Kreta zu Fuß

Der Titel schreibt sich so leicht hin … Er liest sich ein bisschen wie „Borkum zu Fuß“. Aber man muss sich im Klaren sein, dass Kreta mit ca. 260 Kilometern Länge und 12-60 Kilometern Breite die größte Insel Griechenlands ist. Kretas Silhouette wird durch vier große Gebirgszüge dominiert, deren Gipfel zum Teil deutlich über 2.000 Metern Höhe liegen. In diesen Regionen ist daher in den Wintermonaten auch Schnee keine Seltenheit.

Wir buchten über einen Wanderreisen-Anbieter 15 Tage „West-Kreta: Berge und Buchten„, und zwar als Individualreise, was in diesem Fall bedeutete: Unsere Unterkünfte waren vorab gebucht und der Transport des Gepäcks war organisiert; wir waren also nur mit dem Tagesrucksack unterwegs, aber lediglich zu zweit, nicht als Gruppe. Das war für uns eine gute Kombination, da es auf Kreta auch Ende September/Anfang Oktober noch durchaus heiß werden kann und wir in aller Regel nicht gerne in Gruppen unterwegs sind.

Der Norden der Insel mit seinen Flug- und Fährverbindungen in Richtung europäisches Festland ist touristisch gut erschlossen. Der besonders karge Südwesten gilt als Wanderparadies für Leute, die dünn besiedelte Gebiete schätzen und gerne auf Küstenpfaden unterwegs sind. Hier befinden sich auch einige der spektakulärsten Schluchten, allen voran die Samaria-Schlucht, wo auf 17 Kilometern ca. 1.200 Höhenmeter zu überwinden sind, normalerweise bergab. Die Samaria-Schlucht ist eine der längsten in Europa.

Unser Kreta-Abenteuer begann in Heraklion, der größten Stadt Kretas, und führte uns zunächst Richtung Westen nach Chania. Dann fuhren wir mit einem regulären Linienbus über die ganze Insel bis an die Südwestküste nach Paleochora. Von dort aus unternahmen wir mehrere Wanderungen, u.a. über die Omalos-Ebene, wo man streckenweise uralten dorischen Wegen folgt, und durch die Samaria-Schlucht. Eine unserer schönsten Stationen war Loutro, ein kleiner Ort, der sich an eine Bucht schmiegt und nur zu Fuß oder mit dem Schiff zu erreichen ist. Ähnlich verhält es sich mit einem Strand der besonderen Art, der Sweat Water Beach. Er befindet sich zwischen Loutro und Chora Sfakion und ist ebenfalls nur per pedes oder Taxi-Boot erreichbar. Er zeichnet sich dadurch aus, dass an mehreren Stellen Süßwasser aus dem Sand herausfließt. Für den Küstenpfad zur Sweat Water Beach sollte man schwindelfrei sein, denn stellenweise fällt der Fels fast senkrecht ins Meer.

Kreta hat uns in diesen zwei Wochen mit seinem rauen Charme in seinen Bann gezogen, und wir hatten bei unserer Abreise das Gefühl, dass diese Insel sich auf jeden Fall für einen weiteren Wanderurlaub anbietet – schließlich haben wir im Grunde nur einen kleinen Zipfel erlebt und dieser machte definitiv Lust auf mehr.

Hafen Heraklion
Gassentour Heraklion
Venezianische Hafenmauer Heraklion
Hafen von Chania
Ruinen Chania
Ready to hike
Unterwegs auf Wanderwegen aus dorischer Zeit
Wegweiser
Einstieg in die Samaria-Schlucht früh am Morgen
Die Samaria-Schlucht ist nur in Trockenzeiten durchgängig begehbar.
Patrouille für Hilfsbedürftige
Nach der Schlucht-Wanderung geht’s per Fähre weiter.
Küstenpfad im Südwesten
Ausspannen in Loutro
Qual der Wahl in der Sweet Water Bay: Welche Steine nehmen wir mit??

One thought on “Kreta zu Fuß

  1. Hallo ihr Beiden,
    Sehr schöne Eindrücke von Euch von dieser wirklich einmaligenI Insel. Vor über 30 Jahren waren wir auch mal dort für 14 Tage und haben eine Rundreise mit dem Bus unternommen. Manche Städte kommen mir noch etwas bekannt vor. Auch wir haben damals die Samaria-Schlucht durchwandert. Das war ein tolles Erlebnis. Besonders, als man dann am Ende unten am Merr ankam, überwältigend !
    Wir wünschen Euch noch schöne und interessante Tage auf Kreta.
    Grüße von Astrid und Joachim

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