Waitonga Falls im Tongariro National Park

Der schlechten Wetterprognose zum Trotz haben wir eine etwa zweistündige Wanderung zu den Waitonga Falls im Nationalpark unternommen. Wir hatten relativ viel Sonne, aber man spürte auch deutlich den kühlen Wind von den schneebedeckten Bergen. Einen solchen Wald haben wir auf unseren bisherigen Wanderungen noch nicht erlebt: Baumbestand vorwiegend Buche, sehr viele Moose und Flechten. Bis zum Wasserfall waren einige Stufen und Stege zu überwinden, aber der Blick auf den Wasserfall lohnt die Mühe. Kurz vor dem Ziel geht man über eine Hochmoorebene, wo man einen freien Blick auf das Bergmassiv hat (und einem der kalte Wind um die Ohren pfeift).

Schnee in den Bergen vom Tongariro National Park

Nach einer windig-regnerischen Nacht stellen wir beim Frühstück plötzlich fest: Da draußen in den Bergen hat’s geschneit! Die Berge hier erreichen beachtliche Höhen: Der Mount Ruapehu ist mit 2.297 m der höchste, gefolgt vom Mount Ngauruhohe (2.287 m) und Mount Tongariro (1.967 m). War wohl doch die bessere Idee, sich von der für heute geplanten Passquerung zu verabschieden …

Ohakune, Karottenhochburg statt Hochgebirgstour

Dorthin haben wir uns aufgemacht, nachdem wir erfuhren, dass die Tongariro Crossing wetterbedingt für die nächsten drei Tage ausgesetzt war. Das ist die berühmte Überquerung des Gebirges im gleichnamigen Nationalpark von der West- zur Ostseite … ein „Muss“ für viele Besucher und etwas, worauf sich Wolfgang besonders gefreut hatte. Diese Tour dauert 7-9 Stunden, geht über das zentrale Vulkanplateau und ist nicht zu unterschätzen. Unweit davon liegen Vulkane, die in jüngster Zeit ausgebrochen sind. Unter anserem der Mount Ruapehu, ein Schwergewicht in Sachen Ausbruchsgefahr. Sein Kratersee brach 1953, 1995, 1996 und zuletzt 2007 aus. Er wird genauestens überwacht. Die östlich am Tongariro Nationalpark vorbeiführende SH1, Hauptverbindung zwischen Wellington und Auckland, wird bei Gefahr binnen Minuten gesperrt. Beim letzten Ausbruch 2007 stoppte der Schlamm-Geröll-Fluss kurz vor dieser Hauptverkehrsader.

Nun ja, jetzt sitzen wir hier in Ohukane, zum ersten Mal seit unserer Ankunft im Regen. Schlechtes Wetter hatte sich schon seit Tagen angekündigt … aber immer wieder hatte der Wettergott bisher ein Einsehen und bescherte uns Sonne.

Jetzt schauen wir uns morgen Ohukane an, am Südrand des Tongariro Nationalparks unterhalb der Hänge des Mount Ruahepu gelegen. Laut Reiseführer herrscht hier im Winter zur Skizeit Hauptsaison, weshalb sich der Ort mit pseudo-alpenländischen Fassaden schmücke.

Die zwei auskunftsfreudigen Damen an der Rezeption unseres Campingplatzes wiesen aber voller Stolz darauf hin, dass Ohukane Zentrum des Gemüseanbaus und besonders auf Karottenanbau spezialisiert sei. Auf jeden Fall sollten wir uns den diesem Gemüse gewidmeten Park anschauen, in dem dem Gewächs ein Denkmal gewidmet sei. Hier gebe es darüber hinaus einen „Veggie-Park“ für Kinder mit überlebensgroßen Figuren – bei denen offenbar bei der Pastinake darstellungstechnisch etwas im wahrsten Sinne des Wortes in die Hose gegangen ist, wie wir bei der Besichtigung feststellen 😊.

Der Gemüseanbau folgte der Holzwirtschaft als Haupteinnahmequelle von Ohakune. Hier wurden auch die ersten chinesischen Einwanderer als Erntehelfer eingesetzt. Diese haben sich über die Jahrzehnte hochgearbeitet und einige chinesische Familien betreiben heute den Gemüseanbau in der Region in großem Maßstab.

Wikipedia weist außerdem darauf hin, dass sich 17 km von hier entfernt die Tangiwai-Eisenbahnbrücke befindet, an der 1953 beim Ausbruch des Ruahepu 151 Menschen ums Leben kamen.

Waimangu – wo‘s RICHTIG zischt und brodelt

Rotorua hat uns bereits beeindruckt, aber der Geothermalpark Waimangu Volcanic Valley ist definitiv eine andere Hausnummer. „Waimangu“ bedeutet „Schwarzes Wasser“, aber „schwarz“ ist beileibe nicht die einzige Farbe, die man hier im und am Wasser sieht.

Mit gut aufbereiteten Infobroschüren kann man weite Teile dieses Parks erwandern, einige Abschnitte kann man nur mit dem Bus durchfahren, weil es sonst zu gefährlich für den Besucher wäre. Den Abschluss bildet eine Bootstour über den Lake Rotomahana, der ca. 500 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr emittiert und allein damit belegt, dass es tief unter ihm mächtig brodelt. Mit einer Durchschnittstemperatur von 15 Grad gilt er trotz Warmwasserzufuhr aus über 200 heißen Quellen als recht kalt. Dieser See ist das Ergebnis eines gewaltigen Vulkanausbruchs, der letzten großen Vulkaneruption Neuseelands im Jahre 1886, die die Landschaft im Waimangu-Tal dramatisch verändert hat.

Übrigens war dieses Gebiet schon Mitte der 1880er-Jahre wegen seiner weißen und rosafarbenen Sinterterrassen berühmt, die man bestaunen und in denen man auch baden konnte … ähnlich denen im türkischen Pamukkale. Sie galten als Weltnaturwunder, das von den ansässigen Maori touristisch gemanagt wurde. Diese Attraktionen, die zu damaliger Zeit immerhin 5000 Bewunderer jährlich in die Gegend brachten, wurden durch den Vulkanausbruch 1886 vollständig zerstört.

Im heutigen Waimangu Volcanic Valley gibt es diverse geothermische Phänomene zu bestaunen wie beispielsweise den Crater Lake mit 80 Grad heißem Wasser oder den Frying Pan Lake, der weltgrößten Heißwasserquelle. In der Form einer Bratpfanne entstand er durch eine thermische Eruption im Jahre 1917, bei der drei Menschen ums Leben kamen. Oder auch den Inferno Crater, der sich in einer Zeitspanne von 36 Tagen füllt und dann wieder absinkt und dessen Wasser strahlend blau ist.

Wohin man auch kommt: Überall blubbert und spuckt es, ein Fluss transportiert siedend heißes Wasser, das in bunten Farben leuchtet. Ständig beschleicht einen Gefühl, dass es hier jeden Moment wieder losgehen könnte. Und manchmal möchte man einfach nur mal den Finger reinhalten, um zu prüfen, ob das Wasser tatsächlich so heiß ist wie es aussieht. Besser nicht … Rauchende Felsen sind irgendwie befremdlich. Wer gerne fotografiert und Freude an den Farbkompositionen von Mutter Natur hat, kann hier leicht visuell Amok laufen 😊.

Vergleichbare Geothermalparks gibt es in der Gegend südlich von Rotorua gleich mehrere, jeweils mit eigenen Attraktionen.

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Blue Lake und Rotorua zum Zweiten

Heute stand zunächst ein Ausflug zum Blue Lake und zum Green Lake auf dem Programm. Uns haben diese beiden Seen nicht so sonderlich beeindruckt. wir fühlten uns hier eher an zu Hause erinnert, wenn die Vegetation nicht anders gewesen wäre: dichtes Unterholz, darüber baumhohe Farne, dann Redwood. Den einen See, den Blue Lake, haben wir komplett umrundet und waren beim zweiten auf Stippvisite. Es hat sich uns nicht ganz erschlossen, warum der eine blau und der andere grün sein soll. Das Wasser sah für uns ziemlich gleich aus.

Vielleicht sind wir ja auch nur verwöhnt 🤔.

Nach unserer Rückkehr nach Rotorua haben wir einen Spaziergang am stadtnahen Ufer des Rotorua Lake entlang unternommen. Das hat uns begeistert, vor allem haben wir einen sehr guten Eindruck von der Vogelwelt erhalten. Wir haben noch nie so viele schwarze Schwäne (typisch für NZ!) auf einmal gesehen. Der See sieht am sogenannten Sulphur Bay, der Schwefelbucht am südöstlichen Ende, so aus, als hätte es einen schlimmen Chemieunfall gegeben. Er hat einen extrem niedrigen Sauerstoffgehalt, weshalb er nur sehr begrenzt Leben zulässt. Zwar leben und brüten hier sehr viele Vögel, doch müssen diese zur Nahrungsaufnahme immer an Land, denn im See selbst finden sie keine Nahrung.

Für den späten Nachmittag und Abend hatten wir Erholung geplant. Und zwar in Form eines Besuches einer Therme, die offenbar zu den zehn besten Thermen der Welt gehört. Da haben wir dann so richtig im warmen Thermalwasser gesuhlt und dabei auf den See geschaut. Wunderbar! Wenn man sich vorstellt, dass man quasi am Rand eines mit Wasser gefüllten Vulkankraters liegt …. der Rotorua-See füllt diesen Krater heute aus, die gleichnamige Stadt liegt am südlichen Ende der Caldera. Beim Vulkanausbruch vor zig Jahren wurden sagenhafte 220 Kubikkilometer hochgeschleudert. Unvorstellbar!

Der Spa ist sozusagen gleich nebenan. Wir übernachten nämlich wieder auf einem Platz für Freedom Camping, also einem für Campervans ausgewiesenen Parkplatz, bei dem man eine Nacht umsonst (!) stehen darf – man stelle sich das in Deutschland bzw. Europa vor. Das erfreut das ostfriesisch-saarländische Schwabenherz.

Einziger Nachteil hier: Wir befinden uns an der Sulphur Bay und es stinkt die ganze Zeit nach faulen Eiern … der Schwefel halt. Wenn man denkt, dass man sich daran gewöhnt, können wir nur sagen – das dauert. Heute Morgen nach dem Wachwerden und Türöffnen hat es uns geruchsmäßig wieder ziemlich „überfallen“. Es stinkt so erbärmlich … aber die ganze Zeit durch den Mund atmen geht einfach nicht.

Rotorua – wo es blubbert und stinkt

Von Coromandel/Cathedral Cove haben wir gute 3 Stunden gebraucht, um in eine ganz andere Welt, nach Rotorua, zu kommen. Wenn man sich der Stadt nähert, sieht man hier und da schon Rauchschwaden aufsteigen, es riecht mehr und mehr nach faulen Eiern. Rotorua ist das Zentrum des größten geothermischen Gebietes in Neuseeland.

Wir haben uns gleich nach der Ankunft einen Platz für das sog. Freedom Camping ausgeguckt, etwas gegessen und sind dann in die Stadt gegangen. Rotorua mutet in einigen Ecken sehr englisch an – insbesondere im Government Park: gepflegter Rasen, der zum Croquetspielen und Bowlen einlädt, Gebäude im Neotudorstil, bestimmt gibt es hier auch öfter mal Tee statt Kaffee. Im Zentrum geht’s eher amerikanisch zu, durchaus mit Chic. Die Kurstadt hat Geld, das spürt man. Nicht zu vergessen: Rotorua liegt direkt an einem großen See, dem Lake Roturua.

Der Kuirau-Park im Stadtzenrum bietet einen sehr eindringlichen Eindruck von den unterirdischen Aktivitäten: Überall spuckt, zischt und brodelt es, es blubbert und brodelt. Stellenweise wird man in Nebelschwaden eingehüllt. Für empfindliche Nasen ist dieser Spaziergang eher ungeeignet.

Mit dem Essen hatten wir großes Glück: Es war Streetfoodmarkt – Leckereien aus aller Herren Länder!

Die Cathedral Cove in Coromandel

Wir probieren heute mal ein neues Format – Ihr seid sozusagen live dabei. Wir haben einen sehr guten Handy-Empfang! Deshalb gibt es jetzt Filme. Wir sind jetzt auf dem Weg zur Cathedral Cove, das ist eine DER Attraktionen in Coromandel.

Und die Cathedral Cove ist dann wirklich der Hammer! Wir sind fast ganz allein unten am Strand. Wir können nach Herzenslust fotografieren, herumlaufen und einfach nur die Stimmung genießen. Wir haben uns auch überlegt, dass das für uns der geeignete Ort zum Frühstücken ist.

Für den Rückweg wählen wir dann einen anderen Weg, zunächst die Felsküste hoch und dann runter an den Strand nach Hahei. Unterwegs machen wir noch einmal halt an einer kleinen Bucht, die uns sehr an die Küste von Kroatien erinnert.

Und jetzt haben wir uns einen Cappuccino verdient😊.

Coromandel – Hot Water Beach für Fortgeschrittene

Tja, so ganz einfach ist das mit der Hot Water Beach wohl doch nicht. Mal eben hingehen und sich eine kleine Kuhle graben und sich gleich im heißen Wasser suhlen … Als Mitglieder von Top Ten Holiday Park bekommen wir umsonst einen Spaten, das ist schon mal gut. Mit diesem Gerät bewaffnet und gut eingecremt – denn die Sonne strahlt mächtig vom Himmel – gehen wir also zum Strand. Heute Morgen ist bedeutend mehr los als letzte Nacht (da waren wir mit Taschenlampe da). Überall sind Leute am Graben, zum Teil mit den Händen und auch mit ihren Schuhen. Man muss berücksichtigen, dass die Fläche mit den heißen Quellen relativ klein ist, so etwa 250 m². Unerfahrene suchen sich bei Ankunft ein freies Plätzchen und legen los … so wie wir. Aber das Areal mit dem heißen Wasser unter dem Strand ist ja begrenzt. Man muss schon an den richtigen Stellen graben.

Die besondere Anforderung dabei ist, ein Loch auszuheben, das gleichzeitig mit kaltem und mit warmem Wasser gespeist wird. Denn sonst kann man sich leicht die Füße oder gar andere Körperteile verbrennen. Grundsätzlich gibt es zwei Methoden. Erstens: Man sucht sich einen Platz zum Graben und betreibt dann das schweißtreibende Geschäft selber. Zweitens: Man setzt sich auf eine erhöhte Position, zum Beispiel auf einen Sandhügel, und beobachtet die Leute. Das ist die beste Position zum Lästern und damit für uns ein natürlicher Favorit. Aber auch die optimale Position, um zu sehen, wer möglicherweise bald geht. Zeichnet sich ab, dass jemand die Suhle verlassen will, okkupiert man sofort das offene Loch. Man kann sich dann auch noch ein paar Ratschläge geben lassen, von wo das warme und das kalte Wasser kommen. Das ist nämlich wichtig, weil es, wie gesagt, auf die Mischung ankommt! Sonst wird der Popo entweder zu kalt oder zu heiß, was die Wohligkeit empfindlich stören kann 😊. Schließlich geht es ja auch darum, möglichst lange in der Kuhle auszuharren. Auch in dieser Position kann man herrlich über andere herziehen. Besser aber noch: Man kann wunderbar Ratschläge erteilen, wo und wie die anderen am besten buddeln. Man gehört ja jetzt zu den Profis.

An einem sehr begrenzten Areal ist das Wasser so heiß, das man sich dort auch ohne Weiteres die Füße oder sonstige Körperteile verbrennen könnte. Jeder „Neuling“, der diese Stelle betritt, zuckt unverzüglich zusammen. Wer nicht lesen kann oder will, muss eben mit den Konsequenzen leben (s.u.). Selbst im kalten Meerwasser stehend bekommt man unterhalb dieser Stelle unerträglich heiße Zehen.

Mitten im schönsten Treiben tauchte plötzlich ein Lifeguard auf, der diese potenziell gefährliche Stelle mit einem Warnschild kennzeichnete.

Wir haben unseren Platz schließlich an zwei Mädel aus Österreich weitergegeben, die im Gegensatz zu den meisten anderen jungen Leuten nicht ein Jahr hier verbringen, sondern ganz normal Urlaub machen.

Ein schöner Spaß war das!

Erste Begegnung mit Coromandel

Die Coromandel-Halbinsel ist gut und schnell von Auckland aus zu erreichen. Sie bietet so ziemlich alles, was man sich im Urlaub erhofft – und ist deshalb auch eine der beliebtesten Ferienregionen in Neuseeland. Sie ist ca. 85 km lang und 40 km breit, durch das Landesinnere zieht sich eine Berglandschaft mit gemäßigtem Regenwald. Die Halbinsel ist gesäumt von zahllosen Stränden, von denen einer schöner ist als der andere. Neben diversen Wassersportaktivitäten und natürlich Wandermöglichkeiten und der Besichtigung letzter Kauriwaldbestände ist hier Gold ein Thema. Weshalb die Halbinsel auch den Namen Gold Country trug. Gold wurde hier von Mitte des 19. Jahrhunderts bis 1985 gefördert. Heute ist jedoch nur noch eine Goldmine bei Waihi in Betrieb.
Wir sind erst am Nachmittag angereist, bei strahlendem Sonnenschein. Zunächst war die Bergkette zu überwinden. Die Steigungen brachten unseren alten Diesel so manches Mal zum Aufheulen, die engen Kurven wollten einfach nicht aufhören. Schließlich hatten wir die Ostküste und unser Tagesziel, Hot Water Beach, erreicht. Unser Campingplatz liegt nur ein paar Schritte vom Strand entfernt. Und wir wollten unbedingt noch am selben Tag den Sand zwischen unseren Zehen spüren. Also gleich nach dem Einchecken an den Strand. Herrlich. Toller, feiner Sand, mit Muschelsträhnen durchsetzt, klares Wasser, die Sonne stand schon schräg am Himmel. Nach etwa 100 m kamen wir an die ersten Kuhlen im Sand, die ein wenig wie Sandburgen aussahen. Aber drin lagen Leute, die sichtlich Spaß daran hatten, sich in dem Wasser zu suhlen. Deswegen heißt das hier Hot Water Beach. Zwei Stunden vor und nach der Ebbe kann man auf den dann freien Flächen einfach buddeln, bis das warme, stellenweise auch richtig heiße Wasser kommt.
Wir bleiben mindestens noch eine weitere Nacht – hier gefällt es uns besonders und wir wollen ein wenig Ruhe in unser rastloses Camperleben bringen.

Eindrücke aus unserem Alltag

Gestern hat der heftige Wochenende-Feiertag-Verkehr im Großraum Auckland unsere Pläne, weiter nach Süden Richtung Coromandel-Halbinsel zu fahren, durchkreuzt. Enge Straßen, selten zweispurig, Baustellen, Stau … Schöne Grüße aus dem wirklichen Leben.

In Orewa, 40 km vor Auckland, am Pazifik, haben wir ein Plätzchen auf einem Campingplatz direkt am Strand gesucht und den Restmachmittag für Sporteln genutzt. Ohnehin waren „Hausarbeiten“ dringend fällig: Frischwassertank auffüllen, Dumpen, d.h. die Chemietoilette leeren und den Grauwassertank, also den Abwassertank vom Spül- und Waschwasser. Dazu Tanken und Vorräte auffüllen.

Zu dieser Bevorratung gehört auch das Aufladen aller Elektronikgeräte. Wir verfügen über 2 IPhones (eines hat einen Speicher von 256 GB) und ein iPad. Wir können diese Geräte auch während der Fahrt über einen USB-Anschuss laden – eigentlich – aber wir brauchen diesen Anschluss für das Navi. Und der zweite USB-Anschluss im Fahrzeug ist defekt. Wenn wir nicht auf einem regulären Campingplatz mit Stromanschluss stehen oder auf einer langen Wanderung sind, nutzen wir zum Aufladen eine Powerbank.

Zur abendlichen Routine gehört – neben dem Führen des Blogs 😊 – das Überspielen und Sichern unserer Bildmaterialien, von der Kamera auf ein iPhone und das iPad. Bei alldem müssen wir natürlich auch für unser leibliches Woh sorgen!

Über dem Abarbeiten der verschiedenen Tätigkeiten am nächsten Tag wurde es Mittag.

Einkaufen in einem großen Supermarkt hier braucht seine Zeit. Was sollten wir auffüllen? Wo steht was? Welche der vielen angebotenen Sorten einer Ware wollen wir haben? Das Angebot ist sehr amerikanisch – viel Conveniencefood, endlos viele Saucen, sehr viele Fertigprodukte, viele Süßwaren, Snacks, Chips und Co. Wer meint, Neuseeland sei ein Land der Ökofreaks und Gesundheitsfanatiker, wird schnell eines Anderen belehrt. (Sieht man auch sofort bei der Ankunft, aber davon später mehr.) All das macht Einkaufen zu einer zeitraubenden Beschäftigung.

Ein Gutes hatte dies letztlich, wir kamen am frühen Mittag zügig durch Auckland hindurch. Hier geht es direkt an der Innenstadt vorbei über vier- und mehrspurige Autobahnen. Wenn man ortsfremd ist, fordert das schon einigermaßen, auch wenn die Verkehrsdichte erträglich war. Ein Hoch auf moderne Navis, die dabei eine große Hilfe sind.

Der Großraum Auckland erstreckt sich vom Norden zum Süden über gut 100 Kilometer. Mit gut 1,5 Mio Einwohnern lebt hier etwa ein Drittel der Bevölkerung von NZ. Es gibt kaum Hochhäuser, sondern überwiegend Einfamilienhäuser, was bedeutet, dass sich die Stadt über eine große Fläche von gut 1000 Quadratkilometer ausdehnt – andere Quellen geben sogar 5000 an. Zum Vergleich: München nimmt bei vergleichbarer Einwohnerzahl schlappe 310 Quadratkilometer an Fläche ein.

Irgendwann waren wir am Südrand dieses Gebietes, der Verkehr ließ nach und die Autobahn wurde wieder zur einspurigen Landstraße. Es ging weiter zum Highlight jeder Reise, der Halbinsel Coromandel.