Ein Regentag für die Kunst: die Art Gallery of New South Wales in Sydney

Tja, auch das ist ein Klassiker: Schlechte Wetterprognose, idealer Tag fürs Museum. Aber für uns hat sich der Besuch der Art Gallery of New South Wales in der Nähe des Hyde Parks als das Gegenteil eines Lückenbüßers herausgestellt. Von außen wirkt das Gebäude etwas klassizistisch-unterkühlt, innen pulst jedoch das pralle Leben. Vielleicht hat das damit zu tun, dass der Eintritt kostenfrei ist. Gleiches trifft auf die Führungen zu. Da sind Familien und Paare unterwegs, Junge und Alte, exotisch aussehende Kunstliebhaber und sehr viele Normalos. Man hat das Gefühl, dass das wesentlicher Teil des Galeriekonzeptes ist. Jede und jeder ist willkommen.

Uns hatte vor allem die Abteilung mit Aborigine-Kunst angesprochen, aber wir sind dann doch der Versuchung gefolgt, uns noch einiges darüber hinaus anzusehen. Der erste Blick auf die Werke der australischen Ureinwohner: grobe Symbolzeichnungen. viele Punkte, Rauten und kleine Striche, die uns an Kinderzeichnungen erinnern. Keine realistischen Darstellungen. Spannender wird es, wenn man die erläuternden Texte liest oder bei einer Führung mithört. Dann versteht man ein paar Hintergründe und andere Bedeutungsdimensionen. Interessant auch die verwendeten Materialien, zum Beispiel Baumrinde als Malfläche. Bei der Farbgestaltung sind erdige Brauntöne dominant.

 

In den anderen Abteilungen des Hauses kommen andere Schwerpunkte zum Tragen: asiatische Kunst, bestimmte Künstler und Sammlungen, nach unserem Eindruck teilweise etwas bunt gemischt (Picasso neben Bacon und einem jungen australischen Künstler, gefolgt von einem Militärmaler aus der Napoleon-Zeit, aber warum denn eigentlich nicht?), bei älteren Werken mit gewissem Schwerpunkt bei den Engländern (was nicht verwundert). Aber alles toll präsentiert: gute Beleuchtung, angenehmes Raumklima, gute Mischung der Gemälde mit Skulpturen, Installationen und Videos … Und eine schöne Cafeteria mit reichhaltigem Angebot.

Bravo!

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