Persönliche Highlights Nha Trang

Wir haben uns volle drei Tage im KĂŒstenort Nha Trang aufgehalten. Da kann man sich einiges anschauen, aber natĂŒrlich nicht alles wĂŒrdigen, was touristisch interessant sein könnte. Hier sind unsere persönlichen Highlights:

1. Cham-Tempel Po Nagar

Wie schon in einem anderen Beitrag (ĂŒber My Son) ausgefĂŒhrt, spielen die Cham fĂŒr die vietnamesische Geschichte eine wichtige Rolle. Von 243 bis 1653 war der VorlĂ€ufer von Nha Trang, Aya Trang, die Hauptstadt des Cham-Königreichs Kautharta. Aus dieser Epoche stammt die Tempelanlage Po Nagar (auch Thap Ba). Sie liegt auf einem kleinen HĂŒgel am Nordufer des Cai-Flusses.

Po Nagar zĂ€hlt zu den NationalheiligtĂŒmern Vietnams und wird auch als PilgerstĂ€tte genutzt. Deshalb sind bestimmte Verhaltensregeln einzuhalten:

Die Tempelanlage kann zu bestimmten Zeiten ĂŒberlaufen sein. Wir hatten jedoch GlĂŒck, es war relativ wenig los.

Die massiven SĂ€ulen im unteren Bereich trugen einst ein Dach – hier war die Eingangshalle, die auch zu Meditationszwecken genutzt wurde.

Wie sonst auch schon, wurden wir von drei Damen mit aufs Foto gebeten. EuropÀer sind hier immer noch ein beliebtes Fotomotiv 


In der Miite fĂŒhrt eine Treppe direkt hoch zum Haupttempel. Sie ist aber aus SicherheitsgrĂŒndern heute abgesperrt.

Die alte Haupttreppe – mit sehr hohen Stufen.

Heutige Besucher dĂŒrften froh sein, dass sie den HĂŒgel ĂŒber je eine Treppe auf der linken bzw. rechten Seite erklimmen können, da diese bedeutend niedrigere Stufen haben und weniger steil sind.

Seitentreppe rechts.

Von der linken Treppe aus hat man einen sehr schönen Blick auf den Fluss und die beiden BrĂŒcken:

Es sind insgesamt vier TĂŒrme erhalten. Der 25 Meter hohe als „Nordturm“ bekannte Hauptturm ist mit vielen Verzierungen versehen und hat ein dreiteiliges Dach.

Der Nordturm ist der Cham-Göttin Po Yang Y No Nagar gewidmet. Als die Vietnamesen die Cham verdrĂ€ngt hatten, wurde sie von diesen quasi adoptiert und mit der GefĂ€hrtin Shivas, Parvati, verschmolzen. So kann‘s gehen 
 Vielleicht wird Maria ja auch eines nicht allzu fernen Tages die Gattin Mohammeds 😉.

Die weiteren TĂŒrme der Anlage sind deutlich kleiner als der Nordturm und beherbergen zum Teil kleine AltĂ€ren.

Auf dem GelĂ€nde gibt es außer den TĂŒrmen auch noch anderes Interessantes zu entdecken.

2. Pagode Son-Long

Die große weiße Buddha-Statue hoch auf dem HĂŒgel ist bereits von Weitem sichtbar 
 Die Pagode zu ihren FĂŒĂŸen wurde Ende des 19. Jahrhunderts errichtet und 1940 sowie 1975 renoviert und erweitert. Als Hauptsitz der Buddhistischen Gemeinschaft in dieser Region betreibt sie eine große Mönchsschule.

Bis zur Buddha-Statue sind es 150 Stufen. Auf halbem Weg befindet sich ein 14 Meter langer liegender Buddha.

Der „Hauptbuddha“ oben auf dem HĂŒgel ist ebenfalls 14 Meter groß und schneeweiß. Er thront auf einer LotusblĂŒte und blickt voller WĂŒrde ĂŒber Nha Trang.

Die mit Flammen gerahmten PortrĂ€ts an der Seite erinnern an buddhistische Nonnen und Mönche, die sich 1967 aus Protest gegen die Buddhisten-Verfolgung durch die sĂŒdvietnamesische Regierung selbst verbrannten.

Innen befindet sich ein Altar, rundherum an den WĂ€nden sind Reliefs.

3. Markt Cho Dam

MĂ€rkte gibt es natĂŒrlich einige in Nha Trang, sowie verschiedenste andere Einkaufsmöglichkeiten, einschließlich einem edlen Kaufhaus namens Nha Tran Centre (mit einem sogenannten Foodcourt, von wo man einen schönen Blick aufs Meer hat).

Wegen seiner AuthentizitĂ€t und GrĂ¶ĂŸe besonders beeindruckend fanden wir den Cho-Dam-Markt. Hier gibt’s alles und das gleich mehrfach.

Insbesondere im Außenbereich, wo hauptsĂ€chlich GemĂŒse, Obst, Fleisch, Fisch und verarbeitete Lebensmittel verkauft werden, geht’s etwas robuster zu, daher sollten Besucher nicht allzu empfindlich sein,

4. Fischessen

Wer gerne Fisch und MeeresfrĂŒchte isst, hat in Nha Trang alle Möglichkeiten. Die Stadt hat eine ganze Reihe guter Fischrestaurants, sowohl ĂŒbers Stadtzentrum verteilt wie auch an der Uferstraße. Wir sind einer Empfehlung unseres ReisefĂŒhrers gefolgt und haben unsere Fischplatte sehr genossen. Kleiner Wermutstropfen: Schade, dass Vietnam kein Weinland ist! Ein bezahlbarer trockener Weißwein wĂ€re schon schön gewesen.

PS: Gourmets schĂ€tzen Nha Trang auch fĂŒr seine Seeschwalbennester (auf der Insel Hon Yen). Normalerweise frisst die Seeschwalbe (Salangane) Insekten. Aber kurz vor der Brutzeit stellt sie auf Seetang um, um ihren Speichel besonders zĂ€h zu machen. Mit diesem Schleim klebt die Schwalbe ihr Nest an den Felsklippen fest. Die Nester werden dann unter Lebensgefahr „geerntet“ und getrocknet. Die mit dem Speichel durchsetzte Nestaußenwand versetzt Feinschmecker in großes VerzĂŒcken, vor allem in China. Dort zahlt man pro Kilo mehrere tausend Dollar. Wem‘s schmeckt 
 Wir haben unsere Reisekasse jedenfalls nicht fĂŒr ein SchĂ€lchen Speichelsuppe geplĂŒndert!