Rundreise Thailand (2) – Khao Sok Nationalpark und Relaxen auf Ko Hai im Süden

Um auch ein paar Eindrücke von Thailands Süden zu gewinnen, flogen wir aus Chiang Mai nach Bangkok zurück und von dort mit dem Zug nach Surat Tani, wo wir abgeholt und zum Racha Prabha See gebracht wurden. Er liegt in der Nähe des Khao Sok Nationalparks im Südwesten Thailands (auf der Seite der Adaman-See). Dort übernachteten wir auf einem schwimmenden Haus. Die Anfahrt mit dem Longtailboot ist fantastisch, man fährt durch spektakuläre Felsformationen, die hoch aus dem Wasser herausragen.

Wir haben von hier aus verschiedene Bootstouren und kleine Wanderungen unternommen. Abhängig vom Wasserstand wären auch Tubingfahrten (mit einem aufgeblasenen Gummireifen) möglich gewesen.
Die Nacht auf dem Stausee ist einzigartig, auch wegen der Geräuschkulisse des Regenwalds. Das Zirpen der Zikaden, die Geräusche der Nashornvögel oder das Gekreische der Affen sind unvergesslich. Wie auf Kommando setzt gegen Abend das Schnarren, Kreischen, Rufen und Gluckern plötzlich ein, so dass man zunächst eine menschliche Quelle vermutet.

Mit dem Boot haben wir der Behausung von Waldarbeitern auf der gegenüberliegenden Seite einen Besuch abgestattet:

Dort in der Nähe gab es eine Tropfsteinhöhle, wo gerade die thailändischen Besucher gerne kleine Geldspenden hinterlassen – gut fürs Karma!

Die Übergangszeiten, also die Morgen- und Abenddämmerung, haben ein eigenen Charme in einer solchen Umgebung. Dann fühlt man sich der Natur besonders nah. Als wir mit dem Boot durchs Wasser glitten, wies unser Guide hier und da auf Tiere hin, die wir ohne ihn in dieser grünen Wand des tropischen Regenwalds niemals wahrgenommen hätten. Kleine Sehschule …

So schnell hatten wir vom Urwald noch nicht genug. Die nächsten Nächte waren wir in Holzhütten an einem Fluss am Rande des Khao Sok Nationalparks untergebracht. Hier konnten wir morgens und abends den Affen bei der Überquerung des Flusses zuschauen – zu unserer Verwunderung schwammen sie einfach hinüber, dabei nahmen die Großen die Kleinen huckepack. Ein frecher und ziemlich aggressiver Bursche wollte erst nach hartnäckiger Aufforderung von unserem Balkon weichen, er hatte unsere Kamera schon fest im Blick. Ich konnte ihn mit einer klaren Ansage („Ich Tarzan, du Jane!“) von seinem Vorhaben abbringen.
Wir haben hier tolle Wanderungen durch den Dschungel und entlang von Flussläufen gemacht – ich durfte dabei u.a. hautnah Bekanntschaft mit Blutegeln machen.
Bei den Wanderungen kommt es einem vor, als ob man durch einen riesigen tropischen Garten ginge – überall Lianen, Bambus und mit Farn und Moos bewachsene Baumstämme. Im Khao Sok Nationalpark sind außer den reichlich vorhandenen Affen auch Büffel, Bären und Wildhunde anzutreffen, angeblich sogar wilde Elefanten, schwarze Panther und Tiger. Heimisch sind hier außerdem Kobras und Königskobras – deshalb sollte man beim Wandern immer kräftig auftreten, um die Tiere zu warnen und unangenehme Begegnungen zu vermeiden. Wenn’s denn hilft …

Am Treppenaufgang zu unserer Hütte begrüßte uns an einem Abend eine fette Kröte, die sich selbst durch grelleres Licht nicht sonderlich beeindrucken ließ.

Der Schocker war allerdings eine handtellergroße Spinne, die Eva bei der morgendlichen Dusche begrüßte ;-). Im Dschungel schreien eben nicht nur die Affen ;-). Die Spinne machte übrigens beachtlich weite Sprünge, als ich sie entfernen wollte.

Unser Nachbar berichtete beim Frühstück von einer Schlange im Gebälk direkt über dem Bett seines Dschungelhauses. Aber dafür gibt es ja glücklicherweise Mückennetze, die nicht nur lästige Moskitos, sondern auch anderen unerwünschten nächtlichen Besuch im Bett verhindern.

Unsere letzte Station in Thailand vor dem Rückflug über Bangkok war eine kleine Insel in der Adaman-See, die zum Trang-Archipel (insgesamt 47 Inseln) gehört, Ko Ngai, auch Ko Hai genannt, etwa 40 Bootminuten vom Festland entfernt. Ihr wesentliches Kennzeichen ist – neben einem einladenden Strand und wunderschöner Umgebung –, dass sie große Ruhe verströmt. Dort gibt es nur eine überschaubare Hotelanlage mit mehreren kleinen Bungalows (nur abends Elektrizität) und ein paar weiteren Behausungen, die über die Insel verteilt sind und von Saisonarbeitern bewohnt werden. Hier wollten wir die zum Teil intensiven Erlebnisse unserer Reise in aller Ruhe Revue passieren lassen, gut essen, ein paar Spaziergänge machen, baden und schnorcheln und was man sonst so tut, wenn man nichts tut. Ein besonderes Schnorchelerlebnis ist das Eintauchen in eine eingestürzte Höhle, die man per Boot erreichen kann. Beim Zugang schwimmt man durch absolute Dunkelheit, um schließlich in gleißendem Sonnenlicht aufzutauchen (nur mit Guide möglich).
Auf Ko Ngai hieß es also noch einmal richtig tief durchatmen, bevor es zurückging in die Alltagshektik und ins feucht-kühle Klima in Deutschland kurz vor dem 1. Advent …

Eine kleine Inselumrundung mit Kletterpartie über wackelige Stege inklusive Waransichtung an einem Tümpel haben wir natürlich schon gemacht. Schließlich wollten auch das Inselinnere und die ganz einsamen Strände erkundet werden. Außerdem schmeckt das Essen nach etwas Aktivität gleich doppelt so gut.

Man kann ja nicht den ganzen Tag immer nur die Füße in den Sand krallen 😉 .

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