Sobald man sich in Hongkong auf die Straße begibt, befindet man sich im Gedränge. Permanent schiebt man sich an Menschen vorbei, der Umgang miteinander wirkt auf uns eher robust. Körperkontakt wird in aller Regel kommentarlos hingenommen. Jeder scheint auf seiner eigenen Umlaufbahn unterwegs zu sein. Der Verkehr ist dicht, Staus gehören zur Regel. Als Europäer muss man nicht nur auf den Linksverkehr achten, sondern sich vor allem darüber im Klaren sein, dass man als Fußgänger auf der untersten Stufe der Hackordnung steht: Es ist keineswegs selbstverständlich, dass Autofahrer anhalten, wenn ein Fußgänger die Straße überqueren möchte. Vielleicht ist das ein Spiegelbild dieser Gesellschaft, in der man nach unserer Wahrnehmung auch wenig Rücksicht auf Schwächere nimmt. Hongkong erzeugt eine stattliche Zahl an Milliardären, aber die Menschen am unteren Rand der Gesellschaft prägen ebenso das Bild auf der Straße. Hier ein paar Momentaufnahmen …
Kategorie: Allgemein
Hongkong – Sinfonie des Lichts
Von unserer ersten Stadterkundung haben wir vielerlei Eindrücke mitgebracht. Diese Stadt packt einen, sobald man auf die Straße tritt. Deshalb zeigen wir in unserem ersten Beitrag nur einen kleinen Ausschnitt, der aber im wahrsten Sinn des Wortes noch lange nachflimmert: Hongkong bei Nacht. Dazu gehören ein paar spezielle Gebäudebeleuchtungen, vor allem aber der Blick auf die Silhouette der Metropole von Victoria Harbour aus. Diese zuweilen etwas kitschige Lichtshow gibt es jeden Tag ab 20.00 Uhr. Wir hatten Glück, dass zusätzlich im Bereich des Tamar Parks Lichtinstallationen aufgebaut waren, die das Spektakel um eine künstlerische Komponente bereicherten. Phänomenal!
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Cairns – nördliches Tor zum Great Barrier Reef
Cairns, ca. 145.000 Einwohner, liegt des im tropischen Norden des Sunshine State Queensland und gilt als Tor zum Great Barrier Reef, das von hier aus relativ schnell zu erreichen ist. Deshalb gibt der Tourismus in dieser Stadt auch den Takt vor. Unterkünfte für jeden Geldbeutel, Bars und Restaurants, Shopping Malls, Agenturen, wo man jedwede Aktivität buchen kann. Cairns bietet nicht nur das Riff, die Stadt ist auch umgeben von riesigen Regenwaldflächen, wo man sich u.a. zu Fuß oder Geländewagen auf Trekkingtouren begeben kann.
Das tropische Element ist bestimmend. Hier steigt das Thermometer schon mal über 40 Grad Celsius, nicht selten bei hoher Luftfeuchtigkeit, mit einem Gewächshaus vergleichbar. Die Natur ist üppig, viel Grün und knallig Buntes, sowohl mit Blick auf die Flora wie auch insbesondere hinsichtlich der Vogelwelt. Zu manchen Tageszeiten entwickelt sich plötzlich ohrenbetäubender Lärm in den Bäumen, dann wird beispielsweise um die besten Fress- oder Schlafplätze gerangelt.
Besonders beeindruckend sind in diesem Zusammenhänge die sog. Flying Foxes, Flughunde. Zu Hunderten sitzen sie in den Baumreihen einiger Straßenzüge und öffentlicher Plätze. Dort kann man sie kopfüber hängend und sich mit flügelschlagend Kühlung zufächeln sehen. Einige Arten sind nur saisonal anwesend, andere haben dauerhafte Kolonien in Cairns wie die „bebrillten“ (bespectacled) Flughunde. Die Flattermänner werden jetzt während der Geburts- und Aufzuchtzeit der Jungen sogar besonders betreut – alle Viertelstunde wird unter den Bäumen mittels Wassersprengern für mehr Kühlung gesorgt. Da die Tiere aufgrund des trockenen Winters nicht ausreichend Nahrung gefunden haben, sind sie geschwächt. Eine Hitzewelle hier hat dazu geführt, dass Ende November etwa 4.000 der geschwächten Flughunde in Edmonton nahe Cairns verendet sind – ein Ereignis, das es sogar bis in die Bildzeitung geschafft hat („Blut tropft von den Bäumen“).
Wer gerne bei lauen Temperaturen am Wasser entlangschlendert, fühlt sich in Cairns pudelwohl. Die Promenade, „Esplanade“ genannt, zieht sich über mehrere Kilometer und ist ein echter Magnet für die Bewohner wie auch Besucher der Stadt. Großzügige Grün- und Sportanlagen, gut aufbereitete Informationen über die Stadt und die Tier- und Pflanzenwelt, Grillplätze, (Wasser-)Spielplätze, kulinarische Angebote … Hier gibt es für jedermann etwas zu tun. Sportbegeisterte fühlen sich wie Kinder im Bonbonladen: Such dir etwas Schönes aus … Der Hit ist ein großes Schwimmbad, die „Lagoon„, direkt am Meer gelegen. Und bis auf Essen und Trinken steht das alles kostenfrei zur Verfügung und wird auch gerne in Anspruch genommen. Alles sauber – man hat den Eindruck, dass die Nutzer dieses Angebot schätzen und jeder sein Scherflein dazu beiträgt, den hervorragenden Zustand der Anlagen möglichst lange zu erhalten.
Natürlich freuen wir uns, wenn beim Bau der Holzstege mit einem deutschen Qualitätsprodukt geworben wird: Die Bretter werden mit Spax verschraubt. Seien wir froh, dass die Australier keine Flughäfen von uns kaufen, sonst müssten wir statt per Flugzeug mit dem Rad von Sydney nach Hongkong 😉.
Eine tolle Stadt, in der wir durchaus gerne noch ein paar Tage verbracht hätten.
Etwas gewöhnungsbedürftig fanden wir die weihnachtlich geschmückten Auslagen der Geschäfte. Weihnachten im T-Shirt und in Sandalen, Hunde mit weihnachstmannbestückten Haarreifen um den Hals …
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Whitehaven Beach – das weißeste Weiß
Whitehaven Beach auf Whitsunday Island (namensgebend für die ganze Inselgruppe) taucht regelmäßig bei den Strand-Hitlisten der Welt auf. Das können wir inzwischen gut nachvollziehen. Der Strand gehört zum Nationalpark und wird streng reglementiert. Er erstreckt sich leicht sichelförmig über 7 Kilometer auf der meerzugewandten Inselseite. Der Sand ist strahlend weiß, von der Konsistenz her fein wie Mehl oder Puderzucker und verleiht dem Wasser eine leuchtend blaue Farbe. Wie gemalt.
Und wie das so bei Kunstwerken ist: Betrachten ist erlaubt, aber mit dem Anfassen ist das so eine Sache. Die Quallensaison hat begonnen und daher ist man gut beraten, wenn man nur mit einem „stinger suit„, der den ganzen Körper bedeckt, ins Wasser geht. Und dann gibt es aber auch noch Haie 🦈. Wir hatten uns von unserer Gruppe abgesetzt und als wir gerade im Begriff waren, unser Ganzkörperkondom überzustreifen, tauchte ein Prachtexemplar dieser Gattung etwa 7 Meter vom Strand entfernt auf und bewegte sich langsam parallel zum Strand. Gelegenheit für ein paar Fotos. Der Bursche war etwa 2,5 Meter lang. Nach den Vorfällen im November in dieser Gegend war das ein echter Spaßverderber. Wir haben dann lieber darauf verzichtet, tiefer ins Wasser zu gehen. Und natürlich alle Badenden informiert. Wie hieß es noch vor kurzem in einem Forum:
I get on quite well with sharks. I stay away from their ocean
and they stay away from my lawn.
Vielleicht ist das der richtige Ansatz …
Hamilton Island Freestyle
So heißt die Tour, die wir heute gemacht haben. Die Fähre nach Hamilton hatten wir als Extra zu unserem Barrier-Reef-Schnorchel-Ausflug bekommen. No worries wegen „Freestyle„, wir haben ja viel Übung darin, unser eigenes Programm zu machen. Die Fähre braucht eine gute Stunde nach Hamilton Island, der touristisch am besten erschlossenen Insel der Whitsunday Islands. Im Resortbereich sausen überall kleine Golfcarts herum, mit Elektroantrieb. Dieser Hotelkomplex ist der optimale Ausgangspunkt für verschiedene Wanderungen. Wir haben uns für „Passage Peak“ entschieden, also rauf auf den höchsten Punkt des Eilands. Eine schweißtreibende Aktion bei 36 Grad im Schatten. Aber auch die richtige Wahl, denn der Blick von oben ist einfach grandios. Man hat eine rundum freie Sicht auf Hamilton Island und diverse umliegende Inseln. Auf dem Rückweg haben wir noch einen Schlenker über das Südostkap gemacht. Danach waren wir reif für GANZ VIEL Wasser und ein schönes Essen im Hotelrestaurant. Und dann am Pool abhängen … Denn am Strand ist Haialarm. Hier in der Gegend hat’s in den letzten Wochen zwei Zwischenfälle mit Haien gegeben 😱.
Übrigens, nicht nur im Wasser lauern hier Gefahren, auch zu Land muss man sich vorsehen. Zu Beginn der Wanderung wird man ausdrücklich darauf hingewiesen, auf den Wegen zu bleiben, da auf der Insel Gympie wachse – eine australische Brennnessel. Hochtoxisch ist die Pflanze bei Berührung, selbst im trockenem Zustand noch, und äußerst schmerzhaft.
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Von Airlie Beach zum Great Barrier Reef
Das Hardy Reef ist Teil des Great-Barrier-Reef-Komplexes, der aus fast 3.000 Einzelriffs besteht, sich über 2.600 Kilometer an der Küste von Queensland entlang erstreckt und fast 250.000 Quadratkilometer umfasst. Wir haben von Airlie Beach aus eine Tagestour gebucht. Hierbei sind wir zunächst an einigen der Whitsunday Islands vorbeigeschippert, haben in Hamilton Island einen Zwischenstopp eingelegt, sind dann aufs freie Meer hinaus und schließlich – nach etwa drei Stunden Fahrt – kamen wir am Riff an. Hier dockte unser Katamaran an einen Ponton an, wo der Tauch- und Schnorchelspaß beginnen konnte. Nicht ohne Schutzanzug, den „Stinger Suit„, der eklige Quallen daran hindert, die Schnorchler ins Jenseits zu befördern. Ein angenehmer Nebeneffekt dabei ist, dass die Ganzkörperkondome dafür sorgen, dass die Sonne einem nicht das Fell verbrennt. Denn wenn man im Wasser ist, vergisst man vor lauter Staunen über die bunte Farb- und Formenwelt der Korallen und der Fische, ob man den richtigen Sonnenschutzfaktor aufgetragen hat. Garantiert. Was die Welt nicht alles für Wunder in petto hält!
Halb Queensland brennt
Wir haben die letzten Tage intensiv die Nachrichten verfolgen müssen, weil genau auf unserer Route sehr viele Buschfeuer brennen (insgesamt ist die Rede von 200), ständig werden Siedlungen evakuiert. Wir sind heute Hunderte von Kilometern Richtung Norden gefahren, stundenlang durch Gebiete mit ausgeprägtem Brandschäden, wo das Feuer noch glimmt. Der Horizont liegt unter einem Dunstschleier, der Brandgeruch durchdringt alles. Ein bizarr-beklemmendes Gefühl, wenn man hier herumfährt.
Der Klimawandel ist in dieser Region sehr real. Die Temperaturen bewegen sich in einigen Gegenden um 40 Grad Celsius. Und trotzdem hat man gerade beschlossen, ein neues Kohlekraftwerk zu bauen.
Fraser Island – auf Sandpisten durchs Paradies
Natürlich stammen diese Spezialbusse mit hohem Radstand und Allradantrieb aus Deutschland. Darauf weist unser Tourguide Peter gleich zu Beginn der holprigen Bustour durch Fraser Island hin. Und sollte es wider Erwarten technische Probleme geben, sind die Deutschen im Bus aufgefordert, diese zu beheben 😊. Kein Ding …
Richtige Straßen gibt es auf dieser ca. 120 Kilometer langen und bis zu 23 Kilometer breiten Insel, die im Wesentlichen eine überdimensionale Sanddüne ist, nicht. Eine Piste verläuft quer über die Insel. Hier bestimmen tiefe Schlaglöcher – immer wieder setzt der Bus auf – und Spurrillen die Fahrt. Jeder muss sich anschnallen, und schon nach den ersten fünf Minuten sind wir alle froh über diese Fixierung. Die Ostküste des Eilands hat eine 75-Mile-Beach, wo die Fahrt bedeutend schneller und rückenfreundlicher verläuft. Für Europäer ist es eher etwas skurril, dass diese Piste als „Highway“ gilt und somit auch die übliche Straßenverkehrsordnung greift. Nach etwa 30 Kilometern in (be)rauschender Fahrt erreichen wir den ersten Höhepunkt, das Wahrzeichen der Insel, das Wrack der Maheno. Sie lief 1905 als Luxusschiff in Schottland vom Stapel, wurde während des ersten Weltkriegs als schwimmendes Lazarett genutzt, um nach Kriegsende wiederum als Luxusliner eingesetzt zu werden. Mitte der 1930er Jahre lief die Maheno bei einem Abschleppmanöver bei schwerer See auf Grund. Und seitdem liegt das Schiff, inzwischen auf ein rostiges Gerippe geschrumpft, am Strand von Fraser Island und erfreut die Touristen.
Die nächste Station auf der abenteuerlichen Rütteltour ist Eli Creek. Das Wasser dieses Baches ist kristallklar und lädt die Besucher zu einem Bad oder einem Spaziergang ein. An der Stelle, wo sich der Eli Creek ins Meer schlängelt, finden sich gerne all die ein, die mit mächtigen Offroadern am Strand entlang brettern und eine Pause einlegen möchten. Ab 4 Litern Hubraum gehört MANN dazu …
Fraser Island hat nicht nur eine beeindruckende Fauna und Flora, wo fast alles vertreten ist, wovor sich die Touristen fürchten – zu Lande (Dingos) und zu Wasser. Es ist tunlichst nicht ratsam, sich in die Fluten zu stürzen, weil sich dort draußen u.a. Tigerhaie tummeln. Aber dieses Bedürfnis kann man ohne Reue in einem der über hundert (!) Süßwasserseen ausleben. Der wohl bekannteste und zugänglichste ist der Lake McKenzie, der ein einzigartiges Badevergnügen bietet: feinster weißer Sand, klares und optimal temperiertes Wasser.
Auch die 40-minütige Fährfahrt hat richtig Spaß gemacht.
What a day!



























Brisbane – Millionenstadt mit Herz für ihre Bürger
Brisbane, Hauptstadt des „Sonnenstaates“ Queensland, mit ca. 2,3 Mio. Einwohnern drittgrößte Stadt Australiens, präsentiert sich dem Besucher mit Selbstbewusstsein und Charme. Subtropisches Klima, Café- und Kneipenszene, ein sattes Pfund bei Kultur, Kunst und Bildung. Nicht nur an den vielen Bauaktivitäten spürt man deutlich, dass Brisbane Boomtown ist. Und dann der Brisbane River, an dem entlang nicht nur der Verkehr rauscht. Überall finden sich lange Abschnitte, die explizit nur Freizeit, Sport, Genuss und Spaß gewidmet sind. Zum ersten Kennenlernen der Stadt ist die Flusspromenade ideal geeignet. Da gibt es kilometerlange Wege direkt am oder über den Fluss (Boardwalk) mit direktem Blick auf zum Teil sehr gelungene und einladende Wohnanlagen, durchs Museen-, Galerien- und Theaterviertel (Southbank), sogar eine Badelagune, die zum Verweilen und Beobachten einlädt, wenn man selber nicht gleich eintauchen möchte. Wer gerne auf die andere Seite übersetzen möchte, benutzt die Fähre (City Hopper). Mit Barrieren und Schranken wie Eintrittsgeldern für diese tollen Einrichtungen hält man sich gar nicht erst auf. Enjoy. Everybody is welcome!
Brisbane scheint eine Stadt zu sein, die Freude daran hat, den Bürgerinnen und Bürgern etwas zu bieten, und zwar ALLEN.
Bravo! Wir kommen gerne nochmal wieder!
Wochenende in Christchurch
In aller Regel geht in der Reiseszene um, dass Christchurch nicht besonders besuchenswert sei, vor allem mit Verweis auf das Erdbeben von 2011 – die Schäden seien noch sehr dominant im Stadtbild, die Stadt habe sich von diesem Schock noch nicht erholt.
Wir plädieren ganz klar dafür, Christchurch auf jeden Fall anzuschauen. Wir meinen, die größte Stadt der Südinsel (350.000 Einwohner) ist mit Abstand interessanter als beispielsweise Wellington. Klar, das Erdbeben wird noch auf lange Jahre das Stadtbild prägen. Immer noch stehen mehrstöckige Häuser, die komplett umzäunt sind und die abgerissen werden müssen. Große Flächen sind einfach nur leer und werden als Parkplätze genutzt. Die größte – und medienwirksamste – Baustelle ist die Christchurch Cathedral, die zur Hälfte eingestürzt ist. Nach langer Diskussion folgt die Stadtverwaltung inzwischen dem Wunsch der Bürger, diese Ikone wieder aufzubauen, sozusagen als manifestierter Wille der Menschen, sich nicht unterkriegen zu lassen und den Widrigkeiten der Natur zu trotzen.
Man spürt diese Mentalität, wenn man mit den Menschen spricht. Das Erdbeben hat 185 Menschenleben gefordert und Tausende so in Angst versetzt, dass sie die Stadt auf immer verlassen haben. Hinzu kommt, dass im Ostteil der Stadt ein großer Bereich als „red Zone“ klassifiziert wurde, in der das Wohnen wegen Schäden bzw. Veränderungen im Untergrund, hervorgerufen durch die Ereignisse, zu unsicher wurde.
Aber nach und nach kommen auch viele zurück, andere ziehen hierher. Man versucht, alles Erhaltenswerte zu retten und sukzessive zu renovieren. Ein gutes Beispiel dafür ist die frühere Canterbury University im Herzen der Stadt, die viele Größen in Wissenschaft (u.a. einen Nobelpreisträger in Physik) und Kunst hervorgebracht hat und inzwischen als Kunstzentrum Verwendung gefunden hat. Insgesamt bestimmt Alt neben Neu die Szenerie. Einige der Neubauten sind durchaus gelungen (Galerie für Moderne Kunst, Leitspruch: Everything will be alright; die Stadtbibliothek: ein Hort der Kommunikation!), die Geschäftspassagen ähneln denen anderer Großstädte. Eine nette Attraktion ist sicherlich die auf alt getrimmte Straßenbahn, die an den großen Bruder in San Francisco erinnert und gemächlich Touristen durchs Zentrum schuckelt.
Wer ein eindringliches Bild vom Ausmaß der Zerstörung durch das Erdbeben und den damit verbundenen menschlichen Tragödien haben möchte, sollte die Ausstellung „Quake City“ besuchen. Insbesondere die Dokumentation mit den Schicksalsberichten von Überlebenden geht unter die Haut. Auch die Installation mit 185 weißen Stühlen, die jeweils ein Opfer symbolisieren, hat uns sehr berührt.
PS: Christchurch hat die freundlichsten Busfahrer des Planeten! Dafür gibt es mehrere Belege, es möge folgender Bericht genügen: Als wir unser WoMo abgegeben hatten, wollten wir mit dem Bus in die Stadt fahren. Die Haltestelle war noch 50 m von uns entfernt, als der Bus am Stopp hielt. Ein Sprint mit unserem ganzen Gepäck war aussichtslos, daher haben wir’s gar nicht erst versucht. Aber der Bus blieb einfach stehen. Die Tür öffnete sich schließlich, der Fahrer erkundigte sich, ob wir vielleicht gerade unser WoMo abgegeben hätten, wie die Reise denn so gewesen sei etc. Selbstredend setzte er uns dann auch noch direkt vor unserem Hotel ab. Wir konnten unser Glück kaum fassen. Ob das nur daran liegt, dass die Fahrgäste dem Busfahrer stets ein freundliches „Thank you“ zurufen, wenn sie aussteigen?