Ein Hauch vom alten Dubai

Die Geschichte des Emirats ist eher jung. Sie begann Ende des 18. Jahrhunderts mit der Ansiedlung des Beduinenstamms Bani Yas aus Abu Dhabi am sĂŒdwestlichen Ende des Creeks. Das Viertel nennt sich Bastakiya. Ganz in der NĂ€he liegt das Shindagha-Viertel mit dem Palast von Sheikh Saeed Al Maktoum, der ĂŒber 50 Jahre die Geschicke des Emirats von hier lenkte.

Gleich fĂŒr den ersten Vormittag unseres dreitĂ€gigen Dubai-Aufenthalts hatten wir eine FĂŒhrung durch das ursprĂŒngliche Dubai gebucht. Unser Guide Amza, ein in Dubai geborener Algerier, gab uns dabei eine gleichermaßen lehrreiche wie amĂŒsante EinfĂŒhrung in die frĂŒhen Jahre Dubais sowie auch das moderne Leben im Emirat, das schon jetzt wesentlich vom Tourismus lebt.

Eins sei vorab gesagt: Die zum Teil dicht an dicht stehenden WindturmhÀuser und historischen Gassen sind im Wesentlichen aufwendig gemachte Restaurationen

Exkurs: Hier wohnen heutzutage Menschen aus Afghanistan, Indien, Pakistan, Sri Lanka, den Philippinen und Nordafrika. Keiner von ihnen ist rechtlich oder sozial einem BĂŒrger von Dubai gleichgestellt – oder wird es je sein. Man wird als BĂŒrger von Dubai geboren, und einzig ausschlaggebend ist, ob der Vater StaatsbĂŒrger von Dubai ist. Ein BĂŒrger von Dubai hat zahlreiche weitgehende Privilegien, zu denen ein hohes garantiertes Gehalt und freie GesundheitsfĂŒrsorge auf der ganzen Welt gehören. Ein Rentensystem im westlichen Sinn gibt es nicht.

Visa fĂŒr die ĂŒbrigen Bewohner Dubais werden in aller Regel auf zwei Jahre ausgestellt, und wer bei Antragstellung bzw. -verlĂ€ngerung keine ausreichenden Mittel hat, muss Dubai verlassen. Das gilt ebenso fĂŒr Menschen, die zu alt oder zu krank zum Arbeiten sind. Die Mieten in Dubai sind extrem hoch, die Löhne fĂŒr einfache manuelle TĂ€tigkeiten sehr niedrig (ca. 250-300 Euro). Das fĂŒhrt dazu, dass Migranten sich zu fĂŒnft oder mehr ein Zimmer teilen.

Bastakiya besteht aus etwa 50 Korallenkalk- und LehmhĂ€usern, die um 1890 von persischen Kaufleuten erbaut wurden. Hier sieht man auch die sogenannten WindtĂŒrme, die in frĂŒheren Zeiten durch stĂ€ndigen Luftzug fĂŒr KĂŒhlung sorgten, quasi die VorgĂ€nger der heutigen Klimaanlagen.

Auf der Bastakiya-Seite des Creek findet man im Bur Dubai (Grand, Old) Souk einigermaßen gĂŒnstige Klamotten – von T-Shirts bis orientalischen Hosen und TĂŒchern, wenn man gerne und gut feilschen kann. Falls man nur mal durchschleifen und schauen will, hat man wenig Freude mir den aufdringlichen pakistanischen HĂ€ndlern.

Auf der anderen Seite des Creek, in Deira, gibt es zwei weitere interessante MĂ€rkte, den Spice Souk und den berĂŒhmten Gold Souk mit ĂŒber 300 kleinen Shops.

Hier duftet es unwiderstehlich nach Kardamom, Nelken, Koriander und den tausend anderen GerĂŒchen Arabiens – Sandelholz nicht zu vergessen, der typische Geruch hier allerorten.
Dieser Ring hat‘s als schwerster (5,17 kg) seiner Art ins Guinness-Buch der Rekorde geschafft.

Und wie kommt man rĂŒber auf die andere Seite? SelbstverstĂ€ndlich mit einer Abra:

Ankunft mit Guide Hamza

Die Gegend hat mehrere als exzellent geltende Museen, wie beispielsweise das Dubai Museum oder das Coffee Museum. An heißen Tagen sicherlich auch wegen der angenehmen Temperaturen (Klimaanlage!) ein Tipp. 

PS: Hamzas Traum ist ein Auto mit einer mindestena drei- besser zweistelligen Nummer. Da wÀre er weniger am Auto selbst interessiert, weil das Kfz-Zeichen Millionen wert sei.