Coromandel – Hot Water Beach für Fortgeschrittene

Tja, so ganz einfach ist das mit der Hot Water Beach wohl doch nicht. Mal eben hingehen und sich eine kleine Kuhle graben und sich gleich im heißen Wasser suhlen … Als Mitglieder von Top Ten Holiday Park bekommen wir umsonst einen Spaten, das ist schon mal gut. Mit diesem Gerät bewaffnet und gut eingecremt – denn die Sonne strahlt mächtig vom Himmel – gehen wir also zum Strand. Heute Morgen ist bedeutend mehr los als letzte Nacht (da waren wir mit Taschenlampe da). Überall sind Leute am Graben, zum Teil mit den Händen und auch mit ihren Schuhen. Man muss berücksichtigen, dass die Fläche mit den heißen Quellen relativ klein ist, so etwa 250 m². Unerfahrene suchen sich bei Ankunft ein freies Plätzchen und legen los … so wie wir. Aber das Areal mit dem heißen Wasser unter dem Strand ist ja begrenzt. Man muss schon an den richtigen Stellen graben.

Die besondere Anforderung dabei ist, ein Loch auszuheben, das gleichzeitig mit kaltem und mit warmem Wasser gespeist wird. Denn sonst kann man sich leicht die Füße oder gar andere Körperteile verbrennen. Grundsätzlich gibt es zwei Methoden. Erstens: Man sucht sich einen Platz zum Graben und betreibt dann das schweißtreibende Geschäft selber. Zweitens: Man setzt sich auf eine erhöhte Position, zum Beispiel auf einen Sandhügel, und beobachtet die Leute. Das ist die beste Position zum Lästern und damit für uns ein natürlicher Favorit. Aber auch die optimale Position, um zu sehen, wer möglicherweise bald geht. Zeichnet sich ab, dass jemand die Suhle verlassen will, okkupiert man sofort das offene Loch. Man kann sich dann auch noch ein paar Ratschläge geben lassen, von wo das warme und das kalte Wasser kommen. Das ist nämlich wichtig, weil es, wie gesagt, auf die Mischung ankommt! Sonst wird der Popo entweder zu kalt oder zu heiß, was die Wohligkeit empfindlich stören kann 😊. Schließlich geht es ja auch darum, möglichst lange in der Kuhle auszuharren. Auch in dieser Position kann man herrlich über andere herziehen. Besser aber noch: Man kann wunderbar Ratschläge erteilen, wo und wie die anderen am besten buddeln. Man gehört ja jetzt zu den Profis.

An einem sehr begrenzten Areal ist das Wasser so heiß, das man sich dort auch ohne Weiteres die Füße oder sonstige Körperteile verbrennen könnte. Jeder „Neuling“, der diese Stelle betritt, zuckt unverzüglich zusammen. Wer nicht lesen kann oder will, muss eben mit den Konsequenzen leben (s.u.). Selbst im kalten Meerwasser stehend bekommt man unterhalb dieser Stelle unerträglich heiße Zehen.

Mitten im schönsten Treiben tauchte plötzlich ein Lifeguard auf, der diese potenziell gefährliche Stelle mit einem Warnschild kennzeichnete.

Wir haben unseren Platz schließlich an zwei Mädel aus Österreich weitergegeben, die im Gegensatz zu den meisten anderen jungen Leuten nicht ein Jahr hier verbringen, sondern ganz normal Urlaub machen.

Ein schöner Spaß war das!

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