Wir haben diese Reise nicht im Vorfeld durchgeplant, wissen bei unserer Ankunft in Olbia noch nicht einmal, ob wir bei unserer Inselumrundung zuerst die Ost- oder die Westküste runterfahren wollen.
Wir suchen einen Campingplatz etwa 20 Kilometer südlich von Olbia heraus. Damit ist dann auch entschieden, dass wir uns die nächsten drei oder vier Wochen vorwiegend auf der Ostseite Sardiniens aufhalten werden.
Tavolara Camping Village liegt einen guten Kilometer vom Strand entfernt und bietet für die Fußmüden und Familien einen Shuttle Service. Der Preis pro Nacht für ein ruhiges Plätzchen ist mit 48 Euro brutto (also inklusive Strom, Wasser/Dusche) auch okay. Einkaufsmöglichkeiten gibt es in der Nähe reichlich. Alles gut.

Der Strand ist wie die meisten in Italien: ein Streifen Sand, auf dem sich die Menschen drängen. Man geht auf (Hand-)Tuchfühlung. Sofern man keine Liegen-Sonnenschirm-Kombi gebucht hat. Stimmengewirr und hie und da Musik. Und es wird telefoniert. Dabei geht man gestikulierend am Strand auf und ab oder steht knietief im Wasser. An der Wasserlinie bewegen sich schildkrötenlangsam Verkaufsstände, dicht bepackt mit flatternden Tüchern und stoffminimierten Bikinis. Für uns neu: Es gibt jetzt sogar Stände, die sich mit Raupen fortbewegen. Die Stände werden ob des Angebots vor allem von Frauen frequentiert. „Tutto per dieci Euro.“ Alles für 10 Euro. Na, wenn da mal keine Kinderhände genäht haben.
Während die Männer eindeutig auf Schlabber-Bermudas setzen, die vorne die Schamhaare begrenzen und hinten die Poritze freilegen, ist für die Damen der String nach wie vor das modische Gebot der Stunde. Die dargebotenen Popo-Formen reichen von Kirsche und Apfel – manche ein Geschenk von Mutter Natur, viele wahrscheinlich hart im Sportstudio erarbeitet – bis zu Pampelmuse und Birne. Letztere sind ja bekanntermaßen in Form und Ausmaß recht variabel 😉.

An den Sandstrand schließt sich in südlicher Richtung eine Felsküste an, die immer wieder kleine Sandbuchten freigibt. Eine Einladung zum Kraxeln, die wir als Kroatienfans gerne annehmen. Bei Eva wird unmittelbar der Sammelreflex stimuliert …
Die Granitfelsen haben zum Teil skurrile Formen, die die Fantasie anregen. Der Blick aufs Meer mit seinen satten Blau- und leuchtenden Türkisfarben ist einfach herrlich.









Und nach der Erkundungstour zum Ausklang noch ein Getränk auf der Sonnenterrasse des Ristorante La Tavernetta, direkt am Strand – wieder so ein Tag wie gemalt.
Sardinien fühlt sich richtig gut an.
