Die Isola di Sant‘Antioco im Südwesten ist mit 109 Quadratkilometern, einer Länge von 18,9 Kilometern und einer Breite von 8,2 Kilometern Sardiniens zweitgrößte Insel. Sie hat etwa 14.000 Einwohner. Also alles in allem recht überschaubar.
Ihre wesentlichen Kennzeichen sind schroffe Felsküstenabschnitte, (zumeist kleinere) Traumbuchten und Karibikstrände, ausgedehnte Feldflächen, alte Kulturen, entspannte Atmosphäre, gute Rad- und Wanderwege (😊).
Wir haben hier Anfang Oktober 2025 vier Tage verbracht und die Insel von einem Campingplatz (Camping Tonnara, etwa auf halber Höhe auf der Westseite) aus vor allem per Fahrrad und zu Fuß erkundet. Der Campingplatz ist in Terrassen angelegt und hat eine sehr gute Infrastruktur, einschließlich eigenem Pizzabäcker und einer sehr coolen Bar). Er liegt direkt an einem kleinen Strand (Cala Sapone), der auf beiden Seiten von einer Felszunge umgeben ist.


Die Tageshöchsttemperaturen bewegten sich während unseres Aufenthalts um 25 Grad, also bestes Radwetter.

Unsere erste Tour ging Richtung Nordwesten, nach Calasetta, dem Fährhafen für die Nachbarinsel Isola di San Pietro. Das Städtchen ist vor etwa 200 Jahren quasi auf dem Reißbrett entstanden, als hier ligurische Flüchtlinge aus dem französischbesetzten Genua zwangsangesiedelt wurden. Alle Straßen verlaufen rechtwinklig zueinander. Das Wahrzeichen ist ein Wachtturm an der höchsten Stelle.






Der Weg nach Calasetta ist im Grunde reizvoller als die kleine Hafenstadt, denn man kommt an wunderschönen Stränden und einer Küste vorbei, die immer wieder zu einem kleinen Halt einlädt, weil sie das Schauen zum Erlebnis macht.






Die zweite Radtour, Richtung Süden zum Capo Sperone, war um einiges anspruchsvoller und vielseitiger. Auch diesmal wieder herrliche Panoramen, aber auch ein spannender Einblick in die reiche historische Vergangenheit von Sardinien. Wir legten einen Zwischenstopp bei den sogenannten „Grabkammern der Riesen“ ein. Sie sind ein beeindruckender Beleg der Nuraghenkultur (Bronzezeit, ab 1.600 v.Chr.).








Nicht alle Streckenabschnitte ließen sich im Sattel bewältigen, manchmal half nur noch Schieben 😓.

Ein besonderer Höhepunkt der an Highlights reichen Tour war der Besuch des Torre Cannai. Er schließt sich an einen von mehreren langen Badestränden an der Südostseite Sant’Antiocos an. Der Küstenwachturm selbst ist ein beeindruckendes Bauwerk, aber seine Lage und die liebevolle Gestaltung seines unmittelbaren Umfelds ist geradezu spektakulär. Ein Ort der Ehrfurcht und der inneren Einkehr.









Solche Naturschönheiten klingen noch lange nach. Sie wirken doppelt intensiv, wenn man sie teilt. Und bei einem Aperitif Revue passieren lassen kann.
