Isola Tavolara – auf Besuch bei Königs

Von unserem Strand aus sehen wir auf den gezackten Rücken eines Urweltsauriers – so sieht die Isola Tavolara aus der Ferne nämlich aus. Die südlich von Olbia gelegene Insel hat nur etwa fünfzehn Einwohner, bedeckt sechs Quadratkilometer und ist am höchsten Punkt immerhin 564 Meter hoch (Punta Cannone).

Eine Pendelfähre von Porto San Paolo bringt die Besucher auf das Eiland (Rückfahrticket für uns beide im September 2025: 44 Euro).

Die Überfahrt dauert etwa 20 Minuten.

Die meisten Strandgänger wollen auf der flachen Landzunge (Spalmatore di Terra) im Westen baden. Sie haben die Wahl zwischen mehreren Grob- und Feinsandstränden. Und dann vielleicht noch in einem der beiden Restaurants direkt an der Anlegestelle essen? So könnte ein entspanntes Tagesprogramm aussehen.

Wir heben uns das Chillen für später auf. Unsere Wikiloc-App listet einige reizvolle Wanderstrecken auf, bei denen Teilstrecken auch als Klettersteig ausgewiesen sind. Wir tragen Wandersandalen und haben keine Helme im Gepäck, also kommt das Kraxeln sowieso nicht in Frage. Außerdem ist es mal wieder recht heiß.

Unser erster Trail verläuft in östlicher Richtung über einen Pfad durch Busch- und Baumbestand und ist gut zu gehen, auch wenn man die Steigung bei Temperaturen in den Dreißigern deutlich spürt. Aber wir werden mit herrlichen Blicken aufs Meer, auf andere Inseln und das Festland belohnt.

Erstes Etappenziel erreicht!

Der zweite Trail ist bedeutend beschwerlicher, da er ziemlich schmal ist und mit ausgeprägter Steigung verläuft. Immer wieder müssen wir uns mit den Händen absichern. Wir stecken so tief der der Macchia, dass wir von der Umgebung kaum etwas sehen können. Nur an einer Stelle ist die Aussicht atemberaubend.

Blick auf die beliebten Badestrände der Insel.

Und genau dahin begeben wir uns schließlich und genießen den Strand und das Meer 😊.

Ein abschließender Spaziergang um die westliche Spitze liefert noch ein paar schöne Motive …

Ein Tag wie ein Stückchen Sahnetorte – da schaut man gerne zurück.

PS: Und was hat‘s mit dem Royalen auf sich?

Die Isola Tavolara gilt als das kleinste Königreich der Welt! Denn: Endes des 19. Jahrhunderts ließ sich der Genuese Guiseppe Bertoleoni mit seiner Familie auf Tavolara nieder. 1836 stattete der piemontesische König Carlo Alberto von Sardinien Tavolara einen Besuch ab. Guiseppes Sohn Paolo empfing ihn mit den Worten „Der König der Tavolara begrüßt den König von Sardinien und wünscht ihm einen angenehmen Aufenthalt in seinem Reich.“ Carlo Alberto fand das amüsant und schenkte Paolo die Insel. Diese Schenkung ließ sich Bertoleoni schriftlich bestätigen. Für die Sarden war dies die offizielle Übertragung des Herrscheramts – damit war ein neues Königreich geboren. Paolos Nachfolger nannten sich fortan Karl I., Paul II. usw. 😉

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