Wellington – the coolest little capital?

So nennen die Neuseeländer ihre Hauptstadt gerne. Eifrig zustimmen können wir auf jeden Fall im Sinne der ursprünglichen Wortbedeutung. Wir haben 1,5 Tage hier verbracht, und leider haben uns die äußeren Bedingungen den Zugang erschwert: Der erste Nachmittag/Abend stand ganz im Zeichen von Dauerregen und böigen Winden, an zweiten Tag wurden wir zumindest weitgehend vom Regen verschont. Aber die Sonne zeigte sich kein einziges Mal.

Dabei versprüht dieser – zumindest in wirtschaftlicher Hinsicht – kleine Bruder von Auckland sicher bei Temperaturen über 20 Grad und blauem Himmel am meisten Charme. Dann strömen die Menschen an den Hafen, bevölkern die unzähligen Restaurants und Cafés. Wellington, ca. eine halbe Mio. Einwohner, ist eingefasst zwischen dem Meer und den Bergen und hat etwas Britisch-Gemütliches. Die Stadt gilt als kultur- und kunstbeflissener als Auckland, wo die Money-Maker angesiedelt sind. Wellington hat nicht nur den Regierungssitz (das Parlament wurde nach dem britischen Vorbild eingerichtet), sondern auch die renommiertesten Museen und Galerien. Weltruhm genießt das Te Papa Tongawera, wo wir einige Stunden verbracht haben (darüber berichten wir separat).

Wellingtons Zentrum ist überschaubar und sehr gut zu Fuß zu erkunden. Es heißt, wer nicht in der Cuba Street war, war auch nicht in Wellington. Also nichts wie hin. Hier reihen sich Kneipen, Restaurants und Imbisse aller Couleur und kleine Läden aneinander, für jeden Geschmack ist etwas dabei.

Besonders gefallen hat uns die „Old Bank„, ein ehemaliges Bankgebäude, das liebevoll restauriert wurde und nun kleinen, exklusiven Läden eine Heimat bietet. Wir fühlten uns an das Queen Victoria Buildung in Sydney erinnert. Der viktorianische Chic hat etwas Anheimelndes. Ein Spaziergang durch das Hafenviertel lohnt immer, selbst bei widrigem Wetter, doch sicherlich wäre er bei Sonnenschein bedeutend angenehmer … jetzt eilten alle nur schnell weiter, so wie wir, keiner verweilte, keiner saß am Wasser. Der Hafen verleugnet seine industrielle Vergangenheit und Gegenwart nicht zugunsten von touristisch orientierten Angeboten. Es wird vielmehr versucht, beiden Anforderungen gerecht zu werden.

Wahrscheinlich müssen wir ein zweites Mal nach Wellington kommen, um die Begeisterung für diese Stadt, die wir bei unseren Gesprächen mit anderen Reisenden immer wieder gespürt haben, aus eigener Erfahrung bestätigen zu können. Uns war’s hier deutlich zu kalt, windig und nass. Wie sonst wäre es zu erklären, dass Eva sich in Wellington sogar ein paar Handschuhe gekauft hat. Obwohl wir doch eigentlich Frühling haben 😊.

Nur zum Abschied, auf der Fähre, zeigt uns Wellington, dass es mit Blick aufs Wetter auch anders kann.

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