Hanoi – Ankunft und erste Eindrücke

Unsere Anreise hat wie geplant geklappt. Aber ein bisschen Aufregung gab’s natürlich schon. Denn:
Wir hatten unseren Anschlussflug von Bangkok in die vietnamesische Hauptstadt mal gerade eben so erreicht. Wir kamen verspätet an, und es war ohnehin nicht viel Zeit zum Umsteigen. Und als wir dann noch einen zeitaufwändigen Sicherheitscheck durchlaufen mussten, schwand die Hoffnung auf den Anschlussflug rapide. Der Weg schien immer länger zu werden, als wir von einer Abflughalle zur nächsten hetzten … Wir haben es tatsächlich geschafft, als letzte Passagiere in den Flieger zu hüpfen. Die wichtigen Leute kommen eben immer mit etwas Verspätung ;-).
Einmal den Schweiß auf dem Körper erkalten lassen, durchatmen, ein Getränk, und schon setzte der Flieger in Hanoi zur Landung an. Dann wieder Aufregung – die Kabine des Flugzeugs füllte sich nach dem Touchdown mit Rauch bzw. Qualm, was wir Fluggäste irritierend fanden. Eine Information bekamen wir auch nicht. Aber dann verflüchtigte sich der „Bordnebel“ wieder und wir konnten die Maschine verlassen. Wahrscheinlich hatte die Klimaanlage nur ein bisschen verrücktgespielt. Eine Erleichterung: Das durchabgefertigte Gepäck war da, trotz der verspäteten Ankunft unseres Fliegers aus Frankfurt. Na also, geht doch.

Kein Rauch ohne Feuer??

Unser Fahrer stand am Ausgang mit einem Namensschild bereit. Das fühlte sich schon mal gut an. Er brachte uns – auf Umwegen, weil einige Straßen wegen des strömenden Regens überflutet waren – in unser zentral gelegenes Hotel. Zu einer Dusche. Zu einer Stunde Schlaf … Und dann raus ins Getümmel!

Hanoi (Hà Nội) wirkt auf mitteleuropäische Sinne wie ein Wirbelsturm, ein Sprung in einen Bienenstock. Der Lärmpegel und die visuelle und olfaktorische Reizüberflutung sind für europäische Sinne eine echte Herausforderung, für deutsche allzumal. Und dann war an unserem Ankunftstag auch noch „Tag des Kindes“. Da ist besonders viel Süßes und Plastik mit Blinkblink angesagt …

Wichtig: Zunächst eine solide Grundlage für die Ersterkundung schaffen, also am Straßenrand etwas essen und das Treiben einfach sich wirken lassen.

Kulinarik auf engstem Raum.

Als Nächstes überlegen, wie man heil über die Straße kommt, wenn niemand hält und rote Ampeln bestenfalls Empfehlungscharakter haben. Wie? Sich ein Herz fassen und bei der kleinsten Lücke im Verkehrsstrom loslaufen. Die anderen machen das schon. Die wissen, wie man mit den verunsicherten Touris im Verkehr umgeht. Hoffentlich. Wir können ja schließlich hier nicht übernachten. Tastend einen Fuß auf die Fahrbahn. Die Moped- und Rollergeschwader kurven um einen herum, alles fließt, alles fügt sich, nur in Bewegung bleiben, das scheint wichtig. Selbstbewusstsein zeigen, das Ziel anvisieren. Kopf hoch, nicht ängstlich aneinanderklammern. Weiter, Schritt für Schritt. Und dann wird man auf der anderen Straßenseite wieder ausgespuckt, unversehrt. Geht doch. Generalprobe bestanden. Außerdem gelernt: Hupen ist so eine Art allgemeine Lebensäußerung im Verkehr in Hanoi. Es bedeutet nur ganz selten „akute Gefahr”. Manchmal hupen Rollerfahrer in dieser Stadt auch, wenn sie mutterseelenallein eine Seitenstraße hinunterdüsen. Weil das zum Fahren dazugehört.

Typisch Südostasien: Motorräder und Roller sind die Verkehrsmittel schlechthin, so auch in Hanoi.

Dann braucht’s nur noch ein Verfahren, wie man mit den vielen freundlich-aufdringlichen Angeboten der Laden- und Restaurantbesitzer, der Standbetreiber und Tuk-Tuk- und Cyclofahrer umgeht: „Hallo sir, where are you from? What are you looking for? Do you want to buy …”. Das hat natürlich nichts mit Interesse an uns als Personen zu tun. Hier gilt: Blick nicht intensiv erwidern, nicht stehenbleiben, „No, thank you.” Die Menschen wollen nur ein paar Dong verdienen, um irgendwie über die Runden zu kommen. Denn bei vielen reicht‘s nicht einmal für dreimal essen am Tag. Und wenn sie nicht selber darum kümmern, macht das niemand. Dann bleibt der Teller leer. Bettler haben wir in Hanoi übrigens nicht angetroffen.

Händler sind fast rund um die Uhr im Einsatz.

Damit waren wir dann auch schon recht gut gewappnet für die nächsten Tage in Hanoi …

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