Das Wasserfest (WaterFestival) zĂ€hlt zu den GroĂereignissen des kambodschanischen Kalenders, insbesondere in den gröĂeren StĂ€dten des Landes. Es ist eine Mischung aus Massenpicknick, Volksfest und Kirmes. AnlĂ€sslich dieses mehrtĂ€gigen Ereignisses ist so ziemlich alles auf den Beinen, was laufen kann. Das gilt selbstverstĂ€ndlich auch fĂŒr Battambang. Schon lange vorher beginnen die Vorbereitungen. Am Abend vor dem offiziellen Beginn bevölkern bereits viele KleinhĂ€ndler und Imbissbetreiber die Flussufer des Sangke und ĂŒbernachten auch hier, um sich strategisch gĂŒnstige PlĂ€tze zu sichern. Wesentlicher Bestand des Festes ist ein Wettbewerb von Rennpaddelbooten. Wenn der Startschuss fĂ€llt, fiebern viele Besucher mit ihren Favoriten mit. Die Veranstaltung ist so wichtig, dass sich auf der EhrentribĂŒne viele Honoratioren einfinden und, damit einhergehend, auch eine starke PrĂ€senz von SicherheitskrĂ€ften sowie von Medienleuten zu verzeichnen ist.
Die Tradition des Ben Om Tuk geht auf das 12. Jahrhundert zurĂŒck. Sie markiert das Ende des Monsuns und soll die Götter gnĂ€dig stimmen, damit sie eine reiche Fischausbeute und gute Reisernte gewĂ€hren mögen.
Die EhrentribĂŒne.Ein breites Angebot an gegrillten Insekten darf da nicht fehlen!Nichts geht ohne das Wohlwollen von oben.Begeisterung pur.
Den Abschluss des Festes bildet ein Feuerwerk und das Zuwasserlassen von mit brennenden Kerzen versehenen kleinen Booten, Tempeln und Pagoden. Nicht nur fĂŒr die Kinder ein faszinierendes Lichterspiel.
Kaum waren wir nach 3,5-stĂŒndiger Autofahrt von Siem Reap nach Battambang, der frĂŒheren Hauptstadt Kambodschas, im âThe Place Hostel and Rooftop Barâ angekommen, bot sich unmittelbar die Möglichkeit, an einer Halbtagestour in die nĂ€here Umgebung von Battambang teilzunehmen, und zwar per Tuk-Tuk. In einer kleinen Gruppe, wir mit einem eigenen Fahrzeug. Das Programm passte uns, also rein in den Tuk-Tuk, raus aus der Stadt, durch schöne Landschaft zum ersten Highlight âŠ
Macht doch immer wieder SpaĂ, besonders bei schönen Wetter.
Viele Touristen, vor allem die jungen, kommen in erster Linie nach Battambang, um einmal diese wilde âSchienenfahrtâ zu erleben. Denn mit einem âZugâ hat dieses GefĂ€hrt rein gar nichts zu tun. Es ist eher die kambodschanische Version einer Draisine. Der Hintergrund des Bamboo Train (auch: Nori) ist ein durchaus ernster: Nachdem das Pol-Pot-Schreckensregime von den Vietnamesen besiegt war, bastelten sich einige findige Kambodschaner aus Kriegsschrott ein Transportmittel fĂŒr einen befahrbaren Streckenabschnitt der Bahn zusammen. Zwei oder drei Achsen, Plattform aus Bambus, kleiner Boots- oder Automotor als Antrieb, fertig ist der Bamboo Train. Wenn man einem entgegenkommenden Fahrzeug ausweichen oder zurĂŒckfahren will, wird das Teil kurzerhand vom Gleis gehoben und andersrum wieder aufgesetzt!
Inzwischen gibt es zwei Varianten des Bamboo Train, einmal die âalteâ und ursprĂŒngliche (die direkt von den Menschen vor Ort betrieben und zeitweilig immer noch fĂŒr den Waren- und Personentransport genutzt wird) und eine neue, die wohl als âDisney-Varianteâ beschrieben werden kann. Nur die alte ist die wahre đ. Und mit der sind wir gefahren. Ein HöllenlĂ€rm und ein RiesenspaĂ!
Zuerst die Achsen auf die Schiene.Dann die Plattform drauf.SchlieĂlich den Motor verschrauben und den Keilriemen an der Achse befestigen. Ach ja, Sprit brauchtâs auch noch đ.Bereit zur Ausfahrt mit viel Frischluft.Auch der Nachwuchs steht bereit und testet schon mal die Bissfestigkeit des Keilriemens. Volle Kontrolle, volle Elle.
Hier ein paar EindrĂŒcke von der ruckelig-schönen Fahrt:
Yesssss âŠĂber sieben BrĂŒcken âŠWas die KĂŒhe wohl davon halten?
Von der Nori-Station gingâs weiter zum Phnom (= Berg) Sampeau. Man erreicht die Spitze der 160 Meter hohen Erhebung ĂŒber eine sich hoch windende StraĂe oder ĂŒber eine Treppe mit 700 Stufen. So oder so, eine schweiĂtreibende AktivitĂ€t, fĂŒr die man mit einem Blick auf eine hĂŒbsche Pagode und, talwĂ€rts, eine grandiose Landschaft belohnt wurde, neugierig beĂ€ugt von einer umherspazierenden Makakenfamilie.
Reisfelder.Phnom Banan.
Aber der Berggipfel beherbergt nicht nur schöne Pagoden und Schreine, sondern auch eine Höhlen-GedenkstĂ€tte fĂŒr unzĂ€hlige Opfer des Pol-Pot-Regimes, die hier ĂŒber eine steil abfallende Klippe in den Tod gestĂŒrzt wurden, darunter auch Mönche. Ihre Gebeine werden in einem Glaskasten aufbewahrt, der symbolisch von einem Buddha bewacht wird. Die GedenkstĂ€tte ist unter der Bezeichnung âKilling cavesâ bekannt.
Nach dem Abstieg vom Phnom Sampeau bietet sich dem Besucher allabendlich bei Einbruch der DĂ€mmerung ein besonderes Naturschauspiel: Aus einer Höhle im Fels begibt sich ein nicht enden wollender Schwarm von FledermĂ€usen auf Nahrungssuche. Die SchĂ€tzungen belaufen sich auf stolze 6,5 Millionen Tiere. Das Schauspiel verlĂ€uft fast wie ein Kinofilm oder eine Theaterinszenierung – fast pĂŒnktlich auf die Minute verdunkelt sich der Himmel.
Ein paar PlĂ€tze sind noch frei. Die Show beginnt âŠâŠ und will einfach nicht enden.
Ganz schön viele Erlebnisse fĂŒr einen halben Tag!