Am nächsten Scooter-Tag steuerten wir den Surf- und Badestrand von SelongBlanak an. Er liegt etwa 20 Kilometer westlich von Kuta – gute Straßen, aber viele Steigungen und Kurven.
Selong Blanak ist ein Surfer-Hotspot, insbesondere für Wellenreiter mit wenig Erfahrung. Hier reihen sich die Surfkurs-Anbieter aneinander, ein Warung sowie Liegestühle mit Sonnenschirm gehören stets dazu.
In dieser Welt scheint es ein zentrales Motto zu geben:
Gehobenere gastronomische Ansprüche werden im Strandrestaurant Laut Biru befriedigt.
Ein Strandspaziergang ist vor allem in Richtung Westen interessant, wo man rasch alleine unterwegs ist.
Richtung Osten kommt man nach etwa hundert Metern an ein Fischerdorf, wo viele Boote am Strand liegen, von denen einige zu den Surfschulen gehören. Andere werden noch für den ursprünglichen Zweck, den Fischfang, genutzt.
Man kann wunderbar auf der Liege vor sich hindämmern, den Surfern zuschauen, sich von einer leichten Brise umwehen lassen und dabei das Gefühl für die Zeit verlieren. Wenn sich der Hunger meldet, geht man ein paar Schritte durch den warmen Sand und bestellt sich etwas Leckeres.
Oder man lässt die Füße vom Wasser umspülen und begibt sich auf Schatzsuche – bei Eva immer von Erfolg gekrönt!
Und Fotos zu machen ist natürlich auch eine vergnügliche Beschäftigung!
Natürlich gibt es am Strand (an einer Stelle) auch frischen Fisch. Wir bestellten Gemüsereis, frisch gepresste Fruchtsäfte und einen Red Snapper, der vor unseren Augen zubereitet wurde. Himmlisch …
Auf dem Rückweg gerieten wir in eine Hochzeitsprozession, die es wirklich in sich hatte: ein buntes Treiben mit lauter Musik, Tänzern und festlich-lebensfroh gekleideten Menschen.
Nach unseren entspannten Tagen auf Gili Air setzten wir morgens gegen neun Uhr mit einem etwas wackligen Holzboot ans Festland von Lombok über. Wir waren schon etwas erleichtert, dass das Meer ruhig war und das Boot ohne Vorkommnisse gen Bangsal schipperte.
Wir hatten per Kombiticket auch gleich die anschließende Autofahrt nach Kuta gebucht – etwa 75 Kilometer Richtung Süden. Wir teilten das Auto mit einem älteren Paar aus Portugal, mit dem wir uns auf Anhieb gut verstanden und am Ende der Fahrt die Adressen austauschten, gegenseitige Einladungen aussprechend. Immer wieder schön und erfrischend, die zufälligen Begegnungen mit gleichgesinnten Menschen auf dieser Welt!
Kuta/Lombok gilt als „kleine Schwester“ des weltbekannten Kuta auf Bali. Es übt seit vielen Jahren eine magischeAnziehungaufWellensurfer aus, aber inzwischen kommt auch immer mehr gemischtes Publikum. Der Ort bietet mit seinen vielen Restaurants und Cafés, Boutiquen und Wellness-Studios, Co-Working-Spaces und Geldautomaten vieles, was Reisende aus aller Welt benötigen. Es ist eine Kleinstadt, die sich noch als Dorf anfühlt.
Die Hauptattraktion von Kuta sind mehrere feinsandige Strände, die zum Teil in Felsküste übergehen. Auch der Ort selbst hat einen besuchenswerten Strand, Pandai Kuta. Zu diesem haben wir uns auch gleich am Nachmittag unseres Ankunftstages aufgemacht. Wenn man die Promenade entlanggeht, springt einen der krasse Unterschied zwischen der armen hiesigen Bevölkerung, die hier in einfachsten Holzhütten lebt, und zum Teil mondänen Hotels und Wohnhäusern geradezu an. Der Badeabschnitt von Pandai Kuta bietet kaum Schatten, so dass wir dort nicht länger bleiben konnten.
Was also an den weiteren drei Aufenthaltstagen tun??
Ganz einfach: ein fahrbarer Untersatz musste her, und das heißt in Südostasien, man braucht einen Motorroller!
Diese Gefährte werden überall für kleines Geld vermietet – und niemand fragt nach irgendwelchen Papieren. Das wirkt alles völlig unkompliziert, und wird sehr kompliziert, wenn man einen Unfall hat oder irgendwo mit einem Schaden liegenbleibt. Daher ist das schon abzuwägen.
Wir haben also in unserer Unterkunft einen 125cc-Scooter gemietet und wollten damit ein paar Strände und Sehenswürdigkeiten abfahren. Nach einer kurzen Einweisung habe ich zunächst ein paar Proberunden gedreht und fühlte mich dann ausreichend gewappnet. Dazu sei noch gesagt: Ich bin in meiner Jugend viel Moped gefahren, bin eifriger Radler und kenne den Linksverkehr durch meinen mehrjährigen Englandaufenthalt.
Die erste Aktion war dann das Tanken, was sich in Indonesien so darstellen kann:
Und dann waren wir startklar für unsere erste gemeinsame Rollertour!
Also auf zum Tanjung Aan östlich von Kuta. Dort angekommen haben wir uns gleich eine Sonnenliege mit Schirm gemietet, und es war klar, dass dieser lange Sandstrand unser Aufenthaltsort für den Nachmittag bleiben sollte. Schwimmen, spazieren, etwas essen, eine Kokosnuss schlürfen, vielleicht ein kühles Bintang …
Die Surferlassensich mit kleinen Booten zum Riff fahren, wo die besten Wellen sind.
Sehr unterhaltsam waren die Verkäuferinnen von Sarongs und Armkettchen, die erstaunlich gutes Englisch sprechen und mit viel Einsatz, Humor und Geschick ihre Waren an den Mann oder die Frau brachten.
Und so war‘s dann (wieder einmal) ein Tag zum Einrahmen 😊.