(2) Bohuslän – Wunderwelt der Schären: Lysekil und Mollösund

Ein weiteres Ziel bei unserer Schären-Erkundungsfahrt ist Lysekil , das an der äußersten Spitze einer Landzunge nördlich von Orust liegt. Das geht normalerweise nicht auf geradem Weg, denn hier ist die Küste bis weit ins Hinterland durch die Fjordarme des Gullmarn aufgefächert. Durch seine besondere Lage wurde Lysekil schon vor Jahrhunderten zu einem Zentrum der Fischerei von Bohuslän. Inzwischen spielen darüberhinaus ein Containerterminal und eine Ölraffinerie eine wichtige wirtschaftliche Rolle. Da verwundert es auf den ersten Blick, dass Lysekil vor diesem Hintergrund auch gerne von Touristen aufgesucht wird. Bei unserem Besuch haben wir den Eindruck gewonnen, dass sich diese Wirtschaftsstandbeine wohl recht gut in Einklang bringen lassen, wenn die erforderliche räumliche Trennung eingehalten wird.

Der Ortsteil Havsbadet mit dem Yachthafen und der Badhusgatan steht ganz im Zeichen der zweiten Hälfte dss 19. Jahrhunderts, als bei betuchten Skandinaviern der Badetourismus in Mode kam. Man ging hier kuren, nahm im Warm- und Kaltbadehaus Meerwasseranwendungen, spazierte an der Strandpromenade entlang, hörte Konzerte. Einige Gebäude aus dieser Zeit sind noch erhalten, selbst das Bad ist noch da. Und da war es natürlich besonders spannend für uns, mal über den Zaun zu schauen. Wer sich da wohl im Wasser tummelt? Nicht ganz einfach, aber lösbar, wenngleich kleine Leute beim Versuch, über den Zaun zu schauen, etwas im Nachteil sind 😉. Wir sind schließlich auf einen Aussichtspunkt auf einem Granitfelsen gleich nebenan geklettert und hatten den Panoramablick auf das Geschehen im Bad. Das wäre im 19. Jahrhundert natürlich streng untersagt gewesen!

Man sieht schon von Weitem, dass man von der Kirche aus den besten Rundumblick hat. Das Gebäude wirkt von außen nicht besonders interessant, aber drinnen nimmt man unmittelbar eine angenehme Atmosphäre wahr. Und eine Kirche mit einem Café (wo man sich sogar kostenlos bedienen konnte), hat sicherlich Seltenheitswert. Eine gute und nachahmenswerte Idee!

Lysekil hat außer einem modernen Meeresaquarium noch ein Naherholungsgebiet an der Westspitze der Halbinsel zu bieten. Ein Teilbereich war früher einmal ein Steinbruch. Hier sind Gesteinsformationen in besonders leuchtenden Farben zu bestaunen. Wir begnügen uns jedoch mit ein paar weiteren Eindrücken auf einem ausgedehnten Spaziergang durch den Ortskern.

Und für den Rückweg nehmen wir die Fähre, statt den tiefen Fjord mit dem Auto auszufahren.

Ein weiterer Abstecher führt uns tief in den Südosten von Orust, nach Mollösund. Der kleine Fischerort hat uns sofort mit seinen Charme eingefangen. Unser erster Spaziergang geht gleich eine Klippe hinauf zu einem Aussichtspunkt, wo eine sorgenvoll in die Ferne blickende Fischersfrau als Holzstatue daran erinnert, wie gefährlich in früheren Zeiten das Fischerleben war. Denn so manchen Ehemann, Sohn oder Bruder holte der Blanke Hans und stürzte die Zurückgeblieben in Kummer und finanzielle Not. Beim Dorschfang stießen die Fischer von Mollösund bis ins Eismeer vor und waren bei ihren Ausfahrten manchmal über ein halbes Jahr auf See.

Wir genießen den Ausblick und folgen ein Stück einem markierten Weg, um dann etwas halsbrecherisch die Felsen hinunterzuklettern. Dort gelangen wir zu einem der für die Region typischen Meeresschwimmbäder.

Das eigentliche Zentrum von Mollösund ist der kleine Yachthafen – protzige Boote sieht man hier eher selten. Für uns ein schöner Platz zum Frühstücken.

Im Yachthafen von Mollösund ist an alles gedacht, auch leere Handyakkus.

Eine weitere Attraktion von Mollösund ist der Leuchtturm an der Hafenausfahrt. Ein wunderbares Plätzchen, um die Schönheit der schwedischen Schären zu bewundern.

Damit noch lange nicht genug. Mollösund hat auch eine pittoreske Mühle.

Ach ja. Dann wären da noch unglaublich einladende Häuschen, die man zum Teil auch mieten kann. Und wir überlegen, ob wir das nicht möglichst bald mal tun sollten. Vielleicht einmal ein paar Wochen in der Vor- oder Nachsaison? Die Netzbedingungen sind sehr gut …

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