Und schon wieder ein Strand? Hm, das Thema ist ja bei Sardinien unumgänglich. Aber natürlich gibt es gewisse Ermüdungserscheinungen, wenn sich Dinge wiederholen, selbst wenn sie für sich genommen interessant sind. Außer es gibt etwas Besonderes, wie bei Cala Domestica.
Schon die Anfahrt über eine landschaftlich herrliche Strecke hat einen speziellen Reiz: Serpentinen, steile Felwände, immer wieder Panoramablicke aufs Meer.

Von unserem Campingplatz sind es nur etwa 20 Kilometer. Kurz vor dem Ziel verlassen wir die Hauptstraße, folgen dem Schild „Cala Domestica“ etwa einen Kilometer entlang einem ausgetrockneten Flussbett und stellen das Auto auf einem Parkplatz ab. Fünf Euro für den Tag. Als wir den Holzsteg betreten, sehen wir schon den etwa 100 Meter breiten Strand, eingezwängt zwischen zwei Felswänden, links und rechts eine Bar. Die rote Fahne zeigt an, dass sich Schwimmer vorsehen müssen an diesem sonnigen Oktobertag.


Was tun?
Linker Hand stehen die Reste einer Thunfischfangstation, auf dem Kap wäre ein Küstenwachturm aus der Zeit der Spanier nach einem 20-minütigen Fußmarsch zu erreichen … Oder einfach mal in die Dünen gehen, die sich an den Strand anschließen?

Zuerst einmal eine Cappuccino trinken, der ist gut zum Beratschlagen.

Rechter Hand sehen wir auf den Klippen einen Tunnel, der zu einer weiteren kleinen Smaragdbucht mit flach abfallendem Strand (Cala Lunga) führt, der vor den hereinbrechenden Wellen einigermaßen geschützt sein dürfte.

Der Tunnel ist eine Reminiszenz an die Bergbau-Ära in dieser Gegend. Bergleute schlugen ihn einst aus dem Fels, um die Bucht als Naturhafen nutzen zu können.
Wir kraxeln also über die rutschigen Felsen, immer mal wieder spritzt die Gischt in unserer Nähe hoch. Prickelnd.



Es kehrt Ruhe ein. Wir suchen uns ein Plätzchen, breiten unsere Decke aus und genießen die Sonne und die Atmosphäre inmitten der Naturschönheit. Die Zeit fließt so dahin …
