Helsingør – Fährhafenstadt am Øresund mit viel Flair

Wir sind in Hornbæk, einem Ferienort nahe der Nordspitze von Seeland. Auch wenn sich die Sonne noch etwas verschämt hinter den Wolken versteckt, schwingen wir uns aufs Rad in Richtung Helsingør. Hier gibt‘s gute Radwege, zum großen Teil ausgeschildert. Aber mit unserem „Wikiloc“-Navi können wir uns durchaus auch auf den kleinen Wegen durchs Grün bewegen. Wenn man schon ein Mountainbike mitgenommen hat … 😊 Eva ächzt hin und wieder, wenn‘s über Baumwurzeln geht oder die Zweige gegen den Helm prasseln, aber ich verspreche, dass wir für den Rückweg den normalen Radweg nehmen. Es fängt also schon gut an, und es bleibt so.

Helsingør, 46.000 Einwohner, ist eine Fährhafenstadt und liegt an der schmalsten Stelle des Øresunds, gegenüber dem schwedischen Helsingborg. Die Entfernung zwischen den Küsten beträgt lediglich 4,6 km, daher ist dies die meistfrequentierteste Verbindung zwischen den skandinavischen Nachbarn. Die Fähren legen im 20-Minutentakt ab. Und solange die Preisunterschiede (vor allem bei Alkohol und Zigaretten) zwischen Schweden und Dänemark so markant sind, wird Helsingør Ziel schwedischer Shoppingtouristen bleiben. Davon spüren wir allerdings coronabedingt wenig.

Außerdem gewinnen wir nicht den Eindruck, dass die Stadt von dieser Art des Einkaufstourismus dominiert wird, wenngleich entsprechende Angebote in der Nähe der Fährterminals auch unübersehbar sind.

Heldingørs Wahrzeichen ist das direkt am Hafen gelegene Schloss Kronburg. Eine riesige, mit hohen Mauern, Wällen und Gräben geschützte Mischung aus Trutzburg und Renaissanceschloss, die das Stadtbild beherrscht. Die Anlage ist auch bekannt als „Hamlet-Schloss“, weil Shakespeare die Handlung dieser weltberühmten Tragödie um den zaudernden Prinzen nach Helsingør verlegte. Der kulturgeneigte Besucher bekommt deshalb auch Gelegenheit, die berühmteste Szene, den „Sein-oder-Nichtsein-Monolog“, nachzustellen.

Auch sonst hat Helsingør viel Kultur zu bieten, u.a. mit Museen, Kirchen, Skulpturen und neben der historischen Toldkammer – der ehemaligen Zollverwaltung – einen imposanten Bau auf der Uferstraße, den Kulturhavn Kronberg.

Und wer sich weniger für Kultur und Geschichte interessiert, kommt bei einem langen Spaziergang auf jeden Fall auf seine Kosten: ausgedehnte Fußgängerzone mit vielen kleinen Läden und Boutiquen, viele alte Häuser mit Stockrosen, Bäckereien mit vielfältigem Angebot, Krimskramsläden mit obskurem Angebot, Cafés und Restaurants, einladende Plätze, interessante Wandmalereien … Helsingør ist unbedingt einen Besuch wert!

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