Nebida gehört, wie Masua (Porto Flavia), zur Provinz Inglesiente, ein eher unscheinbarer Ort mit zwei bescheidenen Badestränden. ABER: Nebida hat einen Panoramaweg, der unbedingt besuchenswert ist. Er beginnt etwa in der Ortsmitte an einem (gebührenfreien) Parkplatz, verläuft im Halbbogen an der Steilküste entlang und bietet herrliche Ausblicke.


Etwa auf halbem Weg kommt man an eine Bar in einer Felsgrotte, die über eine ausgedehnte Terrasse verfügt. Sie heißt Al ‘906 Operaio und ist geschichtsträchtig: Sie ist das ehemalige Bergwerksdepot für Sprengladungen und ein wunderbares Plätzchen für ein Getränk und/oder eine Pizza.


Die Aussicht von hier oben ist fantastisch!
Neugierig macht vor allem eine Ruine unten am Meer, die Laveria Lamarmora.

Zu dieser ehemaligen Mineralienwäscherei (gebaut 1897) führen mehrere Wege, auch eine steile Treppe mit etwa 300 Stufen. Jeder Schritt dorthin lohnt sich, denn dieser „lost place“ ist ein Industriedenkmal für Neugierige und Wagemutige und ein besonderer Abenteuerspielplatz für Erwachsene. Er ist auf vier Terrassen angelegt, mit je einem Brennofen und Schornstein an den Seiten. Mit Hilfe der Schwerkraft wurden die Erze von Stufe zu Stufe bearbeitet, bis die Endprodukte an der Wasserlinie auf Boote verladen werden konnten. Mit ein wenig Fantasie kann man den Prozess der Eisen- und Zinkveredelung gut nachvollziehen. Und bei Sonne ist das Farbenspiel auf den gelbbraunen Ruinenmauern ein Augenschmaus.













Wenn man sich schließlich sattgesehen und -fotografiert hat, muss man in den sauren Apfel beißen und Stufe um Stufe erklimmen – manche machen das sogar mit einem Lächeln 🙂. Ob das nur am nachklingenden Charme der Industrieanlage liegt?

