Bukit ist für Wellenreiter das, was der Wiener Naschmarkt für Gourmets ist: Man kann sich kaum entscheiden, wohin man zuerst gehen sollte. Insbesondere an der Süd- und Westküste reihen sich die Surf-Spots mit bis zu drei Meter hohen Wellen aneinander. Imposante, steile Felsen, die in der Regel nur von kurzen Strandabschnitten unterbrochen werden, beherrschen das Bild. Die Zugänge zum Strand erfolgen oft über steile Treppen beziehungsweise in den Fels gehauene Stufen. Die Möglichkeiten für Schwimmer sind eher begrenzt.
Das ist ganz klar Surfer-Revier, und dies wird nicht erst unmittelbar am Wasser deutlich: Viele Unterkünfte und Läden sind auf die Bedürfnisse der Surfer ausgerichtet (Kleidung, Mietboards, Reparaturservice), und auch die Leih-Scooter haben Hängevorrichtungen für Surfbretter.
Auch gibt es spezielle Foto- und Filmdienstleister, die von den Felsen aus mit hochwertigen Kameras und Teleobjektiven sowie per Drohne aus der Luft die ultimativen Fotos und Filme schießen, die man dann auf seinem Insta-Account präsentieren kann. Sie fangen die Surfer gleich ab, wenn sie nach vollbrachter Wellenkür die Treppen erklommen haben. Da kann wohl kaum jemand widerstehen …
Wir sind nach unserem Pura-Luhur-Uluwatu-Besuch etwa anderthalb Kilometer zum nächstbesten Strand gewandert, dem Suluwan Beach, und waren von dem ganzen Szenario sehr angetan. Überall (vorwiegend) junge und fitte Menschen, entweder nach oder gerade vor einem ausgedehnten Wellenritt. Verschiedenste Sprachen, Englisch, Spanisch, Portugiesisch, Französisch. Deutsch, auch mal Russisch, dringen ans Ohr. Es gibt mannigfaltige Möglichkeiten, dem Treiben im Meer aus luftiger Höhe zuzuschauen, Sitzplätze mit bester Aussicht und guter Versorgung hoch oben auf und an den Klippen.
Es ist einfach faszinierend, was einige Wellenakrobaten zustandebringen. Immer wieder hat man den Eindruck, der Wellenberg hätte sie verschluckt, und dann schlagen sie dem ungestümen Element doch wieder ein Schnippchen und kurven auf ihren schneidigen Brettern am Wellenkamm entlang.
Und wie war das noch gleich mit den „begrenzten Möglichkeiten“ für Schwimmer? Alles eine Frage der Perspektive, besser: der Tide. Denn bei abnehmendem Wasser tun sich für Schwimmer und Badende durch einen kleinen Felsspalt ungeahnte Chancen auf!
Denn das Felsmassiv bietet nicht nur schattige Plätzchen zum Ausruhen, sondern auch Durchgänge, wenn man mal auf die Knie geht.
Und an diesen schwer zugänglichen kleinen Stränden gibt es natürlich auch viele Sammelschätze zu entdecken, wenn man den richtigen Blick dafür hat 😉.
Da fällt der Abschied schon ein wenig schwer 😞.