Fraser Island – auf Sandpisten durchs Paradies

Natürlich stammen diese Spezialbusse mit hohem Radstand und Allradantrieb aus Deutschland. Darauf weist unser Tourguide Peter gleich zu Beginn der holprigen Bustour durch Fraser Island hin. Und sollte es wider Erwarten technische Probleme geben, sind die Deutschen im Bus aufgefordert, diese zu beheben 😊. Kein Ding …

Richtige Straßen gibt es auf dieser ca. 120 Kilometer langen und bis zu 23 Kilometer breiten Insel, die im Wesentlichen eine überdimensionale Sanddüne ist, nicht. Eine Piste verläuft quer über die Insel. Hier bestimmen tiefe Schlaglöcher – immer wieder setzt der Bus auf – und Spurrillen die Fahrt. Jeder muss sich anschnallen, und schon nach den ersten fünf Minuten sind wir alle froh über diese Fixierung. Die Ostküste des Eilands hat eine 75-Mile-Beach, wo die Fahrt bedeutend schneller und rückenfreundlicher verläuft. Für Europäer ist es eher etwas skurril, dass diese Piste als „Highway“ gilt und somit auch die übliche Straßenverkehrsordnung greift. Nach etwa 30 Kilometern in (be)rauschender Fahrt erreichen wir den ersten Höhepunkt, das Wahrzeichen der Insel, das Wrack der Maheno. Sie lief 1905 als Luxusschiff in Schottland vom Stapel, wurde während des ersten Weltkriegs als schwimmendes Lazarett genutzt, um nach Kriegsende wiederum als Luxusliner eingesetzt zu werden. Mitte der 1930er Jahre lief die Maheno bei einem Abschleppmanöver bei schwerer See auf Grund. Und seitdem liegt das Schiff, inzwischen auf ein rostiges Gerippe geschrumpft, am Strand von Fraser Island und erfreut die Touristen.

Die nächste Station auf der abenteuerlichen Rütteltour ist Eli Creek. Das Wasser dieses Baches ist kristallklar und lädt die Besucher zu einem Bad oder einem Spaziergang ein. An der Stelle, wo sich der Eli Creek ins Meer schlängelt, finden sich gerne all die ein, die mit mächtigen Offroadern am Strand entlang brettern und eine Pause einlegen möchten. Ab 4 Litern Hubraum gehört MANN dazu …

Fraser Island hat nicht nur eine beeindruckende Fauna und Flora, wo fast alles vertreten ist, wovor sich die Touristen fürchten – zu Lande (Dingos) und zu Wasser. Es ist tunlichst nicht ratsam, sich in die Fluten zu stürzen, weil sich dort draußen u.a. Tigerhaie tummeln. Aber dieses Bedürfnis kann man ohne Reue in einem der über hundert (!) Süßwasserseen ausleben. Der wohl bekannteste und zugänglichste ist der Lake McKenzie, der ein einzigartiges Badevergnügen bietet: feinster weißer Sand, klares und optimal temperiertes Wasser.

Auch die 40-minütige Fährfahrt hat richtig Spaß gemacht.

What a day!

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