Marokko

Unsere Rundreise im Oktober 2014 führte uns die „klassische“ Route entlang, d.h. von Casablanca Richtung Osten über die ersten drei sogenannten Königsstädte Rabat (Hauptstadt), Meknes und Fes. Von dort ging es in fast gerader Linie über den Mittleren Atlas nach Süden (auf die algerische Grenze zu) nach Erfoud und Merzouga (Sahara), dann nach Westen über Tinehir, Ouarzazate und Tafraoute. Nach einem Zwischenstopp für eine Bergwanderung in Imlil fuhren wir nach Marrakesch (der vierten Königsstadt), dann zum „Ausklingen“ nach Essaouira, einem Küstenort mit echter Fischertradition; insgesamt etwa 2.500 Kilometer. Den abschließenden Rückflug nach Deutschland traten wir über Agadir an.

Das Autofahren in Marokko ist grundsätzlich unproblematisch, wenn man ein paar Grundregeln beherzigt, von denen die wichtigste ist: Nachtfahrten vermeiden! Denn in manchen Gegenden ist nicht nur mit Schlaglöchern zu rechnen, sondern auch mit plötzlich auftretenden Hindernissen (Menschen und Tiere auf der Straße, nicht beleuchtete Fahrzeuge oder Baustellen, Baufahrzeuge usw.) oder abgesackten Straßenrändern. Außerdem kann das Wetter jahreszeitbedingt die Fahrfreude durch Starkregen, Schnee und Erdrutsche erheblich beeinträchtigen. Insbesondere das Atlasgebirge, das sich über Marokko, Algerien und Tunesien erstreckt, ist ein veritables Hochgebirge – mit dem zweithöchsten Berg Afrikas, dem 4.167 m hohen Toubkal.
Es war also kein Zufall, dass der Autovermieter uns bei Übernahme des Fahrzeugs lang und breit erklärte, wie man ein Rad wechselt – denn davon sei auf unserer Tour sicherlich auszugehen. Und bei der Rückgabe wollte man uns zunächst nicht glauben, dass das Reserverad nicht zum Einsatz gekommen war.
Das muss wohl an den überragenden Fahrkünsten gelegen haben ;-).
Bei dieser Reiseform und -route sind aus unserer Sicht alltagstaugliche Französischkenntnisse unabdingbar.

Das war unser treuer Fahruntersatz:

Hier ein paar Eindrücke von den Straßenverhältnissen und Begegnungen:

Nicht zu unterschätzen ist beim Autofahren in Marokko auch, dass der technische Zustand von manchen Gefährten deutschen TÜV-Ingenieuren schlaflose Nächte bereiten würde und viele Fahrzeuge krass überladen sind, gleichermaßen mit Menschen und Gepäck. Wir konnten öfter mal beobachten, wie sich aus einem alten Benz acht Leute und mehr herauspellten …

Die Orientierung bei Überlandfahrten ist recht simpel, denn so viele Straßen gibt es ja nicht. In den größeren Städten sieht es anders aus, dies ist ohne Navi durchaus eine Herausforderung, zumal der Fahrstil hier auch recht robust ist: Defensives Fahrverhalten wird als Schwäche interpretiert :-).