sie einfach nicht vor – obwohl es an vielen Stellen Orientierungsstreifen für Blinde gibt. Motorräder und -roller bestimmen das Bild und schaffen sich ihre Bahnen zwischen den Privatautos und Taxis, klapprigen Kopaja-Bussen und Lkw wie von magischer Hand gezogen selbst. Der Lärm ist ohrenbetäubend, die Luft metallisch-stickig. Am liebsten würde man das Atmen vorübergehend einstellen.

Sie bringt nur ein entschieden auftretender Polizist zum Halten.

Jakarta ist mit 12 Millionen Einwohnern (mit den Trabantenstädten sind es 35 Millionen) eine echte Megacity. Seine Bewohner nennen es gerne „Big Durian“ – stinkt nach außen unerträglich und ist innen süß und verführerisch. Zu welchen Anteilen was stimmt, können wir nicht beurteilen. Da braucht‘s bedeutend mehr als zwei Tage Aufenthalt. Aber mit offenen Augen finden wir vielleicht doch die eine oder andere Perle.

Dazu zählt das Nationaldenkmal Monas wohl eher nicht. Das ist eine in einem kleinen Park gelegene Säule mit einer Aussichtsplattform auf 115 Metern Höhe, die aber zum Zeitpunkt unseres Besuchs Anfang September 2024 geschlossen ist. So richtig gereizt hätte die uns kaum. Wichtig für Indonesiens Geschichte ist das Denkmal auf jeden Fall: es symbolisiert die Unabhängigkeit Indonesiens. In der sogenannten Kontemplationshalle wird die Unabhängigkeitserklärung aufbewahrt.

Das „Monumen Nasional“ – Monas

Etwas genervt vom tosenden Verkehr ordern wir ein Grab-Auto (funktioniert ähnlich wie Uber und ist in Südostasien weit verbreitet) und lassen uns nach Alt-Jakarta (Kota) chauffieren. Was für eine Erholung. Klimaanlage, Musik … Häufig im Schritttempo unterwegs kann man so dass turbulente Treiben da draußen in aller Ruhe beobachten. Kota lässt sich gut zu Fuß erkunden. Zentral ist hier der Taman Fatahillah, der alte Rathausplatz, mit mehreren repräsentativen Gebäuden aus holländischen Kolonialzeit, die mit Hilfe der UNESCO restauriert wurden.

Jakarta History Musem, unter den Holländern das „Stadthuis“, das auch ein Gefängnis beherbergte

Im nördlichen Teil des Platzes ist eine bronzene Kanone (Si Jagur) aufgestellt, die sich bei Indonesierinnen mit Kinderwunsch besonderer Beliebtheit erfreut: Sie berühren den Knauf, der aus einer Hand mit einer eindeutigen Geste besteht:

Ein echtes Schmuckstück am Taman Fatahilla ist das Café Batavia, eine schön restaurierte Kolonialvilla mit Memorabilia aus den 1950-Jahren, wo wir uns einen Cappuccino in stilvoller Atmosphäre gegönnt haben.

Das Café Batavia – von außen weniger beeindruckend als von innen

Auf dem Fatahilla-Platz geht’s abends und am Wochenende trubelig zu. Es treten Bands auf, überall sind Essenstände, hie und da verdienen sich Kleinkünstler ein paar tausend Rupiah. Besonders beliebt scheinen kurze Ausflüge mit bunten Hollandrädern. Gerne holen die Indonesier bei Spaßfotos Europäer dazu.

Wohlstand und Armut sind in Indonesien wie Geschwister, die im selben Haus wohnen. Krasse Armut ist stets unmittelbar nebenan.

Zu den besonderen Vergnügungen in Südostasien gehört für uns das Tuktukfahren. Und das haben wir uns in Jakarta auch gegönnt 😉.

Und wenn wir schon bei den Dauerbrennern bei den Reisefreuden sind, dürfen die Streetart-Künster nicht unerwähnt bleiben.

Ein Hauch vom alten Dubai

Die Geschichte des Emirats ist eher jung. Sie begann Ende des 18. Jahrhunderts mit der Ansiedlung des Beduinenstamms Bani Yas aus Abu Dhabi am südwestlichen Ende des Creeks. Das Viertel nennt sich Bastakiya. Ganz in der Nähe liegt das Shindagha-Viertel mit dem Palast von Sheikh Saeed Al Maktoum, der über 50 Jahre die Geschicke des Emirats von hier lenkte.

Gleich für den ersten Vormittag unseres dreitägigen Dubai-Aufenthalts hatten wir eine Führung durch das ursprüngliche Dubai gebucht. Unser Guide Amza, ein in Dubai geborener Algerier, gab uns dabei eine gleichermaßen lehrreiche wie amüsante Einführung in die frühen Jahre Dubais sowie auch das moderne Leben im Emirat, das schon jetzt wesentlich vom Tourismus lebt.

Eins sei vorab gesagt: Die zum Teil dicht an dicht stehenden Windturmhäuser und historischen Gassen sind im Wesentlichen aufwendig gemachte Restaurationen

Exkurs: Hier wohnen heutzutage Menschen aus Afghanistan, Indien, Pakistan, Sri Lanka, den Philippinen und Nordafrika. Keiner von ihnen ist rechtlich oder sozial einem Bürger von Dubai gleichgestellt – oder wird es je sein. Man wird als Bürger von Dubai geboren, und einzig ausschlaggebend ist, ob der Vater Staatsbürger von Dubai ist. Ein Bürger von Dubai hat zahlreiche weitgehende Privilegien, zu denen ein hohes garantiertes Gehalt und freie Gesundheitsfürsorge auf der ganzen Welt gehören. Ein Rentensystem im westlichen Sinn gibt es nicht.

Visa für die übrigen Bewohner Dubais werden in aller Regel auf zwei Jahre ausgestellt, und wer bei Antragstellung bzw. -verlängerung keine ausreichenden Mittel hat, muss Dubai verlassen. Das gilt ebenso für Menschen, die zu alt oder zu krank zum Arbeiten sind. Die Mieten in Dubai sind extrem hoch, die Löhne für einfache manuelle Tätigkeiten sehr niedrig (ca. 250-300 Euro). Das führt dazu, dass Migranten sich zu fünft oder mehr ein Zimmer teilen.

Bastakiya besteht aus etwa 50 Korallenkalk- und Lehmhäusern, die um 1890 von persischen Kaufleuten erbaut wurden. Hier sieht man auch die sogenannten Windtürme, die in früheren Zeiten durch ständigen Luftzug für Kühlung sorgten, quasi die Vorgänger der heutigen Klimaanlagen.

Auf der Bastakiya-Seite des Creek findet man im Bur Dubai (Grand, Old) Souk einigermaßen günstige Klamotten – von T-Shirts bis orientalischen Hosen und Tüchern, wenn man gerne und gut feilschen kann. Falls man nur mal durchschleifen und schauen will, hat man wenig Freude mir den aufdringlichen pakistanischen Händlern.

Auf der anderen Seite des Creek, in Deira, gibt es zwei weitere interessante Märkte, den Spice Souk und den berühmten Gold Souk mit über 300 kleinen Shops.

Hier duftet es unwiderstehlich nach Kardamom, Nelken, Koriander und den tausend anderen Gerüchen Arabiens – Sandelholz nicht zu vergessen, der typische Geruch hier allerorten.
Dieser Ring hat‘s als schwerster (5,17 kg) seiner Art ins Guinness-Buch der Rekorde geschafft.

Und wie kommt man rüber auf die andere Seite? Selbstverständlich mit einer Abra:

Ankunft mit Guide Hamza

Die Gegend hat mehrere als exzellent geltende Museen, wie beispielsweise das Dubai Museum oder das Coffee Museum. An heißen Tagen sicherlich auch wegen der angenehmen Temperaturen (Klimaanlage!) ein Tipp. 

PS: Hamzas Traum ist ein Auto mit einer mindestena drei- besser zweistelligen Nummer. Da wäre er weniger am Auto selbst interessiert, weil das Kfz-Zeichen Millionen wert sei.

Jumeirah und The Palm

Jumeirah steht für lange Sandstrände, exklusive Urlaubshotels, edle Yachten, größzügige Millionärsresidenzen, edle Restaurants, PS-starke Karossen und, last but not least, ambitionierte Bauprojekte wie Jumeirah Palm und DAS Wahrzeichen des Emirats Dubai: Burj Al Arab, das einem Segelschiff ähnelnde einzige Sieben-Sterne-Hotel (obwohl es eigentlich nur fünf Sterne gibt). 

Das wollten wir uns natürlich auch mal anschauen, obwohl uns klar war, dass das ein schweißtreibendes Unterfangen werden sollte. Bei gut vierzig Grad und gleißender Sonne flaniert es sich eben nicht ganz unbeschwert. 

Als inzwischen routinierte Metrofahrer ging’s für uns erstmal eine gute Stunde in Richtung Süden zur Dubai Marina. Beim Spaziergang von der Metrostation in Richtung Strand kamen wir am Walk at JBR, der – im doppelten Sinn – heißesten Promenade Dubais, vorbei, wo es u.a. eine gelenkschonend weiche Joggingstrecke gibt.

Wer so wohnt, braucht schon auch ne Yacht, oder?
Hier gibt’s noch ein bisschen Grün …
… und hier nicht mehr.

Am Strand angekommen blickten wir auf den nächsten Superlativ, das mit 260 Metern höchste Aussichtsriesenrad der Welt, Ain Dubai. Selbst aus der Ferne imposant! Die 48 etwa 30 Quadratmeter großen Glaskabinen nehmen insgesamt 1.750 Personen auf und gewähren einen grandiosen Blick auf die Umgebung. Das Riesenrad steht auf einer eigenen Insel. 

Wir hatten ein gewisses Problem, zum Wasser herunterzulaufen, denn ohne Schuhwerk war der heiße Sand einfach nicht begehbar. Aber wir wollten unbedingt die Füße einmal in den Arabischen Golf halten. Gesagt, getan. Spaziergang an der Wasserlinie entlang, das Wasser in keiner Weise erfrischend, da um die 35 Grad warm. Aber immerhin … 

Als Nächstes hatten wir uns The Palm Jumeirah vorgenommen, die neben Jumeirah Beach liegende künstliche Insel in Gestalt einer Palme. Sie besteht aus 17 mit Luxusvillen bebauten Palmwedeln und einem zwei Kilometer langen Stamm mit 600 Liegeplätzen für Yachten. Man kann entweder mit dem Auto (zum Teil durch einen Tunnel) oder mit der Hochbahn The Palm Monorail in die Spitze hochfahren. Die Monorail ist ein schönes Erlebnis, weil man zeitweilig übers Meer fährt. 

Die Endstation für alle ist das rosafarbene Prachtschloss Atlantis. Ein unterer Teilbereich mit Läden und Restaurants ist offen für Besucher. Hier gibt es auch ein Aquarium namens The Lost Chambers. 

Atlantis
Alles so schön bunt hier
Frau im Feuer
Ein letzter Blick auf Atlantis von der Monorail aus

Neben dem Atlantis Resort befindet sich eines der größten Wasserparks weltweit, das Aquaventure, mit unzähligen Rutschen und anderen Badespaßangeboten. 

Schon bei der Fahrt mit der Monorail sieht man in der Ferne das Burj Al Arab im Meer blitzen. Dabei haben wir es an diesem Tag bewenden lassen. Wahrscheinlich wäre auch keine der 202 Suiten mehr für eine Spontanübernachtung frei gewesen. Obwohl wir uns durchaus mit einer kleineren Unterkunft (169 Quadratmeter) begnügt hätten, die größeren mit 780 Quadratmetern hätten es gar nicht sein müssen. Dummerweise hatten wir aber unsere Zahnbürsten nicht dabei 😞.

Downtown Dubai – Burj Khalifa, Dubai Mall, Dubai Fountain

Ein Tag ist möglicherweise nicht ausreichend, um alle Attraktionen von Downtown Dubai zu erkunden. Für die wichtigsten reicht’s aber, vor allem in der Nebensaison, wenn man bei der Nummer eins, dem Burj Khalifa, nicht zu warten braucht. Wir hatten die Eintrittskarten bereits vorab im Internet gekauft und ein bestimmtes Zeitfenster gebucht.

Das Burj Khalifa, das mit 828 Metern höchste Gebäude der Welt, ist ein Muss, selbst wenn man nur wenig Zeit in Dubai verbringt. Das sich nach oben hin immer weiter verjüngende Gebäude mit Aluverkleidung hat 163 Stockwerke, über die sich Luxusapartments, Restaurants, Hotels und Büroeinheiten verteilen. Zugänglich für die Öffentlichkeit sind nur die 124. und 125. Etage, „At the Top“ genannt. Na ja, dann gibt es da noch die VIP-Etage im 148. Stock, „At the Top SKY“, es geht ja immer noch ein bisschen doller, das ist wohl typisch für Dubai 😉.

Man spürt kaum, wie rasant schnell sich der Fahrstuhl bewegt.

Für uns war der Besuch der 124./125. Etage ein echtes Erlebnis. Von da oben hat man einen fantastischen Rundumblick auf Dubais Skyline, die einem  Schaulauf der größten und beeindruckendsten Wolkenkratzer gleicht.

Beim Begehen eines Bildsimulators zerbirst das Glas mit lautem Knacken – um sich kurz darauf wieder zusammenzusetzen …

Und wenn man wieder mit dem Fahrstuhl sanft in die Tiefe gerauscht ist, kann man in die Glitzerwelt der Dubai Mall eintauchen. Wir haben ja auf unseren Reisen schon ein paar Malls gesehen, zum Beispiel in Singapur oder New York, aber diese stellt alles in den Schatten: Mall und Freizeitkomplex in einem, etwa 1.200 Geschäfte, ein „Aquarium and Underwater Zoo“ (mit 30.000 Meeresbewohnern), eine Eislaufbahn („Ice Rink“) mit angenehmer Lufttemperatur – Shorts und T-Shirt also kein Problem -, 160 Cafés und Restaurants, ein Kinozentrum, dem 155 Millionen Jahre alten, 24 Meter langen und 7,6 Meter hohen „Dubai-Dino“, der 2008 in Wyoming/USA entdeckt wurde. Und auch der Wasserfall ist sehenswert. Und selbstverständlich handelt es sich bei den Geschäften überwiegend um Luxusmarken … Hier flanieren verschiedenste Nationen und Moderichtungen nebeneinander, die Gegensätze könnten insbesondere bei den Damen nicht größer sein. Von Totalverhüllung bis das Allernötigste gerade noch verdeckend sind alle Schattierungen vertreten. Alles glitzert und blinkt und wird unablässig gereinigt, gewischt und poliert. Nirgendwo auch nur das kleinste bisschen Abfall. Perfekt. Alles, was man für Geld kaufen kann, scheint präsentiert zu sein. Wir laufen herum wie Kinder im Bonbonladen. Irgendwann wird dieser Großangriff auf die Sinne ermüdend, man kann das nur begrenzt aufnehmen und verarbeiten. Wer sich treiben lässt, verliert sich auch schnell. Besser ist es auf jeden Fall, sich bestimmte Ziele zu suchen. Die Orientierung über die verschiedenen Ebenen ist einfach, natürlich gibt’s auch eine ausgefuchste App … Wahrscheinlich ist die Dubai Mall ein Paradies für Menschen, die gerne shoppen und für die das Limit der Kreditkarte nur irgendwo am Ende der Galaxien liegt. Klar ist: Hier dürfte nichts günstiger sein als in den europäischen Einkaufszentren. Wer also nach Schnäppchen Ausschau hält, wird enttäuscht!

Schokolädchen vom Feinsten
Vor lauter Glitzer weiß man manchmal nicht mehr, wo oben und unten ist!
Schaut auch mal den Hintergrund an 😉.
Aus den USA eingeführt und zu 90 Prozent original und intakt: der Dubai-Dino.
Mit Pinguin läuft es sich eindeutig besser in der Eisarena.
Im Dubai Aquarium gibt es über 400 Haie und Rochen.
The Waterfall
Tja, teuer muss nicht immer schick und grazil sein. Ob sie die Klamotten von ihrem Opa ausgeliehen hat?

PS: Nur wenige Metrostationen weiter hat Dubai eine weitere Mall im Angebot, die Mall of the Emirates. Die steht der Dubai Mall in nichts nach, auch wenn es hier nicht ganz so viele Shopping-Angebote gibt. Mit Indoor-Ski-Arena und Übernachtungsangebot im Kempinski, damit man das „Shopping-Resort“ nicht verlassen muss. Ganz schön abgefahren, oder?

Zur Abwechslung nur ein dezentes Bildchen von der anderen großen Glamour-Mall.

Zum Abschluss noch etwas zur Beruhigung der strapazierten Sinne? Dann ist der Dubai Fountain eine gute Idee, gleich außerhalb der Mall. Zu bestimmten Zeiten wird hier ein Konzert mit Wasserspiel geboten, das irgendwo zwischen „ kitschig“ und „bewegend“ angesiedelt ist. Einen tollen Blick auf das Geschehen hat man beispielsweise vom Balkon des Apple Stores:

Wir haben uns nach unten auf eine kleine Brücke begeben und dem Schauspiel dort beigewohnt:

Passend zur Musik (von Klassik bis Pop) schießen die Fontänen in die Höhe und bewegen sich rhythmisch. Ein hübsches und fotogenes Schauspiel:

Fontänenballett am Dubai Fountain

Und dann? Etwas essen und ab ins Gedränge in der Metro. Wo wir uns der vielen jungen Leute kaum erwehren können, die uns Sitzplätze anbieten. Und wir uns ohne große Widerstände in unser Seniorendasein fügen … 

Man kann das auch bei Dunkelheit erleben, aber uns reicht‘s auch so, Schluss für heute 😉.

Mobil in Dubai – Metro!

Gerade bei Kurzaufenthalten möchte man ein praktisches Verkehrsmittel, mit dem man die touristischen Attraktionen abfahren kann. Dann sind Taxis in Dubai sicher eine gute Lösung, weil sie überall verfügbar und recht günstig sind. Außerdem muss man nicht lange verhandeln, wenn das Taxameter läuft. Man zahlt eine Grundgebühr plus eine Kilometerpauschale, als Zahlungsmittel wird i.d.R. auch die Kreditkarte akzeptiert. Es gibt auch Taxis nur für Frauen (erkennbar an den rosafarbenen Dächern).

Wir haben beste Erfahrungen mit der Metro gemacht: Am besten kauft man an einer Metrostation eine Tageskarte (Day Pass), die den gesamten Metrobereich abdeckt. Man zahlt 20 Dirham (etwa fünf Euro) pro Person und kann dann bis 24 Uhr kreuz und quer durch Dubai fahren. Die Metro hat nur wenige Linien, für Touristen interessant sind im Wesentlichen zwei Linien (rot und grün) – ein sehr überschaubares System ohne viele Umstiege.

Die Stadt zieht sich ja über viele Kilometer an der Küste des Arabischen Golfs entlang. Will man das alles mit dem Taxi abdecken, belastet das durchaus die Reisekasse. Also mit der Metro fahren!

In Sachen Organisation, Pünktlichkeit, Sicherheit, Sauberkeit und Freundlichkeit ist die Metro vorbildlich. Nicht das kleinste Fitzelchen Papier liegt herum, die Böden sind blitzeblank. Da kann man als Europäer nur vor Neid erblassen … Nicht denkbar, dass irgendein Vollhorst seine Mauken auf den Sitzen parkt oder seinen Müll hinterlässt.

Eine typische Metrostation
Ein Schmuckstück von öffentlichem Verkehrsmittel

Die Metro wird übrigens zu den Stoßzeiten in erster Linie – außer von Touristen – von der arbeitenden Bevölkerung aus verschiedensten Herkunftsländern benutzt. Bürger von Dubai trifft man hier kaum an, die sind sicher eher mit dem Auto unterwegs. Aber diese sind ja ohnehin eine rare Spezies in Dubai.