Bordeaux – Stadt des Weines und der Lebensfreude

Unser zweiter Frankreichtag war ein Stadttag. Wir beide kannten Bordeaux bisher noch nicht. Unser erstes Fazit ist, dass Bordeaux zu den Grand Crus Frankreichs, wenn nicht sogar Europas zählt. Unsere Begeisterung begann schon mit der Anreise. Wir waren der Empfehlung des Campingplatzes gefolgt und steuerten einen Park & Ride-Parkplatz in einem Vorort an. Dort gab es nicht nur genügend freie Plätze für die Autos, wir zahlten für das ganze Paket inkl. Hin- und Rückfahrt mit einer modernen Stadtbahn zusammen nur vier Euro. Das verzückt auch reingeschmeckte Schwaben. Die Bahn hat übrigens ein Gleisbett, dass zum Fußballspielen einlädt. Der Rasen ist streichholzkurz gehalten – da kann jeder moderne Fußballverein neidisch werden. Und alles echt!

Bei unserer Besichtigung sind wir einem von der UNESCO vorgeschlagenen Stadtrundgang (gelb) gefolgt. Dieser verläuft um die historische Altstadt herum und schließt alle zentralen Sehenswürdigkeiten mit ein. Hier der Überblick:

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Dazu gehören: Das prächtige Hôtel de Ville und die Kathedrale St. André mit ihrem freistehenden Glockenturm; Überreste von ehemaligen Verteidigungsanlagen wie die Porte Cailhou und die Porte Dijeaux; das imposante Grand Théâtre mit berühmtem Treppenaufgang; das Denkmal der Girondisten; der ehemalige Warenhandelsplatz, die Place de la Bourse, mit ihrem neuzeitlichen Highlight, dem weltgrößten Wasserspiegel mit 3450 qm Fläche und 2 cm „Tiefe“ auf Granitplatten. Er entstand 2008 bei der Neuanlage der Quais an der Garonne und ist bei Einheimischen und Touristen – kleinen und großen – gleichermaßen beliebt.

Und wenn wir schon bei den Superlativen sind: Bordeaux hat nicht nur einen, sondern gleich zwei Wasserlebensadern, die Dordogne und die Garonne, die sich zur mächtigen Girondemündung vereinigen. Und Städte mit Fluss entfalten ja stets besonderen Charme …

Der Sightseeing-Spaziergang ist gut zu Fuß zu bewältigen, schlängelt er sich doch immer wieder durch Fußgängerzonen und über malerische Plätze wie die hippe Place Fernand Lafargue, die belebte Place de la Comédie vor dem Theater und die versteckte Place du Chapelet mit dem Eingang zur Kirche Notre Dame. Reichlich Gelegenheit, sich zu stärken, zum Beispiel bei einem Kaffee, begleitet von einem der typischen Cannelés – kleine Gebäcktörtchen in diversen Geschmacksrichtungen (Hüften mögen das! 😊). Gelegenheit auch, sich das bunte Treiben anzuschauen, das nicht aufgeregt oder hektisch auf den Besucher wirkt, trotz der sich durchwieselnden Radfahrer. Alles fließt so dahin. Savoir vivre eben.

Ach ja, hatten wir’s schon erwähnt? In Bordeaux schlägt das Herz des französischen Weines … Daran kommt niemand vorbei, weder in der Stadt noch außerhalb. Schließlich sind wir im Médoc: Reben soweit das Auge reicht.

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