Singapur – Tempel, Schreine und Moscheen

In Singapur sind fast 50 Ethnien vertreten und entsprechend viele Religionen und Glaubensgruppen. Nicht selten liegt der Ursprung eines Gotteshauses in dem Bedürfnis einer Glaubensgruppe, dem jeweiligen Gott für eine sichere Fahrt übers Meer zu danken. Manchmal aus Abenteuerdrang, meistens jedoch aus verzweifelten Lebensumständen heraus hatte man die Segel gesetzt, kam hier an, schlug sich irgendwie durch, baute sich eine Existenz auf und passte sich dabei zumindest ein Stück weit an die lokalen Gegebenheiten an. Mit dem Glauben verhielt es sich ähnlich. Man brachte etwas mit, übernahm aber auch einzelne Elemente, die vor Ort bereits vorhanden waren.

Und so geht man durch die Straßen von Singapur und wird immer wieder überrascht von einem Tempel hier, einem Schrein oder einer Moschee dort. Und das selbst im hypermodernen Bankenviertel im Schatten der Wolkenkratzer. Manchmal kündigen sich diese kleinen Oasen der inneren Einkehr durch den Duft von Räucherstäbchen oder auch durch laute Gebete oder Musik an, bevor man sie sieht. Für Touristen kann es mehr oder minder aufwendig sein, diese Gebetshäuser zu betreten, zum Beispiel wegen der Kleiderordnung oder weil gerade eine Zeremonie läuft. Wir haben ganz klar ein Faible für hinduistische Tempel entwickelt. Hier sind neugierige Gäste offenbar grundsätzlich willkommen, wenn sie ein paar Spielregeln einhalten: Schuhe aus, nackte Schultern bedecken und rein ins Getümmel – dabei immer schön linksrum gehen. Fotografieren ist erlaubt, wenn man eine gewisse Sensibilität obwalten lässt. Bei den Hindus ging’s z.T. richtig laut zu, mit Trompeten, Saiteninstrumenten, Glocken und Gesang. Und bunt, mit Blumen, Früchten, Deko und Gewändern, Statuen … Sinnlichkeit zum Anfassen. Für uns war auch nicht erkennbar, dass die Priester Unterschiede zwischen Männern und Frauen machen. Körperliche Nähe, Augenkontakt beim Sprechen. Hier ein paar Eindrücke:

Little India

Vielleicht mehr noch als Chinatown übt Little India, traditionell der Stadtteil der indischstämmigen Bevölkerung Singapurs, einen exotischen Reiz aus. Die Serangoon Road, Hauptachse dieses Stadtteils, empfängt ihre Besucher mit atemberaubender Unmittelbarkeit. Gleich zu Beginn steht das Tekka-Zentrum, das im unteren Stockwerk alles fürs leibliche Wohl seiner Besucher bietet. In den Stockwerken darüber gibt es alles, was die Inderin oder der Inder braucht, um sich herauszuputzen. Little India scheint etwas hermetisch. Im Gegensatz zu Chinatown sieht man hier kaum Menschen, die nicht im eigentlichen Sinne „hierhingehören“ – ein abenteuerliches Bad in einer fremden Kultur!

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