Singapur – Stadt am Fluss und Perankan-Kultur

Die Quays entlang des Singapore River sind nicht nur tagsüber ein Publikumsmagnet, sie bezaubern Einheimische und Touristen besonders auch am Abend. Ein Lichtermeer, das sich im Fluss spiegelt, bunte Ausflugsboote und Livemusik in den historischen Häuserzeilen des Clarke Quay, überdacht von bunt angestrahlten „Riesensonnenschirmen“ (oder Regenschirmen?).

Aus den Lokalen duftet und tönt es malayisch, chinesisch, indisch, koreanisch, mexikanisch … selbst bayrisch! Ohren- und Magenschmaus für jeden Geschmack. In Singapur wird Historisches ohne Scheu mit Modernstem kombiniert – was überraschend gut funktioniert. Nicht kitschig, wie man erwarten könnte, sondern erstaunlich-faszinierend ist das Zusammenspiel.

Ein Ableger des Asian Civilisations Museums, untergebracht in einem ehemaligen Schulhaus, informiert über die Perankan-Kultur Singapurs. Sie entstand aus dem Mix der vielen Kulturen, die in der Stadt im Lauf der letzten zwei Jahrhunderte zusammentrafen und sie prägten: Chinesen, Inder, Malayen, Koreaner, Bewohner von Java und anderen Inseln rundum. Zwar beeindruckt das Gebäude, doch war das Museum für uns eher eine Enttäuschung. Wir hatten erwartet, etwas über die Lebensumstände dieser Volksgruppen zu erfahren. Stattdessen sind wir jetzt vor allem darüber informiert, welche komplizierten Gepflogenheiten es vor und bei den bis zu 12 Tagen dauernden Hochzeitsfeierlichkeiten zu beachten und zu durchleben gilt. Beispielsweise musste ein Junge vorab dreimal über das Hochzeitsbett gerollt werden, damit es möglichst männliche Nachkommen gab. Von den Kontrollzeremonien, die die Jungfräulichkeit der Braut bezeugten, ganz zu schweigen.

Natürlich finden wir Hakenkreuze auf Brautschuhen zunächst einmal befremdlich, aber in diesem Kulturraum hat das nichts mit Nationalsozialismus zu tun. Die Swastika ist über 10.000 Jahre alt und ist in einigen Religionen (u.a. im Hinduismus, Jainismus und Buddhismus) ein Glückssymbol.

Lustig fanden wir die Möglichkeit, sich in vermeintlich typischer Perankan-Umgebung fotografieren (zu lassen).

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