Nichts geht mehr – wir stecken fest in Hokitika

Nach einer ziemlich unruhigen Nacht auf einem Platz für Freicamper wollten wir heute Morgen in aller Ruhe weiter in Richtung Süden (Franz Josef, Fox Gletscher) fahren. Das war zumindest der Plan. Kaum hatten wir eine größere Brücke in dem kleinen Küstenort Hokatika passiert, blinkte eine Anzeigetafel mit der Aufschrift: Straße wegen Überflutung gesperrt … Und dann geht eben einfach nichts mehr.

Und nun hängen wir in der Warteschleife. Denn auch eine Alternativstrecke, Arthur’s Pass, ist derzeit gesperrt, und zwar wegen Schneefalls. Wir verfolgen nun das weitere Geschehen über eine spezielle Verkehrswebseite – siehe Screenshot. Die schwarz markierten Straßen sind gesperrt.

Und der kleine weiße Punkt auf dem Foto ist ein Wohnmobil, das in Flussnähe abgesoffen ist. Wir haben gelernt: Wenn’s hier regnet, dann regnet’s richtig. 💦🌊💨

Wir stehen für die Nacht auf einem Campingplatz am Stadtrand, dessen Grasfläche sich ob des Dauerregens stellenweise in kleine Seen verwandelt. Immer mehr in Hokitika gestrandete Reisende treffen hier ein … ein Nachbar bemüht sich im Dauerregen und Wind darum, mit zwei einzelnen Zeltplanen einen Regenschutz um die hintere Tür seines Geländewagens zu bauen. Der Arme, ein mühseliges Unterfangen, dessen begrenzter Nutzen sich uns nicht erschließt. Zudem es bei den „Facilities“, den Serviceeinrichtungen, eine gute Küche und einen wunderbar gemütlichen, mit Holzfeuer gewärmten Aufenthaltsraum mit Sofas und TV gibt. Die Frage ist nur, wie kommt man einigermaßen trocken dorthin?

Immer wieder schauen wir auf die aktualisierte Karte mit der Verkehrsübersicht …. Und müssen uns bis zum nächsten Tag, einem Freitag, gedulden. Wir vertreiben uns mit Kaffeetrinken, kleinen Einkäufen und einem Besuch des örtlichen Museums die Zeit. Hier lernen wir einiges über die Gründungsgeschichte der Stadt: Der Fund von einigen großen Klumpen Gold in den 1850er Jahren hat den Ort auf die Landkarte gebracht. Noch heute wird in der Gegend professionell Gold geschürft. Im Museum wie in der restlichen Stadt das gleiche Bild: Camper, die auf das erlösende offizielle Go für die Weiterfahrt warten.

Um die Mittagszeit rum klappt es dann tatsächlich. Wir fahren einfach aufs Geratewohl los – es liegt noch keine offizielle Meldung über die Öffnung der Straße vor – und passieren die Stelle, wo uns zuletzt eine Straßensperre Einhalt gebot. Nichts, alles frei. Na, dann Vollgas, bevor die Karawane uns einholen kann. Wir haben die Straße fast für uns allein. Natürlich sind an vielen Stellen noch Reparaturarbeiten im Gang …

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