Pinisi-Traumschiffe in Handarbeit

Etwa zwölf Kilometer vom Badeort Bira, nahe der Ortschaft Tanaberu, kann man ein echtes Schmuckstück handwerklichen Schiffbaus bewundern: Über eine Strecke von etwa zwei Kilometern werden bis zu 40 Meter lange und 400 Tonnen schwere Bugis-Schoner, sogenannte „Pinisi“, in Handarbeit gefertigt.

Man kann sich unmittelbar vor Ort ein Bild von den verschiedenen Bauphasen dieser prächtigen Holzschiffe machen. Die Schiffswände werden aus schwerem Eisenholz gefertigt, die Verstrebungen und der Aufbau aus Teakholz. Zur Abdichtung verwenden die Schiffbauer Kapokfasern oder Baumrinde.

Die Schiffe werden zum Teil für touristische Zwecke eingesetzt (einige Auftraggeber kommen aus dem Ausland), aber ebenso in ihrer ursprünglich Funktion als Lastenkähne für den Transport von beispielsweise Zement.

Hier funktioniert die Holzhammermethode 😉.
Es wird zum großen Teil noch mit Holzdübeln gearbeitet.
Abdichtmaterial aus Naturfasern wie Baumrinde

Wir durften sogar auf der Stellage herumklettern und die Arbeiten aus der Nähe fotografieren. Ein tolles Erlebnis! Und sehr beeindruckend zu sehen, mit welch einfachen Werkzeugen die Männer in Flipflops zu Werke gehen.

PS: In Jakarta gibt es einen Pier, wo ausschließlich Pinisi be- und entladen werden. Siehe separaten Beitrag in diesem Blog. Aber auch im Hafen Pelubuhan Paotere, etwa drei Kilometer von Makassars Zentrum entfernt, kann man die Bugis-Schoner in Aktion erleben.

Bira – mal wieder die Seele baumeln lassen

Bira ist ein kleines Fischerdorf an der Spitze einer kargen Halbinsel an der Südostspitze von Südsulawesi. Der Ort hat einen wunderschönen feinkörnig-weißen Strand, der streckenweise parallel zu einer niedrigen Felsküste verläuft. Ideal zum Entspannen also. Genau das wollten wir nach den Abenteuern in Tana Toraja. Dazu hatten wir uns in ein kleines Resort mit direktem Zugang zum Strand eingemietet. Aaach …

Den Strand hatten wir fast für uns allein. Am Wochenende sieht das anders aus, dann kommen viele Ausflügler aus Makassar, Südsulawesis Hauptstadt.

Und wenn Indonesier auftauchen, werden wir stets sehr freundlich begrüßt – und gerne zum Fototermin gebeten 😁. Das machen wir inzwischen ganz professionell.

Bei größeren Gruppen kommen wir schon mal ins Schwitzen, wenn alle auch noch Einzelfotos wollen 😰. Ablehnen kann man einfach nicht, weil die Anfragen immer sehr freundlich vorgebracht und mit aufgeregter Freude umgesetzt werden.

Bootstour auf dem Tempe-See

Wer von Sulawesis Hauptstadt Makassar im Südenwesten in die Bergregion Tana Toraja fährt – oder von dort in die umgekehrte Richtung Südostspitze unterwegs ist -, legt gerne auf halben Weg einen Zwischenstopp in Sengkang ein. Nicht dass die 50.000 Einwohner zählende Stadt so ungeheuer interessant wäre …

Auf jeden Fall besuchenswert ist indes der 130 Quadratkilometer große See, an dem der Ort liegt: Danau Tempe. Nur: Wir kommt man dorthin? Er ist nämlich komplett umschlossen von großen Reisflächen und Sümpfen, die zudem von Kanälen und Flussarmen durchzogen sind. Die einzige Möglichkeit ist das Boot. In rauschender Fahrt geht es dabei mit einer Art Longtail-Boot zunächst den WalanaeFluss hinauf.

Schon gleich auf dem Fluss nimmt man wahr, dass die Gewässer hier sehr fischreich sein müssen, denn die Vielzahl der Wasservögel ist evident. Es sollen mehr als 20 Arten sein.

Kleine Schwalben begleiten unser Boot. Sie stürzen sich senkrecht nach unten, um kurz vor der Wasseroberfläche im rechten Winkel abzudrehen, zischen auf kurze Entfernung an uns vorbei. Von dieser Geschicklichkeit in der Luft sind wir Menschen noch Lichtjahre entfernt.

Nach etwa 15 Minuten erreicht man die Öffnung zum Danau Tempe.

Hier passen nur kleine Boote durch.

Mit dem Übergang zum Tempe-See haben wir sogleich mehr Wellengang. Hin und wieder kommen auch andere Boote gleichet Art vorbei. Sie transportieren allerdings keine Touristen, es sind Fischer. Wir sind auf dem Weg zu einem der schwimmenden Fischerhäuser, wo wir eine kleine Pause mit Kaffee und frittierten Bananen einlegen werden.

Wir sind die einzigen Gäste. Der Fischer und seine Frau sind bei unserer Ankunft gerade dabei, Trockenfisch zu sortieren. Wir können nicht miteinander reden, weil wir keine gemeinsame Sprache haben, und unser Bootsführer kann auch nur Indonesisch.

Wir erkunden das Boot, das das gesamte Hab und Gut des Paares zu enthalten scheint. Das ist beileibe nicht viel. So sieht Armut aus.

Wir sitzen auf dem Boden, gestikulieren und nicken uns zu. Es wirkt unbeholfen. Dann setzt die Frau Kaffeewasser auf und macht Fett heiß, wirft die geschälten und halbierten Bananen hinein.

Schweigend essen und trinken wir, nehmen eher aus Verlegenheit noch zwei/drei Bananenstücke mehr. Kurz bevor wir wieder gehen wollen, trifft ein weiteres Boot mit Touristen ein. Wir sind ein wenig erleichtert, dass hier noch weiteres Geschäft für das Paar kommt, denn die Fischerei reicht offenbar kaum zu mehr als dem nackten Überleben …

Auf dem Rückweg erleben mitten auf dem See einen wunderschönen Sonnenuntergang.

Aber eine romantisch-wehmütige Stimmung – wie sonst meistens bei diesem Natureignis – will nicht aufkommen …

Gräberkultur und Totenkult der Toraja

Totenkopfschädel, Skelette, Menschenknochen, mal einzeln, mal auf einem größeren Haufen, fast wie Unrat zusammengekehrt … Das ist für uns Europäer das Setting für einen Horrorfilm.

Instinktiv zucken wir zurück, denn das hat mit Vergänglichkeit und Tod zu tun, mit dem Ende. Das ist es, was übrig bleibt von uns. Von unseren Hoffnungen und Wünschen, unserer Geschäftigkeit, unserer Schönheit, unserer Individualität … Ein paar glattgenagte Knochen. Daran wollen wir nicht erinnert werden, darüber reden wir nur ungern, wir denken nicht allzu häufig darüber nach. Wenn der Tod einen ereilt, regeln wir das. Beerdigung organisieren, Erde drauf, schnell weiter mit dem Leben. Der Tod ist ewige Düsternis. Er ist tabu. Wir wollen nur das Licht.

Für die Toraja wäre diese Sicht kaum nachvollziehbar. Sie würdigen und ehren ihre Ahnen nicht nur zu besonderen Anlässen. Sie stehen in ständigem Austausch miteinander. Ihr Denken ist geprägt von aktiven Beziehungen, die über die gegenwärtige Präsenz hinausgehen. Das äußerte sich zum Beispiel auf einer Wanderung so, dass unser Guide bei der Mittagspause ein wenig Reis mit Gemüse für die Ahnen beiseitestellt und dieses Essen auch, von uns abgewendet, mit freundlichen Worten begleitet. Denn wenn man die Ahnen gut behandelt, halten sie schützend die Hand über ihre Nachkommen. Die Lebenden sehen sich als biologisch aktives Glied in einer unendlich langen Seinskette. Wer diese Kette sprengt, verliert sich im Universum. Ohne die über Generationen gewachsene Familie ist der Einzelne nichts. Und es ist die Aufgabe der Lebenden, die Verstorbenen mit hohem Aufwand ins Jenseits zu verabschieden, weil diese nur so optimal für den beschwerlichen Weg ins „Paradies“ gewappnet sind. Wenn sich die Ahnen abwenden, kann man kein glückliches Leben führen.

Der Umgang mit dem Tod und mit den Toten ist für die Toraja ein vollkommen anderer als für uns. Solange die Beerdigungszeremonie noch nicht stattgefunden hat, gilt der Verstorbene in ihrer Vorstellung als krank und nicht tot. Daher haben sie keine Scheu, Verstorbene im Haus aufzubewahren und sich um sie zu kümmern, als atmeten sie noch. Man legt sich zu ihnen und wärmt sie, wenn es kalt ist, stellt ihnen Essen hin, kleidet sie …

Ähnlich wie bei den Begräbniszeremonien, die festgelegten Ritualen und Kategorien folgen, gibt es auch für Ruhestätten der Toten ein differenziertes Regelwerk.

Wir haben bei unseren Touren eine große Anzahl von Gräbern (Liang) gesehen. Wir können hier einen kurzen Überblick geben:

Spektakulär sind die sogenannten „hängenden Gräber“ (Liang Erong). Dabei werden die Särge an Holzgestellen an hohen Felswänden aufgehängt. Diese Bestattungsform ist 500 Jahre alt.

Etwa seit dem 17. Jahrhundert werden Felsengräber (Liang Pa) verwendet. Hier werden in einem sehr aufwendigen Prozess Höhlen in einen Felsen geschlagen. Die Toten werden meist ohne Sarg in dem Hohlraum abgelegt. Danach wird die Öffnung fest verschlossen. Diese Bestattungsfelsen sind über das ganze Toraja-Gebiet verteilt, man findet sie in sehr verschiedenen Größenkategorien vor, vom Einzelgrabfelsen bis zum Friedhof für viele Familien.

Typisch für Fels-Bestattungsformen sind die sogenannten Tao Tao. Das sind geschnitzte Ebenbild-Statuen, die eingekleidet werden. Es ist Teil der Grabpflege, dass die Bekleidung immer wieder erneuert wird.

Viele alte Tao Tao wurden von Grabräubern gestohlen und durch Repliken ersetzt. Deshalb sind manche Statuen vergittert.

Auch Menhire sind in manchen Toraja-Gegenden als Grabelemente vorzufinden. Sie haben eine ähnliche Funktion wie die Tao Tao.

Emotional berührt haben uns die Liang Pia, Gräber für Kinder, die noch keine Milchzähne haben. Die Babys werden in eine in harzhaltige Bäume gebohrte Höhle gebettet, und zwar in sitzender Position. Denn die Toraja glauben, dass der Baum das Kind mit seiner Milch säugt und das Kind in einer Art Symbiose den Baum ernährt. Somit wächst das Kind als Baum auf. Diese Art der Kindsbestattung ist heute nicht mehr üblich.

Es gibt viele Wege, mit dem Tod umzugehen.

Ihn weitgehend aus unserem Leben zu verbannen ist bestimmt der falsche.

PS: Heutzutage gibt es parallel zu den traditionellen Grabformen auch einen Trend zu pragmatischeren Lösungen. Eine solche ist zum Beispiel der Bau kleiner Häuser, die als Familiengrab dienen.

Trekking in Tana Toraja mit Übernachtung

Das gebirgige Hochland um Rantepao lädt mit seinen verschlungenen Straßen und Wegen, Bambuswäldern, steilen Kalksteinfelsen, ausgedehnten Reisfeldern und – last but not least – seiner Vielzahl an Dörfern mit traditionellen Häusern zum Wandern ein. Wir hatten im Vorfeld unserer Indonesien-Tour einen Tag Trekking mit Übernachtung in einem kleinen Dorf ausgemacht.

Pünktlich um neun holten uns unser Fahrer Ari und unser Guide Yohanis vom Hotel in Rantepao ab. Am Vorabend hatten wir unsere Instruktionen erhalten, was im kleinen Rucksack mitzunehmen sei.

Schon kurze Zeit nach dem Verlassen der Stadt ging es bedeutend ländlicher zu. Und als wir die Berge erreichten, musste Ari bei Gegenverkehr immer wieder anhalten, um auf Zentimeterbreite an Autos oder anderen Hindernissen vorbeizujonglieren. Da hält man manchmal den Atem an – je nachdem auf welcher Seite man im Auto sitzt.

Und tatsächlich kommen wir mit dem Auto an einer bestimmten Stelle nicht weiter, weil die Straße wegen Bauarbeiten gesperrt ist. Also schnappen wir unsere Rücksäcke und folgen Yohanis einen betonierten Weg hoch, passieren die eine oder andere kleine Siedlung, wo wir stets freundlich begrüßt werden. Insbesondere kleine Kinder sind erpicht darauf, uns ein „Hello Mister/Madam“ zuzurufen. Und wenn wir reagieren, erzeugt das aufgeregtes Gekreische. Sehr beliebt ist bei den Kleinen auch das Abklatschen.

Im ersten Abschnitt der etwa zwölf Kilometer langen Tour bewegen wir uns hauptsächlich durch Wiesen und Reisfelder. Typisch sind in der gesamten Gegend große Felsbrocken, die wie zufällig fallengelassen herumliegen.

Nicht immer kommt man an den großen Brocken vorbei.

In kurzen Abständen treffen wir auf kleinere Siedlungen mit den typischen Toroja-Häusern, den Tongkonan. Manchmal bekommt man das Gefühl, sich in einem riesigen Museumsdorf zu bewegen. Aber diese wunderschönen Bauten sind lebendiger Ausdruck der Toraja-Geschichte und Kultur. Die Tongkonan werden renoviert, gepflegt und neu gebaut. Und sie werden genutzt, hauptsächlich für Familienzusammenkünfte, denn sie gehören der Großfamilie. Die Kleinfamilie bewohnt in aller Regel ein normales Wohnhaus nebenan.

Repräsentatives Tongkonan mit Wohnhaus nebenan

Gefahr kann dem unbedarften Wanderer schon mal bei der Begegnung mit Wasserbüffeln drohen. Yohanis warnt eindringlich davor, den imposanten Tieren zu nahe zu kommen. Zwar sind sie normalerweise durch relativ kurze Seile (mit Nasenring) gesichert, aber was tun, wenn der Büffel mitten auf dem Wanderweg liegt oder steht?

So sieht der Wasserbüffel eigentlich recht knuffig aus.
Aber so wirkt er doch eher bedrohlich, oder?
Yohanis angelt sich mit dem Wanderstock das Tau und hält den Büffel daran fest, und wir sprinten vorbei 😉.

Schweine dagegen sind viel seltener zu sehen als die mächtigen Huftiere, denn sie werden in Ställen gehalten. Neugierig sind sie indes schon, wer denn da des Weges kommt.

Ab und an kommt jemand auf dem Moped vorbei.

Aber ansonsten kann man man die große Ruhe genießen, die von dieser variationsreichen Landschaft ausgeht, und sowohl sanfte Hügel, große Reisfelder, auch in Terrassen angelegt, wie auch Bambuswälder mit riesigen Bambusstämmen umfasst.

Gegen Ende der Tour wurden einige Wege durchaus zur Herausforderung, so dass eine helfende Hand willkommen war.

Ein Highlight auf halbem Weg war eine Hochzeit, bei der es bunt und fröhlich zuging:

Und Tagesziel: ein kleines abgelegenes Dorf, wo wir die Nacht in einem traditionellen Haus verbringen wollten.

Unser Haus für eine Nacht, Gewitter und Stromausfall inklusive.
Blick von unserer kleinen Veranda
Das Schlafgemach

Wir wurden dort mit großer Herzlichkeit und Gastfreundschaft empfangen. Ein paar Tassen des exzellenten, vor Ort angebauten und gerösteten Kaffees und ein leckeres traditionelles Gebäck aus Maniok mit Kokosfüllung weckten nach der körperlichen Anstrengung sofort wieder unsere Lebensgeister.

Am nächsten Morgen wurden wir um ein Interview gebeten, das für die Website des Ortes und einen landesweiten Wettbewerb verwendet werden sollte. Gerne stimmten wir zu, zumal wir zu diesem Zweck in traditionelle Gewänder gehüllt wurden.

Was für eine Ehre, was für eine Freude. Eine Begegnung, an die wir noch lange zurückdenken werden!

Begräbniszeremonie in Tana Toraja

BITTE BEACHTEN: Dieser Beitrag enthält möglicherweise verstörende Fotos von Tieropfern.

Die Region Tana Toraja liegt etwa 300 Kilometer nördlich von Makassar und gehört zu den Top-Destinationen für ausländische Reisende, obwohl die Anreise recht beschwerlich ist und einen ganzen Tag in Anspruch nimmt.

Warum?

Das im wahrsten Sinn Offensichtliche zuerst: Die Toraja wohnen anders! Überall sieht diese imposanten schiffartigen Gebäude:

Ein Tongkonan: reich verziert und in der Form eines Schiffes, aber auch an das Gehörn eines Büffels erinnernd

Die Wohnhäuser (Tongkonan) sind in Nordausrichtung (den Göttern entgegen) gebaut und stehen auf eckigen Pfählen. Ihnen gegenüber sind die Alang (Reisspeicher) auf runden Pfosten errichtet. Die Gebäude sind ohne Nägel gebaut, mit feinem Schnitzwerk versehen und in einer definierten Farbgebung (Rot, Schwarz, Weiß, Gelb) und Symbolik gehalten. Eine besondere Rolle spielt der Wasserbüffel – ein weißer Büffelkopf, also ein Albino, an der Frontseite steht für besonderen Reichtum.

Die Anzahl der sowohl vorne wie seitlich am Haus befestigten Büffelhörner repräsentiert den Wohlstand einer Familie.

Diese Hörner schmückten einst die Köpfe von auf Beerdigungen geopferten Büffeln.
Die Hähne stehen für Recht und Gesetz.

Die Toraja heben sich historisch und kulturell stark von den anderen Volksgruppen ab und leben ihre Traditionen aktiv. Sie betrachten sich als Christen (zum Großteil protestantisch), während über 80 Prozent der Bevölkerung Sulawesis muslimisch sind. Dieses Christentum ist jedoch vermengt mit sogenannten animistischen Glaubenselementen. So leben die Toroja einen ausgeprägten Ahnenkult, zu dem auch Beerdigungszeremonien mit Tieropfern (Wasserbüffel und Schweine) gehören.

Die Toraja-Gesellschaft ist in drei Kasten (Ober-, Mittel- und Unterschicht) aufgeteilt, deren Grenzen im Prinzip unüberwindbar (weil durch die Geburt festgelegt) sind. Auch durch Geld und Bildung ist kein Aufstieg möglich. 70 Prozent der Toraja sind Kleinbauern, die in erster Linie vom Nassreisanbau und der Büffelzucht leben. Die wirtschaftliche Basis der Mittelschicht (25 Prozent) ist der Landbesitz.

Neben den Wandermöglichkeiten in der 700 Meter hoch liegenden Region mit tendenziell mild-kühlem Klima sind es vor allem die aufwendigen Beerdigungszeremonien und Bestattungsformen, die die Besucher magisch anziehen. Sie sind öffentlich zugänglich (im Gegensatz beispielsweise zu Hochzeiten) – sofern man sich an bestimmte Kleidungs- und Verhaltensregeln hält. So sollte man (vor allem frau) sich dezent kleiden und ein Gastgeschenk mitbringen, in unserem Fall eine Stange Zigaretten. Vor diesem Hindergrund ist grundsätzlich zu empfehlen, eine solche Zeremonie mit Guide zu besuchen. Unser Guide Johannes führte uns mit viel Geschick und Engagement durchs Geschehen, das auf uns eher wie eine fröhliche Großfamilienzusammenkunft wirkte. Wir fühlten uns willkommen, was sich zum einen darin äußerte, dass wir immer wieder angesprochen wurden, zum anderen darin, dass wir öfter zum Fotografieren gebeten wurden.

Je höher die gesellschaftliche Stellung des oder der Verstorbenen, desto größer ist der Teilnehmerkreis und desto mehr Tiere werden geopfert. So kommt es vor, dass bei einer Beerdigungszeremonie zwanzig und mehr Wasserbüffel und fünfzig Schweine ihr Leben lassen müssen. „Verstorben“ ist ein Mensch nach den Glaubensvorstellungen der Toraja erst nach der Aufbewahrung des Körpers auf der Freifläche unterhalb des Reisspeichers in der ersten Nacht der Beerdigungszeremonie. Bis zu diesem Zeitpunkt gilt er als „krank“.

Der rote Punkt ist der Sarg mit der Verstorbenen.

Die Toraja glauben, dass das Universum in eine Oberwelt, die Erde und eine Unterwelt eingeteilt ist. Für sie ist das irdische Dasein nur eine kurze Übergangsphase, entscheidend ist die Ankunft im Jenseits, in dessen Mittelpunkt Puang Matua, der Schöpfer aller Dinge, steht. Er steht für eine Art Paradies, das die Toraja „Puya“ nennen. Und Verstorbene können nur nach Puya gelangen, wenn ihre Nachkommen alle erforderlichen Rituale einhalten. Ergo: Je aufwendiger die Beerdigung, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Toten nach Puya in die Oberwelt kommen.

Daher behalten die Toraja ihre Verstorbenen nicht selten viele Monate, wenn nicht gar Jahre zu Hause, bis sie die Mittel für die Beerdigung beisammen haben. Bis dahin sind sie als Kranke normale Familienmitglieder, und man stellt ihnen Essen hin, spricht mit ihnen usw. Die Toten werden nach dem Ableben mit Formaldehyd behandelt, um den Verwesungsprozess einzuschränken.

Alle Gäste werden am Eingang namentlich erfasst, und es wird dokumentiert, welches Opfergeschenk und welche anderen Gaben sie mitgebracht haben. Viele Familien kommen mit einem Schwein.

Die Erfassungsstelle am Eingang
Opferschwein

Die Gäste sitzen in verschiedenen Gruppen zusammen und werden mit verschiedenen Speisen und Getränken (einschließlich Reiswein) bewirtet. Es geht recht fröhlich zu. Die Menschen lassen sich gerne fotografieren.

Reiswein für den Gast aus Deutschland

Der Zeremonienmeister ruft in regelmäßigen Abständen die Gäste-Familien auf und diese gehen dann in einer Prozession in den Bereich, in dem sich die engsten Familienmitglieder der verstorbenen Person aufhalten und „kondolieren“.

Hier befinden sich die engsten Familienmitglieder der verstorbenen Person.
Warten auf die nächste Familie

Bei Beerdigungen dieser Größenordnung wird oftmals eine Holzstatue des Toten angefertigt. Diese wird dann später an der Grabstätte platziert.

Die hochrangige verstorbene Person als lebensechte Statue

Erst zu diesem Zeitpunkt wird das mitgebrachte Opfertier rituell (durch Aufschlitzen der Kehle) getötet und das Fleisch unmittelbar verarbeitet.

Der sogenannte Fleischturm
Fleischverteilung

Für uns war das – auch emotional – ein intensiver halber Tag mit vielen schönen menschlichen Begegnungen. Außer uns war vielleicht noch ein Handvoll weiterer Touristen auf dem Gelände. Wir schienen die Menschen in keiner Weise zu stören, viele kamen auf uns zu und versuchten, mit uns ins Gespräch zu kommen. Diese Begegnungen, wie auch die Intensität der Bilder, werden uns lange im Gedächtnis bleiben.

PS: Wenn man über Land fährt bzw. wandert, trifft man immer wieder auf Tongkonan-Siedlungen. Heutzutage wohnen die meisten Menschen in normalen Häusern unmittelbar neben dem Traditionsbau. Der Tongkonan wird dann hauptsächlich für größere (zeremonielle) Zusammenkünfte verwendet:

Bootstour im Rammang-Rammang-Tal

Tag eins unserer großen Rundtour durch den Süden von Sulawesi. Wir haben heute etwa 350 Kilometer vor der Brust, das klingt nicht viel. Aber in diesem Land bedeutet das, etwa acht Stunden mit dem Auto unterwegs zu sein. Bevor wir uns auf unsere Indonesien-Reise vorbereitet haben, hatten wir keine genaue Vorstellung davon, wo denn nun genau dieses Sulawesi ist.

Wenn man auf die Landkarte schaut, fällt Sulawesi sofort wegen seiner eigentümlichen Form auf: Manche finden, sie sehe aus wie eine Orchidee, andere erinnert die Insel eher an einen Tintenfisch. Auf jeden Fall zieht sie sich ordentlich in die Länge. Die Nord-Süd-Südausdehnung entspricht der der Bundesrepublik Deutschland. So hat man dann eine Entfernungsdimension, die einen davon abhält, vielleicht in zwei Wochen das ganze Land bereisen zu wollen. In Bali ginge das, in Sulawesi definitiv nicht. Also beschränken wir uns auf den Südwesten!

Tintenfisch oder Orchidee oder …?

Unser Fahrer Ari hat uns heute Morgen um 8:00 Uhr von unserem Hotel in Makassar abgeholt. Wir wissen, dass wir nun den ganzen Tag mehr oder minder im Auto sitzen werden. Aber auf dem Reiseplan ist eine sehr schöne Unterbrechung vorgesehen: eine Bootstour durch die ländliche Idylle.

Das Dorf Berua liegt etwa eine gute Autostunde nördlich von Makassar entfernt, mitten im RammangRammangTal, und ist nur per Boot über den Fluss Sungai Pute erreichbar. Die Menschen hier leben vom Fischfang und der Fischzucht, vom Reis- und vom Kokospalmenbau.

Die Bootsfahrt durch das klare Wasser, vorbei an Mangroven und kurzen, breit ausladenden Palmen, macht richtig Spaß. Wenn nur der Motor nicht so einen Höllenlärm machen würde … Verständigung ist kaum möglich.

Unser Bootsführer-Guide kennt sich natürlich bestens aus hier. Er weiß die Felsbrocken zu umfahren, auch wenn das für uns manchmal schon etwas knapp aussieht.

Hier muss das Kamel durchs Nadelöhr … passt!

Vor allem kennt er die Orte, wo die bizarren Feldformationen den größten Eindruck auf uns machen, und die steuern wir gezielt an.

Wer mit der Gabe der Fantasie ausgestattet ist, erkennt in den Felsen Ungetüme und Fabelwesen. Wir sind wie Kinder durch die teils sehr engen Felsspalte gegangen, sind geklettert und gekrochen. Und wir haben uns erfreut an der Gestaltungskunst der Natur, wieder einmal 😊.

Manchmal muss man auf die Knie …

Sanur – entspannter Rückzugsort im Südosten von Bali

Wir wollen es vor unserer Südsulawesi-Rundtour nochmal etwas ruhiger angehen und haben uns von einem Fahrer von Munduk nach Sanur bringen lassen – denn in Munduk gibt es keine öffentlichen Verkehrsmittel und weder Gojek noch Grab funktionieren.

Der Küstenort liegt südöstlich von der balinesischen Hauptstadt Denpasar und ist auf die Bedürfnisse westlicher Touristen zugeschnitten.

Das Angebot nennt sich „Fusion Thai German“, und italienische Gäste bestätigen die Qualität des Kaffees.

Für einen Moment könnte man meinen, Sanur sei „Schnitzel-Zone“ und mithin spielten Touristen aus dem deutschsprachigen Raum eine gewichtige Rolle. Weit gefehlt, schnell erklärt: Die Besitzerin dieses Cafés ist mit einem Deutschen verheiratet, und „Spätzle“ erregen im vielfältigen kulinarischen Angebot Aufmerksamkeit.

Unsere Unterkunft ist zwar zentral, aber abseits von der Hauptstraße gelegen. Die Tiga Naga Villa ist ein kleines Resort mit Pool, die Wohneinheiten sind mit Küche und Bad ausgestattet, offensichtlich erst vor Kurzem renoviert. Ruhig und gepflegt, und mit etwa 35 Euro pro Nacht recht günstig.

Von hier aus gehen wir etwa eine halbe Stunde zum Strand. Und das ist es auch, was wohl die meisten Leute wollen. Das Publikum ist vom Alter her gemischt. Wir sehen immer wieder ältere Semester, die mit dem Roller um die Ecke brausen. So mancher scheint hier „hängengeblieben“ zu sein. Sanur ist beschaulicher als beispielsweise Canggu, wo mehr Partyatmosphäre angesagt ist.

An der parallel zur Strandpromenade verlaufenden Hauptstraße Jalan Danau Tambligan gibt es alles, was der Tourist braucht: Cafés, Restaurants, Obst- und Gemüsestände, kleine Supermärkte, Beauty-Angebote … Auch der nächste Cappuccino ist nicht allzu weit 😉.

Im Hinblick auf die Besucherstatistik geben die Australier in Sanur den Ton an. Für sie liegt Bali quasi vor der Haustür, nur ein paar Flugstunden entfernt. Was dem Deutschen sein Mallorca (mit deutschem Bier und Bundesliga), ist dem Aussie sein Bali (ebenfalls mit viel Hefegetränk und entsprechendem Sportangebot). Die Erholungsuchenden mit dem unverkennbaren „oi“ in der Stimme finden sich allabendlich in den Pubs entlang der geschäftigen Jl. Tamblingan ein. Und auf dem Heimweg macht so mancher mit seinem Motorroller die engen Gassen unsicher, wie man hört. Sie kaufen auch in großem Stil immer noch günstige Immobilien auf. Und gebaut wird fleißig. G‘day Mate!

Der schöne Strand zieht sich über mehr als fünf Kilometer. Er gilt als besonders sicher und familienfreundlich, weil ihm ein Korallenriff vorgelagert ist, das die Wellen bricht. An ihm zieht sich eine Promenade entlang, die zum Spazieren, Joggen und Radfahren einlädt.

Die Strandpromenade, wo KEINE Motorräder und -roller erlaubt sind!

Eilig sollte man es nicht haben, denn hier ist viel los. Also einfach gemächlich schlendern, den Blick auf den Strand schweifen lassen, dann auf Resort- und Hotelanlagen, die sich parallel zur Promenade aneinanderreihen. Da sind viele Top-Adressen dabei. Man hört diverse bekannte Sprachen, Holländisch, Spanisch, Französisch, viel Englisch, aber auch ein paar, die wir erst beim Lauschen oder eben gar nicht richtig zuordnen können.

Wunderbar ist so ein Spaziergang zum Vergleichen und Ablästern. Schau mal die da, oder den da drüben erst … Wir haben ein eingespieltes Verfahren. Da reicht eine kurze Berührung oder eine leichte Kopfbewegung, ein kritisches Hochziehen der Augenbrauen oder ein kurzes Stoßseufzer und schon weiß der/die andere Bescheid. Manchmal haben wir dabei ein schlechtes Gewissen, was sind wir nur für Lästermäuler! Aber das halten wir aus. Außerdem sind wir überzeugt, dass die anderen das auch so machen. Wobei wir uns fragen, was denn die wohl über uns lästern könnten?! Hm …

Zu essen und trinken ist auf der gut fünf Kilometer langen Promenade reichlich im Angebot, das Preisniveau schwankt zwischen westlichem Niveau und „ortsüblich mit Strandzuschlag“. Bei Flut isst es sich bestimmt besser als bei Ebbe.

Bei Ebbe zieht sich das Meer ziemlich weit zurück.

Selbstverständlich kann man auch Wassersportgeräte, Sonnenliegen und dergleichen mieten.

Der Strand ist gesäumt von traditionellen Booten, von denen viele wohl nie mehr zu Wasser gelassen werden. Die formschönen Auslegerboote wirken wie ein Gruß aus vergangenen Zeiten, sie sehen aus wie in der Bewegung erstarrte Spinnen im Sand. Dem bunten Anstrich zum Trotz ein etwas melancholisches Bild.

Geht man die Strandpromenade von Süd nach Nord, endet der Spaziergang in aller Regel an der Lobster-Statue, die in den Sozialmedien einen gewissen Kultstatus hat.

Der Hummer hat inzwischen Gesellschaft bekommen.

An dieser Stelle wird der Großteil des Besucherstroms in eine im Juni 2024 eröffnete Shopping Mall (Icon Bali) hineingesogen. Über vier Stockwerke alles vom Feinsten, einschließlich IMAX-Kino. Bei so viel Glitzer behält man am besten die Sonnenbrille auf.

Zugang von der Strandseite aus.
Mall mit Meerblick
Landseitiger Eingangsbereich des Icon Bali

Uns war bereits am ersten Tag aufgefallen, dass sich die Balinesen auf ein besonderes Fest vorbereiten. Atmosphärisch ein bisschen vergleichbar mit unserer Vorweihnachtszeit. Es handelt sich um Galungan, das überall auf Bali mit Festessen, Familientreffen und Tempelzeremonien zu Ehren des Schöpfergottes gefeiert wird. Die Straßen sind mit langen Bambuspfählen (Penjor) geschmückt, an denen Flechtarbeiten und Körbe mit Gaben hängen. In der Vorstellung der Bali-Hindus steigen in dieser Zeit die Ahnen herab auf die Erde und besuchen ihre Nachkommen. Deshalb werden Blumen- und Reisgaben auf den Familienschreinen platziert. Ein wenig scheint die Welt stillzuhalten …

Unsere Bilanz? Sehr entspannt 😉.

Munduks Gewürznelken – allüberall

Sie waren uns schon gleich an unserem ersten Tag in Munduk aufgefallen. Da standen wir auf unserer Terrasse mit Blick ins Tal.

Da unten bewegte sich doch etwas im Baum … Vielleicht ein Affe? Nein, bei genauerem Hinsehen erkannten wir einen Menschen mit einem Beutel, der offensichtlich etwas pflückte. Hm. Irgendein Obst vielleicht?

Na, wo ist er denn, der Nelkenpflücker?

Beim Frühstück fragten wir nach. Das seien Gewürznelkenpflücker, und zwar aus Java. Der Job sei ziemlich gut bezahlt, und man könne die Arbeit inzwischen nicht mehr mit Arbeitskräften aus Munduk bewältigen. Denn aufgrund des Klimawandels reiften die Nelken in den verschiedenen Höhenlagen alle gleichzeitig und müssten in einem engeren Zeitfenster geerntet werden. Die reguläre Erntezeit erstreckt sich von Juni bis November.

Hier!
Die Pflücker benutzen Bambusleitern und arbeiten ohne Sicherung, oft barfuß.

Ganz ehrlich: Bislang haben wir gedacht, dass Gewürznelken an Büschen oder Sträuchern wachsen. Aber fünf, sechs oder sieben (max. zehn) Meter hohe Bäume mit Nelken?

Die richtige Erntezeit ist vor der Blüte, wenn sich die Blütenknospen von grün nach rosa färben. Dabei ist das Köpfchen das Wertvollste.

Wenn man hier durch die Natur streift, dann wird man immer wieder eingehüllt in intensiven Nelkenduft. Herrlich! Die Erntezeit ist Juni bis November.

Was wir als Gewürz dem Essen beigeben, sind die getrockneten Blütenknospen der ursprünglich auf den Molukken beheimateten Pflanze. Zu Kolonialzeiten hielten die Niederländer ein Monopol auf die begehrte Nelke. Noch heute stammen etwa zwei Drittel der Nelken-Gesamtproduktion aus Indonesien.

Die Nelken werden auf allen möglichen Freiflächen zum Trocknen in der Sonne ausgelegt, ähnlich wie Kaffee.

PS: Nun könnte man meinen, die Gewürznelken würden ausschließlich zum Kochen verwendet. Weit gefehlt! Denn mehr als die Hälfte der Gesamterzeugung geht in geschroteter Form in Rauch auf. Will sagen: Die Nelken (sowie Kräuter und Fruchtauszüge) werden dem Tabak beigemischt und verleihen der Zigarette einen süßlichen Geschmack (in Deutschland seit 2016 verboten). Die populärste Nelkenzigarette Indonesiens ist Gudang Garam. Die chinesischstämmige Familie, die sie herstellt, zählt zu den reichsten des Landes.

Wieder etwas dazugelernt! 😊

Reisanbau in Munduk

Wir alle kennen sie, diese Bilder von sattgrünen, in Terrassen angelegten Reisfeldern. Sie gehören zu den ersten Assoziationen, die beim Stichwort „Südostasien“ hochkommen. Das ist ja auch naheliegend, denn der Reis ist in dieser Region, was in Europa Kartoffeln nd Getreide sind: (über)lebensnotwendiges Grundnahrungsmittel. Reis prägt riesige Landstriche Südostasiens, und er gehört darüber hinaus zur kulturellen DNA dieser Länder. Er spielt in der Kunst und der Religion eine wichtige Rolle ebenso wie im täglichen Miteinander der Menschen.

Wir sind jetzt knapp drei Wochen in Indonesien unterwegs, und es ist kein Tag vergangen, an dem wir keinen Reis (oder etwas auf Basis von Reis) gegessen hätten. „Indonesisches Frühstück“ beinhaltet zentral ein Reisgericht (oft mit Ei). Mittags Reis und abends sowieso. Gekocht, gebraten, gedünstet, gebacken. Brot gibt es vielleicht mal als Toastbrot, Kartoffeln so gut wie nie. Interessant dabei: Uns stört das keineswegs. Wir essen brav und mit Appetit unseren Reis und scheuen auch vor Hühnersuppe zum Frühstück nicht zurück. Möglicherweise gibt es da in einem Monat Ermüdungserscheinungen, schauen wir mal.

In Indonesien werden insgesamt 45 Nassreissorten sowie 150 Trockenreissorten angebaut. Java, Bali, Lombok, Sumatra und Sulawesi sind die großen Nassreisanbaugebiete. Dem steigenden Nahrungsbedarf des 272-Millionen-Volks versucht man durch künstliche Bewässerung, intensive Düngung und neue Sorten, die mehr Ernten ermöglichen, zu begegnen.

Wir sind von Munduk aus auch ein paar Stunden durch diese wunderschöne Kulturlandschaft gewandert. Die Augen können sich kaum sattsehen an diesem intensiven Grün, das sich manchmal leicht im Wind wiegt. Und wir können nur erahnen, wie ausgeklügelt das Bewässerungssystem sein muss, damit möglichst jeder Halm zum richtigen Zeitpunkt die passende Wassermenge bekommt. Dieses sanfte allgegenwärtige Gluckern und Rauschen ist faszinierend.

Und weil‘s so schön ist, hier noch ein kurzer Filmschwenk 😊:

Getrocknet und gelagert wird der Reis wie auch anderes Getreide in diesen Speicherhäusern: