Die letzten Tage mit Touren zum Bromo und Ijen waren anstrengend – wenig Schlaf, mitten in der Nacht aufstehen, lange Autofahrten … Da ist Pemuteran als erste Station im Nordwesten Balis goldrichtig für uns.
Wir hatten im Vorfeld eine hübsche Unterkunft (Pondok Rahayu Guest House) ausgesucht, einfach und günstig, aber mit allem Notwendigen ausgestattet.
Unser Guest House liegt etwas abseits von der Straße, aber es sind nur fünf Minuten zum Strand. Und gleich an der Hauptstraße bei Kopi Kobull gibt’s ausgezeichneten Kaffee.
Also beste Voraussetzungen für ein tiefes Durchatmen. Unser Motto für die nächsten drei Tage: Go with the flow. Denn wir wollen ausruhen, am Strand liegen, schnorcheln, Meerluft und Sonne genießen, etwas Leckeres essen.
Gleich vorne am Strand sind für 50.000 Rupiah (etwa drei Euro) pro Tag Sonnenliegen zu mieten, schattig unter einem großen Baum. Yes.
Das ist der Blick nach vorne:
Unmittelbar hinter uns kocht eine Frau für kleines Geld ein richtig leckeres Tofu-Reis-Gemüse-Gericht (Gado-Gado) das für die Dauer unseres Aufenthalts unser tägliches Mittagessen wird.
Wenn man den Strand Richtung Osten geht, kommt man an ein paar recht ärmlichen Behausungen vorbei, davor Fischerboote.
Richtung Westen reihen sich am Strand Urlaubsresorts aneinander.
Wenn man sich in diese Richtung bewegt, fallen große Mengen abgestorbener Korallen auf:
Denn Permuteran ist Korallengegend. Im Reiseführer steht dazu:
An keiner anderen Ecke Balis ist ein so großes Terrain mit Korallengärten in flachen Wasser ohne starke Strömungen oder hohe Wellen von der Küste aus zugänglich.
(Stefan Loose Travel Handbücher: Indonesien, 5. Aufl., 2024, S. 371)
Im Osten liegt vor der Küste ein natürliches Korallenriff, im Westen ein künstliches.
Also ein Tauch- und Schnorchelparadies erster Güte!
Bis zur Jahrtausendwende wurde hier noch mit Dynamit gefischt, was zur großflächigen Zerstörung der Korallenkolonien führte, einhergehend mit starker Reduktion der Fischbestände und einem Rückgang des Tauch-Tourismus.
Vor diesem Hintergrund wurde das weltgrößte Korallenaufforstungsprogramm ins Leben gerufen, das Biorock-Projekt. Und das funktioniert so: Es werden Metallkäfige in diversen Formen und Formaten ins Meer verbracht und unter 12 Volt/15 Ampère Gleichstrom gesetzt. Der Strom bewirkt die Kristallisation von Mineralien, die sich als „Meerbeton“ am Metall absetzen. Dieser ist eine optimale Wachstumsgrundlagr für die mit Draht an den Metallkonstruktionen befestigten Korallen. Der Strom macht die Korallen außerdem resistent gegen Temperaturschwankungen und Verschmutzung.
Wir können uns das direkt vor dem Strand anschauen. Man schwimmt zehn Meter raus und sieht Metallformen von Kühen, Schlangen, Schildkröten, Blumen, Fischen und Ornamenten, alle von bunten Korallen bewohnt – und natürlich Fische, die sich hier wohlzufühlen scheinen.
Am beliebtesten ist bei Korallenfans ein Tauch- bzw. Schnorchelausflug zur Pulau Menjangan, einer Insel etwa 16 Kilometer von Pemuteran entfernt. Sie gehört zum Nationalpark „Tami Nasional Bali Barat“.
Wir haben uns für eine Privattour mit einem lokalen Bootsführer entschieden.
Er bringt uns an verschiedene Stellen, wo es Interessantes zu sehen gibt: Fische, Korallen, bunte Meeresbodenformationen.
Und nach etwa zwei Stunden wird‘s dann Zeit fürs Mittagessen, unser Gado-Gado wartet …
PS: Wer ein Außenbad unter freiem Himmel will, darf nicht empfindlich sein, denn hin und wieder schaut unerwünschter Besuch vorbei 😉.